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„Aus der Zeit gefallen“

von Julia Schmitz 22. August 2022

Der Wettbewerb um den Neubau des Jahnsportparks geht in die zweite Runde, 15 Entwürfe stehen zur Auswahl. Die Bürgerinitiative zeigt sich entsetzt über die Pläne.


Dass das Jahnstadion abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wird, ist beschlossene Sache. Aber wie soll das neue Gebäude aussehen? Wer wissen wollte, welche Ideen die beteiligten Planungsbüros für die Zukunft des Sportparks an der Eberswalder Straße haben, musste sich Zeit nehmen: Am 16. August hatte das Preisgericht alle Entwürfe der zweiten Wettbewerbsphase online gestellt, die nach einer namentlichen Registrierung für exakt acht Stunden einsehbar waren. Denn bis zur Entscheidung Mitte Dezember, welcher der insgesamt 15 Entwürfe umgesetzt wird, muss alles streng geheim bleiben; auch die Presse darf keine Details verraten.

Die Bürgerinitiative Jahnsportpark zeigte sich im Anschluss „entsetzt” über die Pläne. „Der besondere Parkcharakter, der den Jahnsportpark von Parkanlagen unterscheidet und sich in seinem Namen widerspiegelt, wird unter den zu vielen massiven Neubauten erdrückt”, heißt es in einer Pressemitteilung. Man könne außerdem keine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Bestand des alten Stadions erkennen, der in das neue Stadion integriert werden soll.

 

Zu viele Neubauten auf dem Gelände

Fast alle Erkenntnisse aus der ersten Wettbewerbsphase und der Bürgerbeteiligung in Hinblick auf den Klimaschutz werde in den Entwürfen ignoriert. „Der Realisierungswettbewerb hat den Prozess um die Neugestaltung des Jahnsportparks in die Sackgasse manövriert. Der Sportpark wird durch die schieren Massen an Neubauten erdrückt. Der Jahnsportpark wird mit diesen Plänen nicht zum Leuchtturm zeitgemäßer Inklusion, er wird zum Mahnmal völliger Klima-Ignoranz und gescheiterter Bürgerbeteiligung“, so Alexander Puell.

Und noch einen Kritikpunkt bringt die Initiative an: Das Bedarfsprogramm, also alle geplanten Bauten im Park, seien in der Summe einfach zu viel für das Gelände. Es sei völlig aus der Zeit gefallen. „Wir fordern die Senatsverwaltung auf, das noch nichtmal genehmigte Bedarfsprogramm endlich deutlich zu reduzieren, damit ein inklusiver und zukunftsfähiger Jahnsportpark entstehen kann.”

Foto: Julia Schmitz

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