Jahnstadion

Nochmal alles von vorn?

von Julia Schmitz 15. Juni 2023

Die Senatsverwaltung habe den Planer*innen nicht alle Unterlagen zur Verfügung gestellt, sagt die Bürgerinitiative Jahnsportpark. Sie fordert eine Wiederholung des Realisierungswettbewerbs rund um Abriss und Neubau des Stadions.


Muss das Wettbewerbsverfahren um den Jahnsportpark wiederholt werden? Der Meinung ist die Bürgerinitiative Jahnsportpark. Sie behauptet, den Teilnehmer*innen des Realisierungswettbewerbs hätten gar keine detaillierten Bestandspläne, sondern nur ein grobes Brandschutskonzept vorgelegen – aus dem sie nicht erkennen konnten, mit welcher Substanz und Konstruktion sie es hier zu tun hätten. Nur drei der Teilnehmenden hätten sich daher für einen Erhalt des Stadions inklusive der ikonischen Tribüne eingesetzt, heißt es.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sei ihrer Aufgabe, die entsprechenden Unterlagen bereitzustellen, nicht nachgekommen. „Die Senatsverwaltung spielt mit gezinkten Karten. Statt einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen, wurden die Rahmenbedingungen so gesetzt, dass das Ergebnis schon vorher feststand. Ganz klar, der Wettbewerb muss wiederholt werden“, sagt Alexander Puell, Mitglied der Bürgerinitiative. „Die Vorwürfe sind unbegründet, denn in den Anlagen zur Auslobung waren sämtliche uns vorliegenden Planunterlagen zum bestehenden Stadion beigefügt“, heißt es seitens der Senatsverwaltung auf Nachfrage der Prenzlauer Berg Nachrichten.

 

„Verfahren ist rechtskonform“

Dazu hätten die Draufsicht, die Ansichten und Schnitte des Tribünengebäudes von 1987, Aufmaßpläne der BIM aller Geschosse sowie das Brandschutzkonzept gehört. „Sollten der BI weitere Pläne vorgelegen haben, hätte sie im Preisrichterkolloquium die Möglichkeit gehabt, diese zur Verfügung zu stellen. Wir halten das Verfahren für rechtskonform, alle relevanten Unterlagen waren der Auslobung beigelegt. Es gab auch keine Rüge von anderen Wettbewerbsteilnehmenden.“

Im Dezember hatte die Jury den Entwurf der O+M Architekten GmbH BDA mit LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter PartGmbH aus Dresden aus allen Beteiligungen ausgewählt. Er sieht ein flaches Stadion mit einer Galerie aus rotspiegelnden Fenstern und einen weitläufigen Vorplatz mit Gastronomie vor.

 

Titelbild: So soll das neue Jahnstadion aussehen / Visualisierung: O+M Architekten GmbH BDA mit LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter PartGmbH

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