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Wohnst du noch oder lebst du schon?

von Julia Schmitz 24. November 2018

Die Mietsituation in Prenzlauer Berg wird immer angespannter, viele Mieter fürchten um ihre Wohnung – wir haben nachgehakt. Was sonst noch los war in dieser Woche, lest ihr hier.


Wohnt ihr noch oder lebt ihr schon? Ein bekanntes schwedisches Möbelhaus hatte sich vor einigen Jahren diesen Spruch auf die Fahnen geschrieben, der mittlerweile wie Faust aufs Auge zu Prenzlauer Berg passt: Immer häufiger schreiben uns Leser*innen, deren Haus verkauft wurde und modernisiert werden soll und die Angst vor Mieterhöhungen oder Rauswurf haben – von sorglosem Wohnen oder Leben kann da keine Rede mehr sein. Wir haben den aktuellen Stand im Stadtteil für euch zusammengefasst.

Was diese Woche los war:

  • Angst der Mieter: Es vergeht kaum eine Woche in Prenzlauer Berg, in der besorgte Mieter nicht von Verkauf, Modernisierung und den damit verbundenen Ängsten berichten. Wir haben uns den aktuellen Stand der Dinge bei zwei Komplexen im Kiez angeschaut.
  • Vorkauf- was?: Vorkaufsrecht, Negativzeugnis oder Abwendungsvereinbarung: Wenn es um bezahlbaren Wohnraum geht, dann weiß man vor lauter Fachbegriffen manchmal nicht mehr, worum es eigentlich geht. Das 1×1 der wichtigsten Begriffe.
  • Pro und Contra: Das erste Parklet auf der Schönhauser Allee ist ein guter Anfang, meint Victoria Scherff – aber gleichzeitig auch ein Einknicken gegenüber der Auto-Lobby, entgegnet Julia Schmitz.

Kiezfoto:

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Am Mittwoch enthüllte Bezirksbürgermeister Sören Benn vor der Immanuelkirche die Gedenktafel für Pfarrer Johannes Schwartzkopff.

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Kurz & Knapp

  • Kündigung: Dem Leihladen „Leila“ am Teutoburger Platz wurde zum 31. Januar 2019 die Räumlichkeiten gekündigt – weil die Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH den Platz für Büros nutzen möchte. Die Betreiber rufen nun mit einer Petition zur Unterstützung auf.
  • Jubiläum: Seit 2013 zeigt das Museum in der Kulturbrauerei, eine Außenstelle des Haus der Geschichte in Bonn, eine Dauerausstellung zum „Alltag in der DDR“ sowie wechselnde Sonderausstellungen – mit einem kleinen Festakt wurde nun der 5. Geburtstag gefeiert.
  • Wohnungstausch: Eine kleine gegen eine größere Wohnung zu tauschen oder umgekehrt ist in Berlin eine gängige Praxis – seit Mitte September geht das sogar offiziell über das Portal InBerlinWohnen. Der erste Umzug wurde am Wochenende durchgeführt.

Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:

  • Zu teuer: Die Genossenschaft „Bremer Höhe“, die 520 Wohnungen in Prenzlauer Berg besitzt, würde gerne noch mehr bauen – aber Berlin sei einfach zu teuer, erklärt Vorstand Ulf Heitmann im Interview mit dem Tagesspiegel.
  • Krankenhaus adé: 2019 wird das Krankenhaus in der Fröbelstraße Geschichte sein – entstehen sollen in dem denkmalgeschützten Bau Büros des Bezirksamtes, Wohnungen und eine Unterkünft für Flüchtlinge, berichtet die Berliner Morgenpost.
  • Späti in Gefahr: Was wäre Berlin ohne seine zahlreichen Spätis? Der Laden der Familie Lekr im Bötzowkiez ist bedroht, weil er sonntags nicht mehr öffnen darf. Anwohner sammelten über 2.000 Unterschriften gegen dieses Verbot – die Lekrs bedankten sich am Sonntag mit Tee und Keksen vor dem – geschlossenen – Laden, schreibt die B.Z.
  • Unterm Wasserturm: Seit gut hundert Jahren speichert der Wasserturm im Kollwitzkiez kein Wasser mehr und steht leer – was zu einer eigenwilligen Akustik geführt hat. Die Berliner Zeitung hat dem Kiezwahrzeichen einen Besuch abgestattet.

Screenshot Nachbarschaftsgruppe Wohnen

Die beste Facebook-Gruppe aller Zeiten ist die Prenzlauer Berg Nachbarschaft – beitreten, Nachbarn kennenlernen, Bescheid wissen!

Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:

Termine und Tipps:

  • 23.11.: Die drei ??? in Aktion: Liegt tatsächlich ein Goldschatz vor der Küste des Ferienortes, in dem Justus, Peter und Bob einen verregneten Sommer verbringen? Das Hörspielkino unterm Sternenhimmel im Zeiss-Planetarium bringt die Kult-Detektive nach Prenzlauer Berg.
  • 24.11.: Kennt ihr das Fest „Hamoulimepp“? Es ist das Weihnachtsfest der Lindwürmer, die den literarischen Kosmos von Walter Moers bevölkern – aus dessen neuestem Buch „Weihnachten auf der Lindwurmfeste“ liest Andreas Fröhlich an diesem Abend in der Backfabrik in der Saarbrücker Straße.
  • 25.11.: Kunst gegen Verdrängung: Die Mieter der Gleimstraße 56 und der Paul-Robeson-Straße 17 haben sich zusammengetan und zeigen ihn ihren Hausfluren, Hinterhöfen und Wohnungen Arbeiten verschiedener Künstler, um gegen Verdrängung zu protestieren. In der Gleimstraße von 14-18 Uhr, in der Paul-Robeson-Straße von 15-20 Uhr.
  • 27.11.: Ein Tusch für die Debütanten! In der Buchhandlung Uslar & Rai findet zum 10. Mal der „Debütantenball“ statt – diesmal lesen Julia von Lucadou, Lukas Rietzschel, Johanna Maxl, Christian Torkler und Maruan Paschen aus ihren Erstlingswerken.

Das habt ihr vielleicht verpasst:

Gerne würde ich an dieser Stelle eine geschickte Überleitung vom Thema Wohnen zur Vorweihnachtszeit finden – weil mir diese aber gerade nicht einfallen will, weise ich euch einfach so noch darauf hin, dass wir vom 1. bis 24. Dezember einen ganz famosen Prenzlette-Adventskalender entworfen haben, bei dem ihr jeden Tag eine andere Überraschung lokaler Unternehmen aus dem Kiez gewinnen könnt. Also haltet die Augen auf! Bis dahin wünsche ich euch ein schönes, eisiges Wochenende!

Eure Julia Schmitz und die ganze Redaktion

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