Das war 2014

von Juliane Schader 29. Dezember 2014

Auch in 2014 wurde in Prenzlauer Berg wieder viel gebaut, es wurde gestritten, verboten und gedacht. Was, worüber und wem? Das steht in diesem Jahresrückblick.

Liebe Leser.

 

eigentlich wollten wir in diesem Jahr statt eines Jahresrückblicks einen Kalender herausgeben. Dann hätten Sie an 365 Tagen im Jahr 2015 nachlesen können, welche 365 Geschichten im Jahr 2014 relevant waren. Leider ist dieser revolutionäre Plan jedoch an der Bildauswahl gescheitert: Gefühlt 98 Prozent der Themen hätten wir mit einem Haus, wahlweise mit oder ohne Baugerüst, bebildern müssen, und dagegen hat unsere Bildredaktion Einspruch erhoben.

Wie? Sie glauben das nicht, das mit der eigenen Bildredaktion den vielen Bauthemen? Zählen wir mal nur das Wichtigste auf:

Derzeit gebaut wird am Planetarium, am Stadtbad Oderberger Straße sowie an der Bötzow-Brauerei.

Geplant sind Bauarbeiten an der Pappelallee sowie sowohl unter dem Mauerpark (ein Kanal zur Speicherung von Regenwasser) als auch am Mauerpark, wobei noch nicht wirklich raus ist, wann die Arbeiten am Wohngebiet nördlich des Gleimtunnels beginnen werden. Letzteres gilt auch für den geplanten Neubau einer Sporthalle an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße, das Neubaugebiet am S-Bahnhof Pankow und den Jahn-Sportpark.

Nur so aus, als würde gebaut, sieht es derweil in der Winsstraße mit den verhängten Fassaden. Dabei passiert nichts, was auch den Erfahrungen der Betreiber des Soupanovas aus der Stargarder Straße bekannt vorkommen dürfte, die im Sommer dicht machen mussten, weil das Haus in einer nicht näher definierten Bälde saniert werden soll und übrigens nicht der einzige Bericht über eine Kneipe mit Zwangsschließung in diesem Jahr war (genau, ich spreche von Dir, Bumerang).

Sie sehen, 2014 hätten wir auch gut als „Prenzlauer Bau Nachrichten“ durchgehen können. Was aber nicht heißt, dass es nicht auch andere Themen gegeben hätte, die uns beschäftigten. Streits zum Beispiel.

Da war die Geschichte mit dem autofreien Monat im Helmholtzkiez – eine eigentlich gar nicht so schlechte Idee, die dann aber am kleinkarierten Streit um die Macht im Bezirksamt scheiterte.

Weitere Unstimmigkeiten gab es zwischen längjährigen Bewohnern und Zugezogenen in der Kleingartenanlage Bornholm, zwischen zwei Supermärkten und dem Bezirksamt, ob die Ergebnisse der Lebensmittelkontrollen veröffentlich werden dürfen, zwischen Eigentümern und Nutzern des Hirschhofs sowie zwischen dem Ordnungsstadtrat und dem Rest der Welt, ob man die Mitarbeiter der Parkraumüberwachung bewaffnen sollte.

Nicht mal ein Streit kam hingegen zwischen den Betreibern von Ferienwohnungen und dem Amt zustande – erstere müssen sich eigentlich seit Mai bei Letzterem anmelden, tun das aber einfach nicht. So kann man Konflikten auch aus dem Weg gehen.

Mit einer ähnlichen Taktik hätte der Bezirk dem Thälmann-Park auch beim Gentrifizieren zuschauen können. Stattdessen hat man sich entschieden, selbst ein Entwicklungskonzept zu erarbeiten, das nun auch realisiert werden soll. Berücksichtigung finden müssen dabei die zwei Bonuslevel „Bodenverseuchung“ und „Denkmalschutz

Womit wir nun endlich zu den leichteren Themen dieses Jahres kommen. Zum Beispiel zu unserer locker-flockigen Auflistung der Elterntypen, die man in unserem Kiez antreffen kann, dem Text über das Literatur-Genre des „Prenzlauer-Berg-Krimis“ oder dem Ausflug in die hiesige Comicladenlandschaft, in der sogar Angela Merkel eine Rolle spielt.

Ebenfalls eher positiv besetzt sind die Geschichten erfolgreicher Geschäftsideen aus Prenzlauer Berg – von Waffeln über Quetschobst bis hin zum Online-Brillenhändler – , die wir Anfang des Jahres zusammengetragen haben. Woran sich wiederum der Hinweis auf die Reihe mit Geschichten zum Mauerfall anschließt, die wir Ende des Jahres produzierten und in der unter anderem ein Republikflüchtling, ein Grenzer und ein Westjournalist von ihren Erinnerungen an die friedliche Revolution erzählen. 

Und wenn Ihnen das noch nicht als Lesestoff ausreicht, ist da natürlich noch die Reihe über den Bezirkshaushalt. Beantwortet wird dabei, wie so ein Haushalt überhaupt funktioniert, wo das Geld 2014 in Pankow hinging, wer an der Parkraumbewirtschaftung verdient und was diese Eingliederungshilfe ist, die über 80 Millionen Euro pro Jahr kostet.

Fassen wir zusammen: 2014 war bau- und geschichtenreich. Wie 2015 wird, werden wir sehen und Sie hoffentlich weiterhin lesen.

Bis zum nächsten Jahr!

Ihre Redaktion

 

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