Spielplatz Arnimplatz Sperrung

Spielplatz am Arnimplatz bleibt gesperrt

von Sarah Schaefer 12. September 2018

Immer wieder tauchten Nähnadeln im Sandkasten am Arnimplatz auf. Damit soll jetzt Schluss sein – das Bezirksamt plant eine gründliche Reinigung.


UPDATE vom 12. September 2018:

Was ist los am Arnimplatz? Der Spielplatz ist seit ein paar Tagen erneut gesperrt, ein Schild am Eingang begründet dies unter anderem mit „verfaulten Holzeinfassungen“. Nachdem immer wieder Nähnadeln, Rasierklingen und andere gefährliche Gegenstände auftauchten macht nun das Holz Probleme? Nein, ergab eine Nachfrage beim Bezirksamt. Tatsächlich ist der Spielplatz wegen der gefährlichen Funde gesperrt. Das Straßen- und Grünflächenamt hat schlicht die falschen Schilder verwendet.

Arnimplatz

Laut einer Sprecherin des Bezirksamts ist auf dem Spielplatz „eine mechanische Reinigung des Sandes geplant, um sicherzugehen, dass sich nicht in den tieferen Schichten noch Überreste der Funde befinden, die nach und nach wieder an die Oberfläche kommen.“ Erst nachdem diese Reinigung abgeschlossen ist, wird der Spielplatz wieder eröffnet. „Die Auftragsanfragen dazu sind raus, der genaue Wiedereröffnungszeitpunkt hängt davon ab, wie zeitnah einer der Fachbetriebe über freie Kapazitäten verfügt“, so die Sprecherin weiter.

 

ARTIKEL vom 6. September 2018:

Auf dem Spielplatz am Arnimplatz ist erneut ein gefährlicher Gegenstand aufgetaucht. Nun gibt es eine Verletzte.

Es ist eine Horrorvorstellung: Mitten auf einem Spielplatz steckt plötzlich etwas Spitzes im Sand. Diese Erfahrung musste nun eine Frau am Arnimplatz machen. Nach Angaben der Polizei ist die 29-Jährige am Mittwoch in eine Nähnadel getreten. Sie trug leichte Verletzungen davon.  Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung.

Das Bezirksamt berichtet außerdem von Glasscherben, die am Mittwoch auf dem Platz gefunden worden seien. Mitarbeiter des Straßen- und Grünflächenamts hätten mit einer Harke den Sand gründlich gesäubert. „Danach wurde die Sperrung aufgehoben, der Spielplatz ist wieder zugänglich“, sagte eine Sprecherin von Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) zunächst.

Doch auch am Donnerstag musste der Spielplatz gesperrt werden, da erneut Nähnadeln aufgetaucht waren. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass es sich dabei um Nadeln handelt, die bereits früher ausgelegt und bei der Reinigung übersehen worden waren.

Im vergangenen Monat wurden mehrfach gefährliche Gegenstände auf dem Spielplatz entdeckt. Es fing an mit Reißzwecken, die Eltern laut Medienberichten Anfang August im Sand fanden. Wenige Wochen später entdeckte ein Vater drei Rasierklingen, als er mit seinem Sohn auf dem Spielplatz war. Kurz darauf fanden Anwohner Nähnadeln im Sandkasten. Auch in der Nähe einer Kita in der Stavangerstraße wurden Nähnadeln gefunden. Verletzt wurde bisher niemand. Ob bei dem aktuellen Fall der Täter erneut zuschlug oder ob die Nähnadel bei den vorherigen Untersuchungen des Spielplatzes übersehen wurde, ist unklar.

 

Nachahmer nicht ausgeschlossen

„Aufgrund der Ähnlichkeit der Fälle vermuten wir, dass es sich bei dem Täter oder der Täterin um ein und dieselbe Person handelt“, sagte Polizeisprecherin Patricia Brämer auf Nachfrage. „Wir können aber auch nicht ausschließen, dass es Trittbrettfahrer gibt.“

Nach Angaben des Bezirksamts gibt es im Jahr rund ein halbes Dutzend Fälle dieser Art. Vor allem stark frequentierte Spielplätze in Prenzlauer Berg und Weißensee seien betroffen. In Bezug auf die Ereignisse am Arnimplatz spricht Stadtrat Kuhn von einem „außergewöhnlichen Fall“. Dass sich zwei Vorkommnisse innerhalb weniger Tage nach dem Ende der Schulferien ereigneten, deute auf einen sich gestört fühlenden Nachbarn hin.

Das Ordnungsamt habe für die kommende Zeit Schwerpunktkontrollen geplant, so Kuhn. Auch die Polizei will den Platz jetzt häufiger kontrollieren. Zu unterschiedlichen Tageszeiten seien sowohl uniformierte als auch verdeckt arbeitende Kräfte am Arnimplatz und in der Umgebung unterwegs, so ein Polizeisprecher.

 

Gegenstände nicht selbst entsorgen

Die Polizei rät Eltern, vorsichtig zu sein und die Spielplätze zu überprüfen, bevor sie ihre Kinder dort spielen lassen. Das gelte nicht nur für den Sandkasten. Auch in Spielgeräten könnten Nadeln oder Ähnliches versteckt sein. Wer einen gefährlichen Gegenstand findet, sollte ihn jedoch nicht selbst beseitigen, sondern die Polizei alarmieren. „Da es bei den Taten am Arnimplatz bislang keine Zeugen gibt, sind die Gegenstände die einzige Verbindung zum Täter. Wenn Eltern die Gegenstände selbst anfassen, entstehen darauf neue Spuren, die unsere Arbeit erschweren könnten“, sagte ein Sprecher der Polizei.

 

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