Mauerpark

Wie gefährlich ist der Mauerpark?

von Julia Schmitz 8. September 2023

In den letzten Wochen diskutierte Berlin heftig über die Vorfälle im Görlitzer Park und Maßnahmen zur Bekämpfung von Kriminalität. Braucht es diese auch im Mauerpark?


Öffentliche Grünanlagen und Parks sollen den Städter*innen zur Erholung dienen, für Treffen mit Freund*innen, zum Sonnenbaden oder – wenn keine Brandgefahr besteht – zum Grillen. Doch nicht immer sind Berliner Parks Orte des friedlichen Miteinanders: Das zeigen die Vorfälle der letzten Monate im Görlitzer Park in Kreuzberg.

Dort soll eine Gruppe Dealer frühmorgens am 21. Juni eine 27-Jährige vor den Augen ihres Freundes vergewaltigt haben. In der Politik wird seitdem darüber diskutiert und gestritten, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um das Kriminalitätsproblem in den Griff zu bekommen. Würde es helfen, den Park nachts abzusperren?

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Zahlen teilweise rückläufig

Im Mauerpark stehen solche Überlegungen bislang nicht auf der Tagesordnung. Dort kam es bisher zu keinen Übergriffen wie in Kreuzberg, doch auch hier registriert die Polizei vor allem in den wärmeren Monaten des Jahres zahlreiche Delikte. Verglichen mit dem Vorjahr sind die Zahlen allerdings teilweise rückläufig.

Zu den Delikten, derentwegen am häufigsten Strafanzeige erstattet wurde, gehören unter anderem Raub, Diebstahl, Körperverletzung und Straftaten im Zusammenhang mit dem Betäubungsmittelgesetz. Fünfmal hat die Polizei dieses Jahr zwischen April und Ende August eine Strafanzeige wegen Raub aufgenommen, 2022 waren es noch 22 Anzeigen gewesen.

 

Weniger schwere Körperverletzung, mehr Drogenverkauf

Zwar sind die Einsätze wegen gefährlicher und schwerer Körperverletzung von 29 auf zehn gesunken, wegen „normaler“ Körperverletzung aber von 27 auf 37 Vorfälle gestiegen. Drogendelikte wurden ebenfalls verstärkt registriert: 2022 waren es im Zeitraum von fünf Monaten 13, in diesem Jahr 21 Verstöße.

Auch zu Sexualdelikten kommt es im Mauerpark: Vergangenes Jahr kamen sieben zur Anzeige, 2023 bereits drei. Der Mauerpark liegt damit auf Platz zwei, was die ermittelten Straftaten in Berliner Parks angeht – hinter dem Görlitzer Park und vor der Hasenheide. Auch der Volkspark Friedrichshain ist immer wieder Ziel von Kriminellen.

Im Mauerpark laufen die Beamt*innen des Polizeiabschnittes 15 deshalb an allen Wochentagen und am Wochenende Streife im Mauerpark, „je nach Lage“, heißt es auf Nachfrage bei der Polizei. Immer wieder werden sie dabei selbst zur Zielscheibe: zwei Polizistinnen und fünf Polizisten wurden im vergangenen Jahr und im laufenden Jahr verletzt, heißt es.

 

Titelbild: Julia Schmitz

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