Ampel Prenzlauer Berg Newsletter

Wir diskriminieren Fußgänger

von Kristina Auer 13. Mai 2018

In dieser Woche geht es bei uns um Ampeln, die nur Chuck Norris in einer Grünphase überqueren kann. Außerdem entwickelt sich eine temporäre Spielstraße zur Mammutaufgabe und die Stammkundschaft vom Kollwitzmarkt ist empört, dass dem berüchtigten Weinstand gekündigt wurde.


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Viele Prenzlauer Berger haben kein Auto, auch Radfahren ist nicht jedermanns Sache, von Fortbewegungsmitteln wie Rollschuhen und Skateboard wollen wir gar nicht erst anfangen, aber: irgendwo und irgendwann sind wir alle Fußgänger.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf scheint es doch irgendwie verwunderlich, dass unser Straßenverkehr so gar nicht auf Fußgänger zugeschnitten ist, oder? Das fällt nicht nur an Fußgängerampeln mit gefühlt einsekündiger Grünphase auf. Und deshalb fragt unser:

Thema der Woche: Wie fußgängerfeindlich ist Prenzlauer Berg?

Und was war sonst los in Prenzlauer Berg?

  • Hat hier jemand Spielstraße gesagt? Die erste temporäre Spielstraße in der Gudvanger Straße nach der umjubelten Einigung vor Gericht ist am Montag direkt mal ausgefallen. Wie Prenzlauer Berg daran scheitert, an vier Tagen im Jahr ein paar Kinder auf einem Stück Straße spielen zu lassen.
  • Wein auf Wein, lass es sein: Der Marktleiter vom Kollwitzmarkt kündigt dem legendären Weinhändler, weil dessen Kunden zu besoffen sind. Dann treffen beide unerwartet bei Wein und Kippe aufeinander. Ein emotionaler Kieztermin
UMFRAGE – Eure Erfahrungen als Fußgänger in Prenzlauer Berg?
Prenzlauer Berg Newsletter
Kurz und knapp:
  • Umbau der Stahlheimer Straße: Das Bezirksamt hat am Dienstag in der Aula der Carl-Humann-Schule über den Umbau der Stahlheimer und der Erich-Weinert-Straße informiert. Wegen Bauarbeiten wird dort bald vorübergehend die Verkehrsführung geändert.
  • Pankower Energietage: Am 15. und 16. Mai finden in der WABE die Pankower Energietage statt. Dort geht es darum, wie das Thema Energiewende an Schulen vermittelt und umgesetzt wird. Das Programm findet Ihr hier.

Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:

  • Das Comeback der Keramik: Wegen der Sehnsucht nach dem Ursprünglichen steht Keramik wieder ganz hoch im Kurs, meint die Zeit. Das lasse sich gerade an den vielen Keramikläden in Prenzlauer Berg gut erkennen.
  • Kriegsende in Prenzlauer Berg: Vor 73 Jahren war der 2. Weltkrieg zu Ende. Valery Faminskys Fotos zeigen das befreite Berlin und werden jetzt dort ausgestellt, wo sie entstanden sind – in der Immanuelkirchstraße. Der Tagesspiegel berichtet.

Gruppe Prenzlauer Berg Newsletter

Die Prenzlauer Berg Nachbarschaftsgruppe hat schon mehr als 2000 Mitglieder! In dieser Woche ging es um Müll im Leise-Park, Anwohnerparkausweise und Yoga auf dem Falkplatz. Beitreten, Bescheid wissen, neue Freunde finden!

Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:

  • Bei so viel Frühlingssonnenschein in Prenzlauer Berg kam in dieser Woche wohl niemand auf dumme Ideen: Die Polizei hat jedenfalls nichts zu berichten.
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
  • Beim Wohnen nichts Neues: Es ist mal wieder ein Wohnungsmarktbericht veröffentlicht worden, schreibt die Berliner Zeitung. Wer es nicht mehr aushalten kann, springt jetzt bitte zum nächsten Punkt. Für alle anderen: Seit 2010 sind die Mieten in Berlin um 71 Prozent gestiegen.
  • Schulbauoffensive: Die groß angekündigte Schulbauoffensive gerät schon kurz nach dem Start ins Stocken, schreibt der Tagesspiegel. Die CDU blockiere den Aufbau einer bezirksübergreifenden Geschäftsstelle in Spandau, damit seien Verzögerungen wahrscheinlich.
  • Berliner Delikatesse: Amerikanische Sumpfkrebse haben sich zu einer Art Plage im Tiergarten entwickelt. Deswegen kommen die Schalentiere jetzt auf den Teller – als neue Berliner Delikatesse. Der rbb war mit der Filmkamera auf Krebsfang.

Neu in Prenzlauer Berg:

Massagesalon Prenzlauer Berg NewsletterOb sich mit diesem Slogan viele Kunden gewinnen lassen? Das neue Massagestudio in der Prenzlauer Allee möchte wohl auf seinen hohen Entspannungsfaktor hinweisen. Ich denke allerdings eher an schlimme Schmerzen. Was meint Ihr?
Termine und Tipps:

  • Freitag,11. Mai: Eröffnung des 33. Festivals „Black International Cinema Berlin“ im Haus für Demokratie und Menschenrechte. Zum Programm geht es hier.
  • Sonntag, 13. Mai: Bei den Prelude Concerts im Museum am Wasserturm gibt es heute gleich drei Kammerkonzerte hintereinander – alles dreht sich um den Komponisten Franz Schubert.
  • Montag, 14. Mai: Bei einer Buchpräsentation im Café Morgenrot wird über den Einfluss der Mao-Bibel in der Studentenbewegung diskutiert.
  • Donnerstag, 17. Mai: Uraufführung des Stücks „Der Theaterkritiker“ von Thomas Schwartz im Theater unterm Dach.

Das habt Ihr vielleicht verpasst:

  • Das große Scheitern. Was soll das? Zwei Freunde, ein gemeinsames Ziel: Menschen davon erzählen lassen, was in ihrem Leben so richtig in die Hose geht – vor Publikum. Warum gerade ein Stadtteil wie Prenzlauer Berg das braucht, wollten wir genauer wissen und haben in unserer Serie nachgefragt.
  • So klingt eine Nachtigallen-Expedition: Wir haben es wieder getan und sind zum zweiten Mal im Thälmannpark mit Euch auf nächtliche Erkundungstour gegangen. Alle Plätze waren ruckzuck besetzt. Wer nicht dabei sein konnte: Hier kommt die Hörprobe.
Unser Zitat der Woche:
  • Bisher sind die Autofahrer die lautesten Wähler – und viele Politiker handeln entsprechend.

Das sagt Stefan Lieb, Bundesgeschäftsführer des Dachverband Fußverkehr Deutschland (Fuss e.V.). Lieb und seine Mitstreiter setzen sich für einen fußgängerfreundlicheren Straßenverkehr ein. Zentrale Forderungen: Längere Grünphasen an Fußgängerampeln und eine Sitzbank alle 100 Meter.

Ich bin ja meistens mit dem Fahrrad unterwegs, erstens weil es schneller ist und zweitens, weil ich immer spät dran bin. Wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, gehe ich aber auch gerne zu Fuß. Mit längeren Ampelphasen würde ich dann auch geloben, bei rot immer stehen zu bleiben – versprochen!

Bis es soweit ist, wird es aber sowieso noch dauern. Also: Augen auf beim Spaziergang durch den Kiezdschungel! Und habt ein wunderschönes Wochenende!

Eure Kristina Auer und die ganze Redaktion

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