„Andromeda, lass Montrachet auch mal rutschen!“

von Kristina Auer 1. März 2018

So könnte es auf Prenzlauer Berger Spielplätzen bald klingen, verrät die Liste der Kindernamen 2017. Allerdings nur in Ausnahmefällen: Die meisten Pankower Eltern sind bei der Namensgebung wahre Puristen.


Jedes Jahr veröffentlicht das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten die Liste Vornamen für alle Berliner Bezirke. Die Liste für 2017 ist gerade erschienen und zeigt: Nur die wenigsten Eltern in Pankow sind bei der Namensgebung erfinderisch.

 

Pankower sind Traditionalisten

Die häufigsten ersten Vornamen waren in Pankow 2017 Emilia (42) für Mädchen und Ben und Oskar für Jungen (je 39). Auch im gesamtberliner Vergleich war Emilia der häufigste Mädchenname, der Berlin-Favorit Noah für Jungen landet in Pankow mit 24 Kindern allerdings nur auf Platz 15. Zählt man Erst-, Zweit- und weitere Namen zusammen, sind die Vorjahres-Lieblinge Marie (109) und Alexander (66) auch in Pankow nach wie vor die am häufigsten vergebenen Namen.

Wenn es um Zweit- und Drittnamen geht, scheint der Blick ins Ahnenregister in Pankow besonders beliebt zu sein: Herman, Erwin, Wilhelm und Gerhard stehen hier ganz selbstverständlich neben Helga und Brigitte.

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Die Exoten

Was wäre eine Namens-Statistik ohne die wahnwitzigen Ausnahmefälle? Auch wenn wir namenstechnisch zu den Puristen gehören, haben sich einige Pankower Eltern auch 2017 nicht lumpen lassen und warten mit ungewöhnlichen Babynamen auf. Wir müssen allerdings eingestehen: Die wirklichen Exoten befinden sich nicht unter den Erstnamen, sondern weiter hinten im Feld der Zweit-, Dritt- und sogar Viertnamen. Da wird bei den Mädchen schon mal die Nachbargalaxie Andromeda bemüht oder der hinduistische Gott Shiva beschworen. Unser Favorit unter außergewöhnlichen Mädchennnamen übersteigt die Aussprachefähigkeiten der Redaktion: Xochitl.

Bei den Jungen geht es etwas zahmer zu, Reinhold und Ananda sind zwei ungewöhnliche Viertnamen. Am meisten beeindruckt  uns der Name Montrachet. Die Google-Blitzrecherche ergibt: Es handelt sich um eine hervorragende Weinlage an der Cote D’Azur. Na dann, à la santé!

 

Pankow bei den Geburten nur auf Platz 4

Ganz anders als der klischeegeplagte Prenzlauer Berger es vielleicht erwartet sieht die Statistik bei den Geburtenzahlen aus. Mit 5054 Kindern liegt Pankow – wenngleich Berlins größter Bezirk – im gesamtstädtischen Vergleich nur auf Platz Vier. Die meisten Kinder wurden 2017 demnach in Tempelhof-Schöneberg (6071) geboren, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf (5623) und Mitte (5419). Im Nachbarbezirk Friedrichshain-Kreuzberg, der seit kurzem als neue Baby-Hochburg gehandelt wird, kamen 5266 Kinder zur Welt.

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