2020 war in vielerlei Hinsicht ein sehr anstrengendes Jahr. Vor allem Cafés und Restaurants kämpften mit großen Einbußen durch den Lockdown, manche mussten ihre Türen sogar für immer schließen. Eine Übersicht.
Als Mitte März der erste Lockdown in Kraft trat, mussten – neben zahlreichen anderen Branchen – gastronomische Angebote sowie der Einzelhandel, der nicht den täglichen Bedarf deckte, den Betrieb übergangsweise einstellen. Zwar gab es finanzielle Hilfen von Berlin und der Bundesregierung, doch reichte dies bei vielen Unternehmen nicht, um die horrenden Einsatzbußen zu decken. Etliche bangten monatelang um ihre Existenz, manche entschlossen sich notgedrungen für die endgültige Schließung. So liest sich diese Liste – auch wenn wir hier ebenfalls Schließungen auflisten, die nicht im direkten Zusammenhang mit der Pandemie stehen – wie eine traurige Zusammenfassung des vergangenen Jahres.
Cafés
- Il Buco di Heidi: Das italienische Café in der Schönhauser Allee 177a, Nähe Senefelder Platz, hat seit dem Ende des ersten Lockdowns 2020 leider geschlossen.
- Kastanientörtchen: Ende Mai haben sich die beiden Betreiber des Kastanientörtchen in der Kastanienallee 60 / Ecke Zionskirchstraße entschieden, ihren Mietvertrag vorerst nicht zu verlängern.
- Kuchenkultur Franz Karl: Die Anlaufstelle für sündhaft leckere Kuchenstücke in der Bötzowstraße 15 hat den Betrieb eingestellt.
- Trödelcafé: Bereits seit Anfang 2020 hat das Trödelcafé in der Greifswalder Straße 49 geschlossen
- Winsenz: Aus für die Kultkneipe in der Winsstraße 58 – das Winsenz machte nach 20 Jahren Kiezkneipen-Dasein dicht.
- Zucca: „Seit ziemlich genau 15 Jahren durfte ich Teil des Kiezes sein. Die aktuelle Lage zwingt mich jedoch zu dieser Entscheidung“, schreibt der Inhaber des Café Zucca auf der Prenzlauer Allee 184 zur Schließung.
- Zuckerfee Café und Confiserie: An den letzten Wochenenden des Jahres gab es noch einen Ausverkauf, dann musste die Zuckerfee in der Greifenhagener Straße 15 den Verkauf von Kaffee und Kuchen einstellen. Das Inhabergeführte Café war chon vom ersten Lockdown im März hart getroffen worden und verzeichnete auch später Umsatzeinbußen von rund 70 Prozent.
Restaurants & Bars
- Cotto e Crudo: Das Cotto e Crudo in der Eberswalder Straße 33 war Anlaufstelle für sizilianische Küche, jetzt bleibt die Küche leider kalt.
- La Cave Weinbar: Kein Wein mehr wird in der La Cave Weinbar in der Dunckerstraße 80a ausgeschenkt.
- Mikoto Sushi: Das Restaurant Mikoto Sushi in der Pappelallee 22 hat dauerhaft geschlossen.
- Perle Bar: Auch in der Sredzkistraße 64, wo sich bis Herbst 2020 noch die Perle Bar befand, werden keine Drinks mehr ausgeschenkt.
- Rice Queen: Fast 28 Jahre lang gab es das Rice Queen in der Danziger Straße 13, bereits am Jahresanfang haben die Inhaber das Restaurant geschlossen.
- Southern Vittles: Im Southern Vittles in der Lychener Straße 6 wurden Gerichte aus dem Süden der U.S.A serviert. Nach dem Lockdown entschlossen sich die Betreiber, das Restaurant ab Ende Juli nicht mehr zu öffnen.
Einzelhandel
- Edeka: Im Mai hatte der Edeka in der Schwedter Straße, auf der Grenze von Mitte und Prenzlauer Berg, seinen letzten Verkaufstag. Der Grund für den Abriss der ehemaligen Kaufhalle aus DDR-Zeiten: Hier entsteht ein Neubau mit Wohnungen und Einzelhandel. Auch die kleine Edeka-Filiale in der Gleimstraße 19 wurde geschlossen.
- Hobbyshop Wilhelm Rüther: Der beliebte Laden für Bastelbedarf in der Kollwitzstraße 54 hat nach 20 Jahren zu Mitte Dezember den Verkauf eingestellt; die Gewerbeeinheit wurde an einen neuen Besitzer verkauft und der Mietpreis infolgedessen verdoppelt.
- Mule Katule: Der Laden für Taschen aus Naturleder musste nach 15 Jahren schließen, weil der Betreiberin nach dem Verkauf des Hauses in der Schönhauser Allee 69 der Mietvertrag gekündigut wurde. Auch vor der Umbenennung in „Mule Katule“ hatte sich dort ein Taschenladen befunden.
- Rahmenwerkstatt Artvento: Bereits vor der Corona-Krise hat die Rahmenwerkstatt in der Eberswalder Straße 29 ihr Geschäft aufgegeben.
- selbstjemacht: Der Bastelbedarf in der Wicherstraße 3 ist dauerhaft geschlossen.
- Späti: Der Spätkauf in der Raumer Straße 6 musste im Herbst 2020 sein Geschäft schließen, trotz großer Unterstützung durch die Nachbarschaft.
Kultur
- Colosseum: Ob die Pandemie das Colosseum auf der Schönhauser Allee tatsächlich zu Fall gebracht hat oder die Eigentümer bereits vorher anderes mit der Immobilie im Sinn hatten, darüber bleibt zu spekulieren. Das Traditions-Kino musste mit dem ersten Lockdown wie alle anderen Kinos schließen – und wurde danach nicht mehr geöffnet.
