Like ice in the sunshine

von Redaktion 7. Juli 2023

Pfirsich-Bratwurst, Koriander-Kirsche-Senf, Chicken-Tandoori-Sorbet oder Bier-Eis? Für den alljährlichen Prenzlette-Eistest haben wir uns auf die Suche nach den ausgefallensten Sorten in Prenzlauer Berg begeben – ganz so exotisch wurde es dann aber doch nicht.


Julia löffelt ein Bier

Was? Das Oak & Ice ist der Spitzenreiter unter den Eisdielen, wenn es um Vielfalt geht: Die Inhaberin wechselt alle paar Tage die Sorten. Bei meinem Besuch kann ich mich gar nicht entscheiden, welche davon ich probieren soll und nehme erstmal einen Löffel Ananas-Basilikum. Herrlich süß und erfrischend, denke ich, das schmeckt so richtig schön nach Sommertag! Und dann im Abgang plötzlich nach deftiger italienischer Bruschetta. Huch! Vor Schreck muss ich den Geschmack erstmal mit Bier runterspülen – allerdings ebenfalls in Eisform. India Pale Ale (IPA) ist ein obergäriges, stark hopfenbetontes Pale Ale, lerne ich. Und so schmeckt es auch, wenn man es aus einer Waffel löffelt. Leider bin ich kein Fan von Hopfen und eher Weintrinkerin; weil Riesling-Eis aber nicht im Angebot ist, runde ich das Mini-Menü mit einer Kugel Marscarpone-Feige ab. Das zergeht herrlich lieblich, aber nicht zu zuckrig-süß, auf der Zunge.

Alternative? Hinter dem Schild „getrocknete Früchte“ vermute ich erst ein Topping für die Eiskugeln, doch auch hier handelt es sich um Eis, bei dem man aufgrund der ganzen Stückchen ein bisschen Kauleistung erbringen muss.

Wo? Oak & Ice, Schönhauser Allee 52, 10437 Berlin

Wie viel? 1,90 Euro pro Kugel

 

Eva träumt sich in Lavendelfelder

Was? Das Hokey Pokey auf der Stargarder Straße ist vielen Menschen aus Prenzlauer Berg das, was Tourist*innen mit der Sansibar auf Sylt als Strandbar verbinden: Etwas Flair von Luxus gepaart mit selbstbewusstem kulinarischem Branding. Alle Zitronen und Limetten werden von Hand gepresst und die Schalen abgerieben, die Bourbon-Vanilleschoten einzeln aufgeschnitten und ausgekocht“, steht auf der Homepage. Die Kugel „Blaubeer Lavendel“ lässt erahnen, wie viel Liebe und handwerkliches Know-how Hokey Pokey investiert. Ihre Konsistenz ist luftig und erinnert mich an ein Sorbet, das Lavendelaroma ist dezent und natürlich und lässt mich von südfranzösischen Lavendelhügeln träumen. Die Blaubeere steuert den passenden süßlich-säuerlichen Geschmack und die pralle Farbe bei. Ein erfrischend-leichter Genuss für alle, die nicht nur auf cremige Eisleckereien a la „Schoko“ und „Nuss“ stehen.

Alternative? Alle Mamis und Papis, die zum Hokey Pokey pilgern, sollten ihren Kindern eine Kugel „Apfel Basilikum“ gönnen. Die sympathische Bedienung an der Eistheke empfiehlt die fruchtig, aber auch stark nach Apfel schmeckende Kombi als besonders originelle Hokey-Pokey-Kreation.

Wo? Stargarder Straße 72, 10437 Berlin

Wie viel? 2,20 Euro pro Kugel

 

Sebastian nimmt die Sesamstraße

Was? Glaubt man der Website von Rosa Canina, wurde Eisdielengründer Reimar von DJ Dixon höchstpersönlich auf ein Eis aufmerksam gemacht, das er in New York gegessen habe: „Schwarzer Sesam“, eine Sorte, die mir in der Filiale am Helmholtzplatz auch als die ausgefallenste des Sommers angepriesen wird. Schwarz ist das – hier in vegan angebotene – Eis allerdings nicht, eher gräulich-weiß, gespickt mit den charakteristischen Sesamkörnern. Auch geschmacklich gibt die Sorte sich zunächst eher zurückhaltend, ohne hervorstechende Süße – was sich bei genauerem Hinschmecken aber als gute Grundlage für eine sich bald entfaltende zart-nussige Note entpuppt. Die Überraschung zeigt sich allerdings erst im „Abgang“: Die nach dem Schmelzen im Mund zurückbleibenden Sesamkörner erinnern plötzlich an Vogelfutter. Das wiederum hört sich vielleicht nicht besonders lecker an – zumal die Kugelform des Eises zusätzlich Assoziationen zu einem Meisenknödel wecken mag – vor allem wer es nicht zu süß mag, sollte dem Sesam-Eis aber ruhig eine Chance geben.

Alternative: Ebenfalls mit Sesam (und vegan), aber deutlich süßer: Tonka mit Sesamkrokant. Wer es gediegener mag, ist aber auch bei „Apfel-Butterstreusel“ gut aufgehoben.

Wo? Rosa Canina, Raumer Straße 8, 10437 Berlin (weitere Filialen am Prenzlauer Berg sind in der Hufelandstraße 7 und in der Pasteurstraße 32)

Wie viel? 2,30 Euro pro Kugel

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