Geschichte und Keksteig

von Redaktion der Prenzlauer Berg Nachrichten 19. Februar 2017

In dieser Woche haben wir einen Ausflug in die Geschichte von Prenzlauer Berg gemacht und jede Menge rohen Keksteig genascht. Außerdem schauen wir uns Tunnelpläne am Mauerpark an und trauern um gefällte Bäume in der Pappelallee.

Liebe Mitglieder!

Wisst Ihr noch, wie es in Prenzlauer Berg 1922 so aussah? Wir auch nicht, aber die Familie Hauptmann. Sie wohnt seit 95 Jahren in der Kastanienallee und hat es uns bei unserem Besuch erzählt. Etwas, woran sich wohl alle erinnern können, ist das Ausschlecken der Teigschüssel in der Backstube der Kindheit. Von beiden geschichtsträchtigen Erlebnissen – und von noch viel mehr – handeln unsere: 

Themen der Woche: Geschichte und Keksteig

  • Gelebte Geschichte in der Kastanienallee: Der Urgroßvater der Hauptmanns kaufte einst das Haus mit der Nummer 65, wo die Familie heute das Hotel Kastanienhof betreibt und die Geschichte von Prenzlauer Berg dokumentiert.
  • Eine Kugel Kindheit, bitte: In New York erlebt Cookie Dough – roher Keksteig – gerade einen Hype. Jetzt gibt es den auch in Prenzlauer Berg. Ersonnen hat eine junge Mutter das Startup schon vor zwei Jahren.
  • Lange wurde geplant, jetzt soll es losgehen: Die Vorarbeiten für den Stauraumkanal unter dem Mauerpark starten noch im Februar. Die Tram wird verlegt und Bäume gefällt. Gegraben werden soll erst ab Januar 2018.
  • Kaiser’s geht, die Bäume fallen: In der Pappelallee wurde der Kaiser’s zum Rewe umgebaut. Zeitgleich fielen die Bäume auf dem Parkplatz. Geplant ist wohl ein Riesenmehrfamilienhaus.
  • Bezirk ohne Kontrolle: Wohnungslosen ein Obdach zu geben ist Sache des Bezirks. Die Einrichtungen in Prenzlauer Berg werden privat betrieben, der Bezirk vergütet pro Nacht und Person. Ein wirksames Kontrollsystem gibt es nicht.

Und was war sonst los in Prenzlauer Berg?

  • Was würdet Ihr den neuen Stadtrat für Stadtentwicklung fragen? Wir treffen Vollrad Kuhn (Grüne) nächste Woche zum Interview und stellen ihm Eure fragen. Also: her damit!
  • Vogelgrippe-Verdacht: Nachdem eine tote Stockente im Weißen See gefunden wurde, hat der Bezirk einen Sperrbezirk im Umkreis von drei Kilometern ausgerufen. Das betrifft auch Teile von Prenzlauer Berg.
  • An zwei Tagen haben die Angestellten des Landes Berlin in dieser Woche wieder gestreikt. Auch viele Kitas blieben wieder geschlossen. Wir wollen mehr über die Kitasituation in Prenzlauer Berg wissen und starten eine Umfrage.

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Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:

Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:

  • Weil der Senat immer wieder Probleme mit der Ausschreibung und Vergabe für den Betrieb von Flüchtlingsunterkünften hat, soll jetzt eine landeseigene Betreiberfirma aufgebaut werden. Ihr neuer Chef soll 15.000 Euro im Monat verdienen – mehr als Bürgermeister Michael Müller (SPD), berichtet der Tagesspiegel.
  • Rund 3,5 Millionen Ordnungswidrigkeiten haben Berliner Autofahrer im letzten Jahr begangen. Pankow liegt mit 357.195 Verstößen auf Platz 3 im Vergleich der Bezirke, schreibt der rbb.
  • Beschlossen, verworfen und jetzt doch in Planung: das Einheitsdenkmal vor dem Stadtschloss – scherzhaft Einheitswippe genannt – war in dieser Woche Stadtgespräch. Die Kollegen vom Tagespiegel berichten.

Neu in Prenzlauer Berg…
In der Esmarchstraße hat gerade das Perlen-Atelier Valescart eröffnet. Dort kann man Schmuck nicht nur kaufen, sondern auch selber basteln.
 

Termine und Tipps:
Das habt Ihr vielleicht verpasst?!
  • Vertreibung aus dem Paradies? Ein hundertjähriger Ökogarten soll dringend benötigten Schulplätzen weichen: In den Anbauplänen der Bornholmer Grundschule manifestiert sich das Dilemma der wachsenden Stadt.
  • Ein Stadionneubau für 85 Millionen Euro: Vor zwei Jahren hieß es stolz: Der Jahn-Sportpark wird neu und schick. Inzwischen steht fest: Die Bagger rollen frühestens ab 2020. Um das Stadion steht es so desolat, dass es komplett abgerissen wird.
Unser Zitat der Woche:
  • „Es ist schon bewegend, welche Veränderungen wir hier über die Jahre hinweg mitgemacht haben. Die Kastanienallee hat eine sehr wechselhafte Geschichte.“
Das sagt Uwe Hauptmann, dessen Familie seit 95 Jahren in der Kastanienallee lebt. Im Hotel Kastanienhof dokumentieren die Hauptmanns nicht nur die eigene Familiengeschichte, sondern die von Prenzlauer Berg gleich mit.

Und ich rühre mir jetzt erstmal meinen eigenen Keksteig zusammen und starte dann mit Zuckerschock in den Sonntag.

Mit klebrig-fettigen Fingern und Schokolade im Mundwinkel wünscht Euch ein herrliches Wochenende

Eure Kristina Auer & die ganze Redaktion

 

 

 

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