Best of 2015

von Philipp Schwörbel 27. Dezember 2015

31 Texte, die man in 2015 als Prenzlauer Berger gelesen haben sollte. U.a. mit dabei: Masernpartys, Riesen-Neubauprojekte, Mieterhöhungen, geheime Politik, Nazis und jemand, der hinter die Fassaden unseres Kiezes schaut.

 

Jedes Jahr das gleiche: Dinge ändern sich. Denn Prenzlauer Berg wächst. Deswegen wird darüber gestritten und gebaut und gestritten und gebaut und …

 

Das bleibt nicht so!

Was macht den Prenzlauer Berg lebenswert? Es ist der Raum zwischen den Häusern: Parks, Plätze, Straßen. Wie sie genutzt werden, wird sich ändern, denn der Bezirk wächst. Szenario gefällig?

 

Michelangelostraße: Wohnen statt parken

Ein Neubauviertel mit 1500 Wohnungen soll ab 2018 an der Michelangelostraße entstehen. Bebaut werden sollen unter anderem Parkplätze, sehr zum Ärger der Anwohner.

 

Thälmann-Park: Sanieren für Millionen

 Bis zu 50 Millionen Euro will der Bezirk am Ernst-Thälmann-Park investieren. Neue Schule, bessere Wege, schöneres Kulturareal – bis 2020 ist Einiges geplant.

 

Mauerpark: Politik hebelt Bürgerbeteiligung aus

Der Senat zieht das Planungsverfahren für das Neubaugebiet nördlich des Gleimtunnels an sich. Das gerade gestartete Bürgerbegehren gegen die Bebauung wird damit ausgehebelt Ein Überblick über das, was in 2015 dort passiert ist. 

  

Helmholtzkiez: Das Ende der Sanierung

Wie attraktiv ist noch attraktiv? 22 Jahre lang wurde rund um den Helmholtzplatz saniert – jetzt sind fast alle Arbeiten abgeschlossen. Übrig sind hübsche Altbauten. Mit Gentrifizierungsgeschichte.

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Manchmal wissen Menschen aber auch wirklich nicht sooo genau, was sie eigentlich wollen

 

Auf und nieder

Die Eigentümer der Kastanienallee 10 verpflichteten den Bezirk, eine vor Jahren abgerissene Mauer zwischen altem und neuen Hirschhof wieder zu errichten. Doch kaum steht sie, soll sie rückgebaut werden.

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Kein Jahr vergeht, ohne dass wir ganz konkret merken, dass sich die Dinge verändern. Immer dann, wenn jemand – laut oder leise – Servus sagt … die Abschiede des Jahres: 

 

Kiez ohne Schreibwaren Linde

 Die Greifswalder Straße ist um einen alteingesessenen Laden ärmer. Bei Frau Linde gab es alles rund ums Papier und noch viel mehr. Unsere Gastautorin Kim Kawa schildert, was sie vermissen wird.

 

Tschüss Prenzlauer Berg! Ein Theater geht

Die Gewerbemieten vertreiben Theatermacher aus Prenzlauer Berg. Sie sind zu hoch für private Bühnen. Die Murkelbühne muss trotz ihres Erfolgs im Kiez nun nach Friedrichshain wechseln.

 

Läuft bei Dir?

Heute wechselt der Späti an der Raumerstraße 6 den Besitzer. Damit verliert der Helmholtzkiez mit Tolga nach über sieben Jahren auch seinen best gelaunten „Sozialarbeiter“.

 

Und wieder einer weg

 Mit „Gemüse Schramm“ in der Hufelandstraße schließt dort einer der letzten Läden, die es noch vor der Wende gab. Ein Nachruf.

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Nicht nur in Europa, in Deutschland, sondern auch bei uns sind die Flüchtlinge (und wie wir mit dem Thema umgehen) das bestimmende Thema:

 

Von Flüchtlingen und Helfern

Die große Weltpolitik ist auch in Prenzlauer Berg angekommen. Im ersten Teil unseres kleinen Jahresrückblicks geht es deswegen um die Flüchtlinge und wie wir hier mit der Situation umgegangen sind.

 

Notunterkunft nach unhaltbaren Zuständen geschlossen: Keine Sicherheit, kein Trinken, kein Licht auf den Toiletten.

Nach unhaltbaren Zuständen in der NUK in der Sporthalle der Picasso-Schule im Komponistenviertel werden Flüchtlinge verlegt.

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In eigener Sache 

 

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Wir haben – auch als kleine Zeitung – die Aufgabe, kritisch auf die Politik zu schauen. Und das tun wir auch, sehr sogar (manchmal ist das auch lustig) 

 

Politik beschließt: M10 fährt jetzt pünktlich

Pankows Politiker haben es satt, immer so lange auf die M10 zu warten und nun die Einhaltung des Fahrplans beschlossen. Sie wissen sogar, wie das gelingen kann.

 

Streng geheim: Der Bezirk gibt sein Bürgeramt ab

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit haben Pankows Bezirkspolitiker beschlossen, das Amt in der Fröbelstraße an das Land Berlin zu übertragen. Wir veröffentlichen trotzdem, dass nun für 23 Millionen Euro saniert werden soll – was nicht reicht.

 

Nichts geht mehr

Schimmelnde Schulen, lange Wartezeiten im Bürgeramt, ungeleerte Mülleimer – alles, wofür in Berlin die Bezirke verantwortlich sind, funktioniert nicht. Das ist aber nicht ihre Schuld. Ein Kommentar.

 

Elf Dinge, die sie über den Haushalt 2016/17 wissen sollten

Der Doppelhaushalt 2016/17 ist verabschiedet. Für über 800 Mio. Euro pro Jahr soll es WLAN und überfällige Gehaltserhöhungen geben. Für Schulküchen und Personal im Jugendamt reicht’s nicht.

 

Weg frei für die Bonhöffer-Turnhalle: Einigung im Bötzowviertel

Die Eigentümer der Dietrich-Bonhoeffer-Straße 6 haben nach langem Hin und Her ihr Grundstück verkauft. So wie es aussieht, kann nun endlich die neue Riesen-Sporthalle gebaut werden.

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Und wer wissen will, wie es hier früher so war, für den schreiben wir auch über unserer Geschichte

 

Der ewige Trinker

Mehr als 20 Jahre Sanierung konnte die Trinkerszene nicht vom Helmholtzplatz vertreiben. Das wundert nicht, schaut man auf die Geschichte des Platzes. Eine Annäherung.

 

„Wie haben Prenzlauer Berg attraktiv gemacht“ 

6. Mai 1990: das erste Mal freie Kommunalwahlen in der DDR. Ein damaliger Stadtrat erzählt von der Sehnsucht nach Veränderung. Und was für ihn nach den Wahlen besser wurde.

 

… alle Beitrage seit 2010 zur Geschichte in Prenzlauer Berg gibt es hier in unserem  „Dossier Geschichte“. 

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Es gibt kaum einen Bezirk, in dem so wenig geimpft wird. Doof. Doof auch, wenn die öffentlichen Gesundheitsstrukturen den Anforderungen hinterher hinken. 

 

Der Bezirk macht Maserparty

Über 60 Masernfälle gab es dieses Jahr schon in Prenzlauer Berg. Kita-Kinder sind gefährdet, nun wird die Impfpflicht diskutiert.

 

Öffentlicher Gesundheitsdienst: Not am Arzt

Der öffentliche Gesundheitsdienst ist im Bezirk kaum noch arbeitsfähig, man findet kein Personal. Asylbewerber-Kinder können nicht mehr durchgehend geimpft werden, auch bei der Tuberkulose-Vorsorge gibt es bedenkliche Abstimmungsprobleme.

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Und über Nazis und wie viele meinen, wie man am Besten mit ihnen umgehen muss, haben wir auch was … 

 

Alles was rechts ist

Im Kampf gegen rechts ist sich die Prenzlauer Berger Politik einig: Rechtsextremisten soll man möglichst wenig sehen, weder in Kneipen, noch in eigenen Läden. Das ist eine bequeme Position, nutzt aber leider wenig.

 

 

Jeder will anständig, bezahlbar wohnen. Doch das geling nicht immer und die Poltik hat da auch noch nicht so richtig verstanden, wie wir das hinbekommen können

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Mietpreisbremse auf glattem Eis

Der Praxistest in Prenzlauer Berg zeigt: Die Mietpreisbremse ist erstmal nur ein schwaches Instrument. Mieter werden stärker in die Pflicht genommen, und die Preise liegen fast immer über dem Limit.

 

Geduldet, gekündigt, angeklagt

Die letzten Wohnungen mit Kohleöfen sollen weichen und die Mieter (vorerst) mit ihnen. Wer sich weigert, dem wird mit Tricks und Anwalt zu Leibe gerückt. Wer so was macht? Die landeseigene Gewobag.

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Und wie wir hier Dinge erhalten (und pflegen), die uns wichtig sind, zeigen regelmäßig einige unserer Mitbrüger

 

Aus alt mach neu

Ein Sozialladen direkt unter schicken Eigentumswohnungen. Ein Ding der Unmöglichkeit? Nein. Eine Baugruppe hat sich freiwillig dazu verpflichtet. Der Laden ist ein Treffpunkt mit neuem alten Design geworden.

 

Bürger in die Gartenhandschuhen

Sind Sie letztens auch an einem Stück Wildnis vorbeigekommen? Mitten in Prenzlauer Berg? Gut möglich. Denn für Parkpflege hat der Bezirk vor allem eines: kein Geld. Anwohner können etwas ändern.

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Der Bezirk braucht Schulen und nun wird – etwas spät – auch investiert

 

Tesla-Schule: Neubau bis 2017

2010 wurde die Tesla- zur Gemeinschaftsschule. Seitdem wartet sie auf einen Neubau, damit alle Schüler an einem Standort gemeinsam lernen können. Nun soll endlich gebaut werden.

 

 … alle Artikel von uns zum Thema Schule und die Investotionen in Schule  hier in unserem „Dossier Schule“.

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Wieder zurück an Bord als PBN-Autorin ist Cosima Lutz, die seit Herbst den Kulturstandort Prenzlauer Berg wieder im Blick hat

 

Vom Glück das Fremde zu erforschen

Mit „Schönefeld Boulevard“ feierte Julia Jendroßek ihren Kino-Durchbruch, heute abend ist sie im ZDF-Fernsehfilm „Die Neue“ zu sehen. Ein Gespräch über „Duldungstiere“ und das privilegierte Aufwachsen in Prenzlauer Berg.

 

… alle Texte von Cosima Lutz gibt es hier.

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Und natürlich ging es auch wieder regelmäßig um Verkehr …  

 

Kastanienallee: Tempo 30 muss (immer noch) warten

Das Verwaltungsgericht hat mal wieder eine Entscheidung der Verkehrslenkung zerpflückt. Mit Tempo 50 ist es hier zu laut, sagen die Richter. Die Planer beeindruckt das nur mäßig.

 

Und auch dazu haben wir Dossiers mit allen Beiträhen zu den Themen Verkehr“ (hier) und Fahrad-Verkehr“ (hier).  

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Und auch wenn wir versuchen, so wenig wie möglich die typische Klischeedebatte (Bio, Mütter, bla bla bla) anzufeuern, geht es natürlich auch bei uns hin und wieder über uns: 

 

Hinter des Prenzlauer Bergers Fassade

Ausgerechnet eine Schwäbin weiß, was in den Prenzlauer Bergern vorgeht. Ihr Fazit: Vieles ist nur schöner Schein. Es mangelt an Geld, Gesundheit und Gemeinschaft.

 

Hassgeliebter Prenzlauer Berg

Früher gab es fiese Wunden durch Dornen und verqualmte Kioske mit Süßem, heute sind mehr Erwachsene als Kinder am Klettergerüst. Über die Hassliebe eines ehemaligen Kolle-Kindes zu seinem Kiez.

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