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Prenzlauer Berg Newsletter #10 kämpft für Gleichberechtigung

von Christina Heuschen 13. März 2022

Vom Einsatz für Gleichstellung bis hin zur Aufklärung von Menschenrechtsverletzungen: Das Engagement in Prenzlauer Berg ist vielfältig. Welche Initiativen es gibt und was diese Woche passiert ist, erfahrt ihr im Newsletter.


Bildergalerien mit „starken Frauen“, Rabatt-Codes für Schminke und Blumen: Jedes Jahr stellen zahlreiche Medien, Unternehmen und Politiker*innen Frauen pünktlich zum Internationalen Frauentag in den Mittelpunkt. Und jedes Jahr müssen diese erneut darauf hinweisen, dass sie keine Vergünstigungen brauchen, sondern Grundlegendes wie gleiche Rechte und Löhne wollen. Es ist ermüdend. Wir haben den internationalen Frauentag – oder ‚feministischen Kampftag‘, wie er immer häufiger genannt wird – zum Anlass für einen Besuch bei den Frauenkreisen in der Choriner Straße genommen. Das Projekt engagiert sich seit 30 Jahren für Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Wie schwierig das ist, haben mir Gabi Zekina und Niki Drakos erzählt für unseren

Text der Woche

  • Gleichberechtigung: Seit 30 Jahren setzen sich die Frauenkreise für die Gleichstellung von Frauen ein. Immer wieder stellen sie fest, wie schwierig der Kampf für Gerechtigkeit und Chancengleichheit ist. Denn viele Frauen erleben mehrere Formen von Diskriminierung.
    Was sonst noch los war
  • NGO: In Russland hat der Oberste Gerichtshof die Menschenrechtsorganisation Memorial verboten, doch in ihrer Zweigstelle in Prenzlauer Berg geht die Arbeit weiter. Wir haben mit Dr. Vera Ammer, Mitglied im Vorstand von Memorial International, über die Lage in Russland und der Ukraine gesprochen.

Kiezfoto der Woche

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Foto: Christina Heuschen

Aus dem Bezirk

  • Vandalismus: Wände sind mit Graffitis beschmiert, Autos brennen, Spielgeräte werden zerstört: Immer wieder werden im Bezirk Pankow Orte oder Gegenstände vorsätzlich zerstört. Auch das Ernst-Thälmann-Denkmal ist häufig das Ziel von Vandalismus. Der Bezirksverordnete Paul David (CDU) wollte deswegen vom Bezirksamt wissen, wie hoch der Schaden ist. „Es ist einzuschätzen, dass die Häufigkeit von Vandalismus im öffentlichen Raum im Sinne von ‚einfacher‘ Zerstörung (z.B. Bänke, Abfallbehälter, Spielgeräte), zahlenmäßig nicht zugenommen hat, was jedoch erkennbar ist, dass der Anteil schwerer Zerstörungen, (z. B. Zerstörung von neu gepflanzten Bäumen, Brandstiftung an- und Zerstörung von Baumaschinen) häufiger werden“, schreibt die Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki (CDU) in ihrer Antwort. Eindeutig zugenommen hätten Schmierereien im öffentlichen Raum. Auffällig sei, dass insbesondere neue Anlagen innerhalb kürzester Zeit mit Graffitis besprüht würden. Die Beseitigung der Vandalismusschäden am Ernst-Thälmann-Denkmal beliefen sich im vergangenen Jahr auf rund 13.335 Euro.
  • Aktionswochen: Pankow setzt ein Zeichen: Bereits zum dritten Mal führen verschiedene Vereine, Initiativen und Institutionen im Bezirk die Pankower Wochen gegen Rassismus durch. „Unsere wichtigste Aufgabe während der Wochen gegen Rassismus in Pankow ist es, die Bürger*innen zu ermutigen, Zivilcourage zu zeigen und sich für ein offenes und couragiertes Pankow zu engagieren. Betroffene von rassistischen Beleidigungen und Gewalt müssen unsere aktive Unterstützung erfahren“, sagt Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke). Vom 14. bis zum 27. März finden daher Workshops, Kiezaktionen, Ausstellungen, Sportveranstaltungen und eine Fahrraddemo statt.

Kriminelles & Unschönes

  • Massenpanik: Nach langer Pause können Berliner*innen seit dem Wochenende wieder in Clubs feiern und tanzen. Wie verschiedene Medien berichten, kam es dabei am Freitagabend in der Kulturbrauerei zu einem Gedränge: Trotz der 2G-Plus-Regel hatten 1.500 bis 2.000 Menschen angestanden, um einen Club besuchen zu können. Mehrere Menschen hätten Panikattacken erlitten, ein Mann sei in Ohnmacht gefallen und eine Frau ins Krankenhaus gekommen, heißt es. Einsatzkräfte räumten schließlich den Hof.

Tipps & Termine

13.03.: Die Hilfsbereitschaft für die Ukraine ist groß. Auch die Bands „Odessa Express“ und „La Sonara Brava“ wollen ihren Beitrag leisten. Sie geben am Sonntag ab 17 Uhr ein Benefizkonzert in der Kulturmarkthalle. Damit wollen die Musiker ein Zeichen für ein Miteinander setzen. Die Erlöse und Spendeneinnahmen des Abends gehen an die Initiative „Splitterschutzwesten für medizinisches Personal und Medikamente für Odessa“.

Das habt ihr vielleicht verpasst

Solidarität: Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine steht die Welt unter Schock, doch die Hilfsbereitschaft ist sehr groß. So könnt ihr die Menschen vor Ort jetzt unterstützen.

Kirche: Am 20. Januar brannte der Innenraum der Paul-Gerhardt-Kirche in der Wisbyer Straße, das Landeskriminalamt ermittelt wegen Brandstiftung. Was sagt die Pfarrerin Almut Bellmann zu dem Geschehen?

Zitat der Woche

„Das was sich gesellschaftlich schon längst verändert hat, wird schlecht aufgenommen in die institutionelle und politische Realität. Das halte ich für ein großes Problem“,

kritisiert Gabi Zekina. Dennoch gibt die Geschäftsführerin der Frauenkreise nicht auf. Ich finde diesen Einsatz bewundernswert.

Das war der Newsletter für diese Woche – ich wünsche euch ein angenehmes Wochenende!

Eure Christina Heuschen
und die ganze Redaktion


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