Wir erforschen das schwule Kiezleben

von Isabella Caldart 29. Juli 2018

Diese Woche haben wir uns das schwul-lesbische Leben im Prenzlauer Berg genauer angeschaut. Was sonst noch los war, erfahrt ihr im letzten Newsletter vor unserer kurzen Sommerpause.

Liebe Mitglieder, Leser*innen und Gäste,

wir wollen wirklich nicht meckern, der Winter kommt eh wieder viel zu früh, aber: Meine Güte, ist das heiß! Deswegen verabschieden wir uns auch für zwei Wochen in die Sommerpause, die Badeseen von Berlin unsicher machen. Ein eleganter Übergang ist das nicht ganz, aber wo wir gerade bei Wasser und Berlin wären: Bei der Hitze packen viele Berliner mit an und gießen die Bäume eimerweise mit Wasser. Finden wir gut, denn mit ein bisschen ist schon viel getan!
Aber jetzt widmen wir uns erstmal dem

Schwerpunkt der Woche: LGBTQ!

  • Letzte Ruhe für Lesben: Einzigartig: Im Prenzlauer Berg gibt es ein Friedhofsareal nur für Lesben. Doch warum braucht es das überhaupt? Wir haben eine der Mit-Initiatorinnen gefragt.
  • Verschwinden die schwulen Kneipen? Wir haben einen Rundgang durch die schwule Szene des Prenzlauer Bergs gemacht und festgestellt: Seit den Neunzigern hat sich einiges getan – es gab einerseits eine Öffnung, andererseits ein Rückgang. Wie die Bewegung vor der Wende war und wie heute, lest ihr in unserer ausführlichen Reportage.
Und was war sonst los in Prenzlauer Berg?
  • Neue Nachbarschaftsgruppe: Gesucht und gefunden: Unsere neue Facebook-Gruppe Prenzlauer Berg Nachbarschaft: Suche & Biete ist ein virtueller Flohmarkt, ein Fairteiler: Wer hat Umzugskartons zu verschenken, kann einen guten Hausarzt empfehlen, sucht ausrangierte Nokias? Hier rein damit!

Kurz & Knapp

Prenzlauer Berg Newsletter

Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:

  • Ausblick: Mitte August wird die vierte Auflage des Pop-Kultur-Festivals in der Kulturbrauerei (mit viel Frauenpower) gefeiert. Wir freuen uns jetzt schon und tragen den Termin fett in unseren Kalendern ein.
  • Wird das Erbe von Ernst Thälmann kaputt gerockt?, fragt der Berliner Kurier. Totenkopfdeko vs. Denkmalschutz, Ausgang offen.

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Prenzlauer Berg Newsletter Gruppe

Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:

  • Geschossen wurde in einer Wohnung im Prenzlauer Berg am Mittwochabend von einem offenbar verwirrten Mann, der später vom SEK überwältigt werden konnte.
  • Islamfeindlichkeit: Eine junge Frau wurde nachts auf der Kastanienallee von einem Mann beschimpft. Der Täter konnte festgenommen werden, jetzt wird gegen ihn ermittelt.
  • Fahrräder sind beliebtes Diebesgut. Zwei mutmaßlichen Fahrraddieben hat die Polizei nun einen Strich durch die Rechnung gemacht, als sie beim Einladen eines E-Bikes gestellt wurden.
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
  • Es ist heiß in der Stadt und Abkühlung nicht in Sicht. Und mitten in die Hitzewelle knallt die Wasserbombe, dass die Berliner Bäder sehr viel sanierungsbedürftiger sind, als bis dato angenommen: 230 Millionen Euro müssen in die Hand genommen werden. Autsch.
  • Legendäres NachtlebenBerlins Undergroundszene lebt, wie die Berliner Zeitung in einem ausführlichen Artikel dokumentiert.
  • Das leidige Thema Airbnb: Müssen sich Vermieter registrieren lassen und eine Genehmigung einholen? Der Gigant aus dem Silicon Valley und der Berliner Senat streiten weiter.
  • Passend zu unserem LGBTQ-Schwerpunkt: Vergangenes Wochenende feierten 350.000 Menschen friedliche beim Motzstraßenfest in Schöneberg.

Kiezfoto:

Aktivist*innen haben zwei Seitenstraße der Kollwitzstraße in Opfer der NSU umbenannt: Enver Şimşek, ermordet am 11.09.00, und Halit Yozgat, ermordet am 06.04.06. Auch wenn der Prozess vorbei ist, gilt: #keinvergebenkeinvergessen

Termine und Tipps:
  • 29. Juli: Das Yoga Hub Berlin in der Greifswalder Straße öffnet nun auch offiziell seine Türen und lädt zu verschiedenen Schnupperstunden und Snacks ein!
  • 29. Juli: Kunst im Kiez: Sieben Künstler stellen im Rahmen der KunstKlikkeHelmi am Helmholtzplatz ihre Werke aus.
  • 1. August: Seenotrettung, ein Erfahrungsbericht. Matte Marci war zwei Wochen auf einem Seenotrettungsschiff auf dem Mittelmeer. Was er erlebt hat, wird er im Café Morning Star erzählen.
  • 2. August: Von wegen Sommerloch! Am Wasserturm liest Lea Streisand Geschichten über den Berliner Alltag – und das kostenlos und Open Air.

Das habt ihr vielleicht verpasst: Unseren Schwerpunkt zu Literatur aus dem Kiez

  • Die Angst wirft mit Konfetti um sich„: Prenzlauer Bergerin Franziska Seyboldt hat über ihre Panikattacken ein Buch geschrieben – wir haben mit ihr gesprochen.
  • Literaturorte im Prenzlauer Berg gibt es so einige. Um den Überblick nicht zu verlieren, haben wir die wichtigsten zusammengestellt.
  • Ebenso spielen zahlreiche Romane im Prenzlauer Berg. Welche aktuellen und empfehlenswerten es gibt, erfahrt ihr hier.
  • Und zu guter Letzt: Wer lieber hört als liest, dem sei unser Literatur-Podcast ans Herz gelegt. Danach greift garantiert jeder von euch zu einem Buch!

Zitat der Woche:

„In Berlin habe ich nie Diskriminierung erlebt“

sagte mir Walter Stumvoll, Barkeeper im Privatleben in der Rhinower Straße, auf unserem Rundgang durch die schwulen Kneipen und damit auch die schwule Historie des Prenzlauer Bergs. Nicht einmal die Gäste, die auf dem Heimweg betrunken Heteros anquatschen, haben viele negative Storys zu berichten.

Schön, in einer so offenen und toleranten Nachbarschaft zu leben! Jetzt ziehen wir uns erstmal zurück und sind ab dem 13. August in aller Frische (trotz der Hitze!) wieder zurück. Einen schönen Sommer wünschen euch

Isabella Caldart und die ganze Redaktion

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