Schöner radeln auf der Schönhauser

von Kristina Auer 7. Dezember 2017

Stark genutzt und doch nicht fahrradfreundlich: Das ist die Schönhauser Allee. Die Initiative Schönhauser Rad-Allee will das ändern.


Hochbetrieb, Enge, Baustellen und unerwartete Schlenker – die Schönhauser Allee eignet sich nicht für eine Spazierfahrt hoch zu Rad. Stark befahren und unbequem, so könnte man es zusammen fassen. Dazu kommen unerwartet rechtsabbiegende Autofahrer an jeder Kreuzung. Selbst die Fahrradstaffel der Berliner Polizei bescheinigte dem Tagesspiegel vor kurzem, in Prenzlauer Berg fahre jeder wie er wolle.

 

Geschäfte schließen sich zur Schönhauser Rad-Allee zusammen

 

Dass es berüchtigte Umbaupläne für die Allee gibt, ist längst bekannt, erzürnt manch motorisierten Prenzlauer Berger und klingt nach langwieriger Umsetzung. Wie schon jetzt mehr Leute dazu bewegt werden können, ihre Einkäufe auf der Schönhauser Allee mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zu erledigen, möchte ein Forschungsprojekt der Technischen Universität herausfinden. Das Projekt mit dem Namen „2-Rad, 1-Kauf, 0-Emissionen“ hat eine Händler-Initiative gestartet, dessen Ziel sich zungenbrecherisch so formulieren lässt: Die Schönhauser Rad-Allee soll das Schönhauser Radeln schöner machen.

Und das soll so funktionieren: Damit sich die Einkäufe mit dem Fahrrad besser transportieren lassen, gibt es in allen beteiligten Geschäften ab sofort faltbare Fahrradtaschen – sogar für umsonst, um Spenden für neue Taschen wird allerdings gebeten. Außerdem im Angebot: Flickzeug, Luftpumpen und Warnwesten. 15 Händler sind schon dabei, darunter der Buchladen Anakoluth, das Blumencafé und der Spielwarenladen „Die wilden Schwäne“. Außerdem hat das Projekt beim Bezirk Standpunkte eingereicht, an denen dringend mehr Fahrradständer gebraucht werden. „Uns ist aufgefallen, dass es auf der Ostseite der Schönhauser Allee immer wieder Abstellbügel gibt und auf der Westseite überhaupt keine“, sagt Susanne Thomaier von der Technischen Universität. Die zwei neuen Verkehrsplaner, die pro Bezirk zur Umsetzung der Verkehrswende eingestellt werden, sollen sich um die Umsetzung kümmern, so Thomaier.

Ab Januar: Lastenrad zum Ausleihen

 

Mit dem bisschen Fahrradausrüstung soll es aber noch lange nicht getan sein. Ab Januar will die Rad-Allee deshalb auch ein Lastenfahrrad auf der Schönhauser Allee bereit stellen, das man sich für den Transport von schwereren Einkäufen ausleihen kann – für bis zu drei Tage und ebenfalls gratis. Ein zweites Lastenfahrrad soll für die Einzelhändler selbst zum Warentransport zur Verfügung stehen. Und noch einen Plan gibt es „Wir möchten den Raum unter der U2 in irgendeiner Art für Fahrräder nutzen“, sagt Thomaier. Gedacht sei an eine Veranstaltung, konkrete Ideen werden gerade entworfen.

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