Jahnstadion

Alles neu an der Eberswalder Straße

von Julia Schmitz 19. Dezember 2022

Das alte Jahnstadion wird abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Jetzt hat eine Jury entschieden, wie das Gebäude konkret aussehen soll.


Ein flaches Stadion mit einer Galerie aus rotspiegelnden Fenstern und ein weitläufiger Vorplatz mit Gastronomie: So soll der Stadionneubau im Jahnsportpark zukünftig aussehen. Am Mittwoch wählte die Jury nach einer zweitätigen Preisgerichtssitzung den Entwurf der O+M Architekten GmbH BDA mit LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter PartGmbH aus Dresden aus. Im April hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen gemeinsam mit der Senatsinnenverwaltung den Wettbewerb für den Jahnsportpark ausgelobt.

„Das Große Stadion und der Sportpark sollen um zahlreiche neue Sportanlagen ergänzt und zur ersten voll inklusiven Sportstätte umgebaut werden. Der inklusive Sportpark soll ein Begegnungsraum zwischen Zuschauenden, Sportlerinnen und Sportlern sowie Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportlern sein. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde lange gerungen und der gestern ausgewählte Entwurf wird mit seiner Umsetzung das Stadion und den Sportpark zukunftsfähig machen”, sagte Christian Gaebler, Staatssekretär für Bauen und Wohnen am Donnerstag.

 

Kritik von Anwohner*innen

Über die Causa Jahnstadion war in den vergangenen Jahren vielfach diskutiert worden. Zunächst hatte es noch drei Varianten für das Gelände an der Topsstraße gegeben, darunter die Sanierung des bereits vorhandenen Gebäudes, aber auch der Bau eines zweiten Stadions. Beide Ideen verwarf der Senat Anfang des Jahres zugunsten der dritten Variante: Ein Abriss bzw. Teilabriss des alten Stadions und Bau eines neuen, barrierefreien Stadions.

Anwohner*innen kritisieren das Vorhaben, es sei in Zeiten der Klimakrise nicht nachvollziehbar. „Die Belange von Klimaschutz und Anwohnerschaft wurden weitestgehend missachtet, fast alle Entwürfe sehen einen ressourcenintensiven und klimaschädlichen Abriss und Neubau des Stadions vor, die Naturwiese soll zerstückelt werden oder gleich ganz überdimensionierten Kunststoff-Großspielfeldern weichen”, schreibt die Bürgerinitiative Jahnsportpark. „Wir wollen eine resiliente, lebenswerte Stadt mit Bäumen, Sträuchern sowie Naturflächen und keine monströsen Hallenbauten inmitten von Hitzeinseln.”

Auch der prämierte Entwurf sieht die Versiegelung einer größeren Fläche vor, um dort eine „Plaza” vor dem Stadionzugang zu errichten; eine Baumreihe entlang des Stadionbaus soll eine „grüne Übergangszone” bilden und den Parkcharakter stärken. Bis Ende 2027 soll der Neubau, der auf 97 Millionen Euro geschätzt wird, fertiggestellt sein.

 

Titelbild: Der Entwurf von O+M Architekten GmbH BDA mit LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter PartGmbH

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1 Kommentar

Charlotte 30. Dezember 2022 at 22:34

Wie kann es sein, dass Geld für ein umstrittenes Bauprojekt aber nicht für die wirklich notwendigen Schulen da ist?

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