Mauerpark

Mehr Bäume, weniger Barrieren

von Julia Schmitz 2. Dezember 2022

Neue Spielflächen, Bewässerungssysteme und Beleuchtung: In dieser Woche starten die Sanierungsmaßnahmen im Mauerpark, zunächst rund um das Birkenwäldchen und den Moritzhof.


Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt über heiße Sommertage zu sprechen, wirkt etwas seltsam. Doch die Folgen der Klimakrise sind auch in Prenzlauer Berg zu spüren: Die Rasenflächen des Mauerparks verwandelten sich in den vergangenen Monaten in eine vertrocknete Steppe. In Zukunft soll die Grünfläche deshalb ein modernes Bewässerungssystem bekommen – mit automatischen „Regenwächtern“, die das Wasser nur dann freigeben, wenn es gebraucht wird.

Es ist eine der Neuerungen, die der beliebte Park im Herzen von Prenzlauer Berg im Rahmen der umfassenden Sanierung bekommt. Der erste Bauabschnitt von ins gesamt drei Abschnitten beginnt in diesen Tagen und umfasst den nördlichen Zipfel vom Birkenwäldchen bis zur Kletterwand an den S-Bahngleisen. Auf den rund 12.000 Quadratmetern Fläche pflanzt die Grün Berlin GmbH, die für die Sanierung zuständig ist, unter anderem über 300 neue Heckenpflanzen und 2.100 Sträucher; auch 70 zusätzliche klimaresiliente Bäume sollen nach der Fertigstellung das Klima im Kiez verbessern.

 

Versiegeln und entsiegeln

Der Spielplatz am Moritzhof wird um 400 Quadratmeter erweitert und zukünftig auch eine Plansche enthalten: Die alten Pappeln, um die sich Anwohner*innen und Bezirksamt gestritten hatten, müssen dafür weichen: Der Asphalt, der im Umfeld der Bäume aufgrund der großen Wurzeln Blasen geschlagen hatte, bekommt einen neuen Belag. Um die Barrierefreiheit zu erhöhen, wird außerdem eine punktuelle Beleuchtung installiert. Andere Stellen sollen entsiegelt werden, um der Überhitzung der Flächen entgegen zu wirken.

„Der Mauerpark ist einer der attraktivsten Anziehungspunkte für die Menschen aus Berlin und Gäste aus aller Welt. Hier lässt sich nicht nur Sport, Kultur und Erholung genießen. Der weitläufige Park bietet auch Raum für Natur und Artenreichtum mitten in der Stadt. Mit der heute startenden Weiterentwicklung fördern wir Flora und Fauna und machen den Park insgesamt klimaresilienter“, sagt Markus Kamrad von der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Rund 15 Millionen Euro steuert die Senatsverwaltung insgesamt für die Überarbeitung des „alten“ Teils des Parks bei, die Erweiterungsfläche ist bereits seit Sommer 2020 fertiggestellt.

 

Sperrungen bis 2027

Bevor der erste Bauabschnitt voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen werden kann, startet der zweite Bauabschnitt, der die mittlere Rasenfläche bis zur Eberswalder Straße sowie den Falkplatz umfasst. In der dritten Phase geht es anschließend mit dem Sonnenhang weiter, wozu auch das Amphitheater und die Grafitti-Mauer gehören. Weil das Areal urheberrechtlich geschützt ist, bleibt es in der jetzigen Form erhalten. Welche Konsequenzen die Mikroplastikteilchen nach sich ziehen, die ein Forscherteam der Freien Universität Berlin kürzlich in sehr hoher Konzentration in der Nähe der besprühten Wand nachgewiesen hatte, ist noch unklar; derzeit prüft die Grün Berlin die Ursachen.

Bis mindestens 2027 kommt es phasenweise zu Einschränkungen in der Nutzung des Parks, so auch während der Baumaßnahmen am Birkenwäldchen.

 

Titelbild v.l.n.r.: Pankows Bezirkstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU), Staatssekretär für Verbraucherschutz Markus Kamrad, Staatssekretär für Bauen und Wohnen Christian Gaebler, Vorstandsvorsitzender der Grün Berlin Stiftung Christoph Schmidt / Foto: Julia Schmitz

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