Nach der großen Aufregung um den zwischenzeitlichen Planungsstopp des geschützten Radwegs auf der Schönhauser Allee meldet die Senatsverwaltung jetzt: In ein paar Tagen geht es los.
Es gibt ein Happy End für Prenzlauer Berg – zumindest für all jene, die sich lange und intensiv für einen Umbau der Schönhauser Allee eingesetzt haben. Hier soll eine der Fahrbahnen – die derzeit noch ausschließlich für parkende Fahrzeuge genutzt wird – auf einer Länge von 720 Metern zwischen Eberswalder/Danziger Straße und Gleimstraße/Stargarder Straße auf beiden Seiten zu einem geschützten Radfahrstreifen von 2,20 bis 2,50 Metern umgebaut werden. Die Bezirksverordnetenversammlung hatte dies bereits vor einigen Jahren beschlossen, das Bezirksamt zusammen mit der Senatsverwaltung und der infraVelo die Umsetzung in die Wege geleitet.
Bis die neue Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) das Projekt wie alle anderen Radwegprojekte überraschend stoppte, um die Sinnhaftigkeit und Priorisierung zu prüfen. In Prenzlauer Berg regte sich großer Protest: Radfahrer*innen organisierten Demonstrationen auf der Strecke, viele Lokalpolitiker*innen äußerten ebenfalls Kritik. Kurz darauf gaben Schreiner und Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) grünes Licht für den Umbau – vermutlich auch, weil die Verträge mit den Bauunternehmen schon längst unterzeichnet waren.
Die Parklets kommen weg
Am Dienstag gab die Senatsverwaltung nun den genauen Termin für den Beginn der Arbeiten bekannt: Ab 4. September geht es auf der östlichen Seite Richtung Norden los, zunächst mit den neuen Querungsstellen für Fußgänger*innen. Vorbereitend werden bereits jetzt die Parklets entfernt. Damit der Radstreifen an den Kreuzungen sichtbar ist, bekommt er eine farbige Schicht, außerdem wird er mit Betonborden auch baulich vom KfZ-Verkehr abgegrenzt: 50 Zentimeter Breite und 12 bis 15 Zentimeter Höhe messen die rund 700 Protektionselemente in Zukunft. Die Anzahl der Lieferzonen wird von sechs auf elf erhöht.
Bis Ende des Jahres soll alles – wenn die Witterung mitspielt – fertiggestellt sein. Während der Baumaßnahmen kommt es zu Einschränkungen auf den jeweiligen Abschnitten: Fahrradfahrer*innen werden in dieser Zeit über die rechte Fahrspur geleitet, Autofahrenden bleibt die linke Spur.
„Als Bauherr für das Vorhaben freuen wir uns, jetzt die Planung umsetzen zu dürfen und damit zur weiteren Verbesserung des Radverkehrs beizutragen. Vom Umbau profitieren viele Menschen, die zwischen Pankow und Mitte unterwegs sind. Die Beeinträchtigungen während der Bauphase halten wir so gering wie möglich“, sagt Arne Petersen, Geschäftsführer der GB infraVelo GmbH, die das Projekt im Auftrag der Senatsverwaltung umsetzt.
Titelbild: Visualiserung zur Umgestaltung der Schönhauser Allee/ Foto: infraVelo / xoio GmbH