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Prenzlauer Berg Newsletter #26 hat ein Herz für den Mauerpark

von Christina Heuschen 10. Juli 2022

Warum sprudelt so manche Plansche nicht, interessiert sich eigentlich noch jemand für die Parklets und was macht den Mauerpark so besonders? Die Nachrichten der Woche gibt es im Newsletter.


Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn: Der Mauerpark lässt kaum jemanden kalt. Vor allem im Sommer nutzen ihn zahlreiche Menschen als Gartenersatz, sie treffen Freund*innen, gehen zum Flohmarkt oder amüsieren sich beim Karaoke. Oder sie schauen vorbei, weil der Park in zahlreichen Reiseblogs angepriesen wird. Aber Kritik*innen finden, der Park sei zu voll. Vor allem sonntags drängen die Leute aneinander vorbei, oft lassen sie einfach ihren Müll liegen. Für meine Kollegin Sonja Koller ist der Park dennoch etwas Besonderes. Warum das so ist, berichtet sie in unserem

Text der Woche

  • Besuch: Im Mauerpark passiert selbst an einem einzigen Tag so viel, dass das Gelände einem Mikrokosmos gleicht. Der Versuch eines Portraits über einen Park, der mich Berlin lieben gelernt hat.

Was sonst noch los war

  • Eistest: Die Sommerferien sind da, Zeit für ein Eis! Wer sich in diesen Tagen mal etwas anderes als Schokolade oder Erdbeere gönnen möchte: Wir haben für euch die ausgefallensten Eissorten im Kiez gesucht – und natürlich auch getestet!

Kiezfoto der Woche

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Foto: Christina Heuschen

Aus dem Bezirk

  • Schulen: Der Bezirk Pankow wächst und wächst und wächst. Das hat Folgen, denn vor allem die Oberschulen des Bezirks platzen aus allen Nähten. 3.000 Pankower Schüler*innen müssen derzeit für den Besuch einer weiterführenden Schule in einen anderen Bezirk fahren, kritisiert David Paul (CDU): „Spätestens jetzt ist es an der Zeit, alle zur Verfügung stehenden Optionen zu prüfen und nach Möglichkeit auch zu nutzen, um den steigenden Bedarf an Schulplätzen im Bezirk endlich decken zu können.“ Der statistische Bericht aus dem Jahr 2005 bietet einen kleinen Einblick, demnach hatte Berlin im Schuljahr 1996/1997 noch 979 Schulen; die Zahl nahm bis zum Schuljahr 2005/2006 um 110 Schulen auf 869 ab. Die CDU-Fraktion Pankow fordert daher das Bezirksamt auf, alle nach 1990 aufgegebenen Schulstandorte im Bezirk – wie viele das sind und wo sie sich befinden, ist noch nicht bekannt – auf eine mögliche Wiederverwendbarkeit für den regulären Schulbetrieb zu überprüfen.
  • Fahrradstraße: Die Verkehrswende soll Berlin fahrradfreundlicher machen. Doch im Bezirk Pankow lässt sie immer wieder auf sich warten, Verspätungen sind keine Seltenheit – siehe unser Dauerthema Stargarder Straße, auf der noch immer ein Großteil der Markierungen fehlt. In der Oderberger Straße geht es jetzt aber voran, denn hier haben die Arbeiten für eine Fahrradstraße vor ein paar Tagen begonnen. Auf der Verbindung zwischen Kastanienallee und Eberswalder Straße sollen außerdem Parkplätze in Abstellanlagen für Fahrräder und E-Roller umgewandelt werden; das Straßen- und Grünflächenamt möchte so erreichen, dass weniger Leute ihre Fahrräder auf den Gehwegen abstellen. Um das Halten in zweiter Reihe zu verhindern, werden zusätzliche Zonen für den Lieferverkehr eingerichtet. Ende 2022 sollen die Umbauarbeiten abgeschlossen sein.
  • Parklets: Könnt ihr euch noch an die Diskussion um die vier Parklets erinnern, die Tausende von Euros gekostet haben und eher spärlich bis gar nicht genutzt werden? Wie kaum ein anderes Thema haben sie die Gemüter im Bezirk erregt. Einige Zeit war es still um die Konstruktionen, doch das könnte sich nun ändern. Denn auf der Schönhauser Allee entsteht ein geschützter Radweg, ein Teil der Parklets stört nun. Auch das Parklet vor der Nummer 127 A ist von der Radverkehrsmaßnahme betroffen. „Eine Entscheidung, ob dieses Parklet innerhalb der Schönhauser Allee verschoben wird oder ob es ausnahmsweise frühzeitig abgebaut werden kann, ist noch nicht gefallen“, sagt die Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki. Die beiden Parklets vor der Hausnummer 58A und 59A sollen spätestens zur Realisierung der Radverkehrsmaßnahme abgebaut werden. Ob die Parklets erfolgreich waren, weiß man beim Bezirksamt nicht – wie in so vielen Fällen „wird darüber keine Statistik geführt“. Insbesondere das mit Fahrradbügeln ausgestattete Parklet vor den Allee Arcaden werde aber rege genutzt, so Anders-Granitzki.
  • Wasserspielplätze: Sobald die Sonne scheint und es heiß wird, strömen Familien zu den zahlreichen Wasserspielplätzen der Stadt, um sich abzukühlen. Doch allzu oft fließt dort gar kein Wasser und kaum jemand weiß warum. Der Abgeordnete Felix Reifschneider (FDP) wollte daher wissen, wann Besucher*innen der Spielplätze das kühle Nass überhaupt nutzen können. Laut Bezirksamt Pankow werden Planschen bei 25 Grad Außentemperatur in Betrieb genommen; bei durchgängigen Temperaturen unter 25 Grad werden sie nicht angeschaltet, um den Wassergebrauch zu reduzieren – denn sie werden mit Trinkwasser betrieben. „Ebenso dient die Zerstäubung des Wassers der Planschen zur Abkühlung der Umgebung, dies ist bei niedrigeren Temperaturen nicht notwendig“, heißt es weiter.
  • Duschmobil: Selbst wenn man es bei den Temperaturen leicht vergisst: Auch im Sommer stehen obdach- und wohnungslose Frauen vor einem Problem, denn für sie ist Wasser Mangelware. „Sie haben keine Plätze, um sich in Würde ihrer Notdurft zu entledigen und sie können sich nicht waschen. Mit dem Duschmobil versuchen wir, dem zumindest ein wenig entgegenzuwirken“, sagt die Bezirksstadträtin für Soziales und Gesundheit Dr. Cordelia Koch. Um die Frauen in der Sommerzeit besser zu erreichen, verlegt das Duschmobil des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) nun seinen Standort vom Pankower Bahnhof an den Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg. Ab sofort können Frauen dort jeden Dienstag von 11 bis 13 Uhr kostenfrei duschen. Zudem haben sie die Möglichkeit, in Ruhe ihre Sachen zu sortieren und ein Beratungsangebot wahrzunehmen; Hygieneartikel und Kleidung zum Verteilen hat das Team des SkF auch dabei.

Kriminelles & Unschönes

  • Unfall: Nach einem Verkehrsunfall in Berlin-Prenzlauer Berg ist ein Fünfjähriger im Krankenhaus gestorben. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein 79-jähriger Autofahrer das Kind am Donnerstagnachmittag vergangener Woche auf der Wicherstraße angefahren. Der Junge war demnach im Beisein seines Vaters auf einem Fahrrad unterwegs, als er plötzlich auf die Straße gefahren sein soll. Das Kind kam schwer verletzt in ein Krankenhaus. Trotz einer Notoperation erlag er seinen Verletzungen.

Tipps & Termine

Das habt ihr vielleicht verpasst

Zitat der Woche

„Der Park, durch den ich jeden Tag zur Arbeit gehe, durch den ich zur Uni gepilgert bin; der, von dem aus der Grillgeruch im Sommer immer wieder bis an mein Wohnzimmerfenster in der Nähe gelangt – und der Park, der mich Berlin lieben gelernt hat“,

schreibt Sonja Koller über den Mauerpark.

Am Montag geben wir euch noch ein paar Tipps, wie ihr euren Urlaub in der eigenen Stadt verbringen könnt. Danach machen wir erst einmal eine kleine Pause. Der nächste Newsletter erscheint am 29. Juli. Bis dahin wünsche ich euch einen wunderbaren Sommer!

Eure Christina Heuschen
und die ganze Redaktion


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