Mauerpark

Make Mauerpark schön again!

von Julia Schmitz 15. Februar 2019

Mehr Wiese, mehr Bäume, mehr Bänke – und Toiletten! Landschaftsplaner fragen die Prenzlauer Berger, wie sie sich einen besseren Mauerpark vorstellen. Und bekommen 220 Antworten.


 

Jetzt mal Butter bei die Fische: Schön anzusehen ist der Mauerpark nun wirklich nicht, selbst ohne die großflächige Baustelle zum Stauraumkanal. Und trotzdem wird das Areal, durch das früher die Berliner Mauer eine tödliche Schneise zog, heute rege genutzt – sei es für eine Pause auf dem Sonnenhügel oder einen Spaziergang mit Blick auf den Wedding, für die Mauerkaraoke oder den Flohmarkt, zu dem allwöchentlich Massen von Menschen pilgern. Doch die Mischung aus Naherholungsgebiet für Prenzlauer Berger und touristischem Hotspot geht nicht immer auf: Viele Anwohner fühlen sich durch den hohen Lärmpegel und die steigende Müllproblematik gestört. Und auch sonst gibt es viele Wünsche, Forderungen und Anregungen rund um die Freifläche zwischen Eberswalder Straße und Gleimstraße.

Welche das genau sind, wollte die Grün Berlin GmbH wissen, die sich die Umgestaltung des Mauerparks vorgenommen hat. In Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Pankow und der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz rief sie im Herbst 2018 online und offline zur Bürgerbeteiligung auf. In eine interaktive Karte konnten Interessierte ihre Ideen eintragen und diskutieren. Dabei standen ihnen die Kategorien Fuß- und Radwege, Grüninfrastruktur, Ausstattung, Aufenthalt, Spiel, Sport und Bewegung sowie Erreichbarkeit zur Verfügung.

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Mauerpark

Auswertung der Online-Bürgerbeteiligung © Gruppe Planwerk

Aus den über 220 Beiträgen, die nun ausgewertet wurden, werden die Mängel deutlich: Mehr Wiese und schattenspendende Bäume braucht der Park, ebenso weitere Spiel- und Bewegungsangebote für alle Altersgruppen, Sitzmöglichkeiten und Toiletten. Die klare Priorität liegt allerdings bei der „Regelung zur Parknutzung und -aktivitäten“: Lärmschutzmaßnahmen für Anwohner, die Lösung des Müllproblems und die Einführung von allgemeinen Parkregeln wurden mit Abstand als wichtigstes Thema hervorgehoben. Letztere beziehen sich vor allem auf die Frage, zu welchen Uhrzeiten im Mauerpark musiziert werden darf – im September hatte ein Mitglied der Nachbarschaftsinitiative Mauerpark der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) vorgeschlagen, die Mauerkaraoke zu verbieten, um weniger Touristen und Musiker anzulocken und war damit auf Zustimmung, aber auch auf viel Protest gestoßen.

Die Ergebnisse der Bürgerbeteilung fließen nun in eine Machbarkeitsstudie ein, die voraussichtlich im Frühjahr 2019 fertig sein wird. Bis 2022 sollen die daraus beschlossenen Maßnahmen mit Fördermitteln des Programms „Zukunft Stadtgrün“ umgesetzt werden. Bereits bis 2020 wird der Mauerpark um eine sieben Hektar große Fläche erweitert, die westlich an das bereits vorhandene Areal angrenzt und dieses entlasten soll.

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