Schönhauser Allee

Sonderanfertigung für Pankow

von Julia Schmitz 26. April 2022

Auf einem Teil der Schönhauser Allee muss die Parkspur künftig Platz für den Fahrradverkehr machen. Der wird vom Autoverkehr getrennt – mit einer speziell für Pankow entwickelten Lösung.


Es gibt einfache und vielfach genutzte Mittel, um eine Radspur von einer Fahrbahn zu trennen: rot-weiß gestreifte Poller zum Beispiel oder eine farbliche Markierung des Fahrradwegs. Das sieht nicht immer pittoresk aus, erfüllt aber seinen Zweck. In Pankow versucht das Bezirksamt, beides unter einen Hut zu bekommen: „Wir wollen es hier einfach gerne schön haben“, sagte Stadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) am Montag auf einer Pressekonferenz an der Schönhauser Allee.

Dort soll auf 720 Metern Länge – auf dem Abschnitt zwischen Danziger Straße und Gleimstraße bzw. Stargarder Straße – ein geschützter Radweg entstehen. Wo aktuell parkende Autos eine der drei Spuren nutzen, werden künftig nur noch Zweiräder rollen. Ein Abgrenzung aus so genanntem Klebebeton soll die Radler dabei auch baulich vom motorisierten Verkehr trennen.

Schönhauser Allee

Visualisierung zur Umgestaltung der Schönhauser Allee / Copyright: infraVelo / xoio GmbH

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Sonderanfertigung für Pankow

„Dieses Betonbord gibt es bisher noch nicht, es handelt sich um eine Sonderanfertigung für Pankow“, so Anders-Granitzki. 50 Zentimeter Breite und 12 bis 15 Zentimeter Höhe misst der Bordstein, der im vierten Quartal des Jahres auf der Straße angebracht und bis Frühling 2023 fertiggestellt werden soll. Um die Aufenthaltsqualität auf der Schönhauser Allee zu verbessern, soll im Zuge der Umbaumaßnahmen auch der Bürgersteig vergrößert und Sitzbänke installiert werden.

„Auf der Schönhauser Allee zeigt sich exemplarisch, dass die bisherige Flächenverteilung im öffentlichen Straßenland geändert werden muss: Radfahrende können sich auf dem schmalen Hochbordradweg kaum überholen, der Gehweg ist an etlichen Stellen viel zu schmal. Wenn wir aber diesen stadtverträglichen und klimafreundlichen Verkehrsarten mehr Raum geben, profitieren alle davon – weil Städte so lebenswerter werden“, erklärte Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne).

 

Beginn der Baumaßnahmen noch unklar

Für den Lieferverkehr soll es, mit zeitlicher Beschränkung, ausgewiesene Zonen in den Nebenstraßen geben, um das Parken in der zweiten Reihe zu verhindern. Wann die Baumaßnahmen genau beginnen, ob beide Seiten der Allee gleichzeitig umgebaut werden und was das Ganze kosten wird, darüber kann das Bezirksamt derzeit aber noch keine Auskunft geben.

Im Bezirksparlament wird bereits seit längerem darüber diskutiert, die Parkspur in eine Radspur umzuwandeln. 2018 hatte die Bezirksverordnetenversammlung einen entsprechenden Antrag der Grünen verabschiedet, ursprünglich für den Abschnitt zwischen Stargarder Straße und Wichertstraße; weil im Zuge der geplanten Erneuerung der Brücke auf der Schönhauser Allee aber mit weitreichenden Einschränkungen zu rechnen ist, einigte man sich Anfang 2021 mit dem Bezirksamt auf den Abschnitt zwischen Eberswalder Straße und Gleimstraße.

 

Titelbild: Vekehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) und Pankows Stadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) / Foto: Julia Schmitz

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