„Mit dem Gesicht zum Volke“

von Kristina Auer 22. November 2016

Was bringt die neue Führungsriege im Bezirk? Im PBN-Podcast erzählt Bürgermeister Sören Benn (Linke), was uns die nächsten fünf Jahre erwartet.


„Wenn die Leute was auf dem Herzen haben, dann kommen sie und rocken die Ausschusssitzung, egal ob man sie eingeladen hat oder nicht“, sagt Sören Benn (Linke). Bürgernähe und Bürgerbeteiligung sind für den neuen Bezirksbürgermeister wichtige Themen. Schon als wir ihn Anfang September mitten im Wahlkampf trafen, sagte er uns, er wolle das Bezirksamt von Pankow bürgernah machen. Am 27. Oktober wurde Benn in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) offiziell gewählt. Knapp einen Monat nach Amtsantritt haben wir ihn im Rathaus in der Breiten Straße besucht. Dabei bekräftigt der neue Bürgermeister nochmal: „Wir wollen nicht über die Köpfe der Menschen weg planen.“ Also haben wir ihn im Podcast gefragt, wie Bürgernähe konkret funktioniert und, was in Prenzlauer Berg in Zukunft konkret passieren soll.

Eins sagen wir Euch gleich vorneweg: „Prenzlauer Berg wird nicht Bullerbü.“ Hört selbst, warum nicht, und was uns stattdessen in den nächsten fünf Jahren unter Sören Benns Führung erwartet:

 

Wohnraum, Verkehr, Schulen – das sind die drei heißen Themen im Stadtteil, die so gut wie in jeder politischen Diskussion eine Rolle spielen. Auch Bürgermeister Benn identifiziert sie im Gespräch treffsicher als die drei Stellen, an denen es in Prenzlauer Berg am meisten brennt. Zur Verdeutlichung, worum es dabei genau geht, haben wir ein paar Zahlen zusammengestellt:

  • In nur drei Jahren sind die Mieten in Prenzlauer Berg um 1 bis 2 Euro pro Quadratmeter gestiegen (laut Wohnungsmarktreport 2016 im Kollwitzkiez um 9,0 Prozent auf 12,01 Euro/qm, am Arnimplatz um 14,6 Prozent auf 10,12 Euro/qm und rund um die Prenzlauer Allee um 18,1 Prozent auf 11,80 Euro/qm).
  • Nicht einmal jeder fünfte Prenzlauer Berger nutzt im Alltag ein Auto, um sich fortzubewegen (laut den aktuellsten Zahlen des Senats von 2008 fallen 18 Prozent auf den „Motorisierten Individualverkehr“, 21 Prozent fahren Fahrrad, 27 Prozent mit Öffentlichen, 35 Prozent gehen zu Fuß).
  • Bis zum Jahr 2020 fehlen in Prenzlauer Berg mehr als 1600 Grundschulplätze (laut bezirklichem Infrastrukturkonzept 2016 sind das 11,5 Schulzüge). 280 Oberschüler aus Pankow können zum neuen Schuljahr nicht auf eine ihrer drei Wunschschulen gehen und müssen stattdessen bis zu 60 Minuten pendeln, u.a. nach Marzahn-Hellersdorf.

(Fakten-Zusammenstellung: ane)

 

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