S Prenzlauer Allee: Planen und warten

von Juliane Schader 21. Mai 2014

Der Bau eines zweiten Ausgangs am S-Bahnhof Prenzlauer Allee verzögert sich erneut – aus Angst vor Klagen.

An der S Bahn Prenzlauer Allee ist noch ein wenig Geduld gefragt. Schon vor zwei Jahren sollte eigentlich mit dem Bau eines weiteren Ausgangs Richtung Westen begonnen werden. Doch erst kamen Anwohnerbedenken dazwischen, und nun verlängert sich in Folge dessen der Planungsprozess. Mit einem Baubeginn vor 2015 wird es nichts.

Geplant ist, den S-Bahnstein über zwei Fußgängerbrücken mit der Ahlbecker und der Kanzowstraße zu verbinden. Dort gibt es jeweils eine Baulücke. Beide Flächen gehören dem Bezirk und werden derzeit als Spielplatz und Grünfläche genutzt. Das soll auch in Zukunft so bleiben, wenn auch mit kleinen Einschränkungen. Schließlich müssen dort Wege zur neuen Brücke angelegt werden. Doch Anlieger und Spielplatznutzer wollten das nicht einfach so hinnehmen. Daher hat das Eisenbahnbundesamt nun ein Planfeststellungsverfahren angeordnet. Und das dauert.

 

Vom Ostkreuz gelernt

 

Normalerweise wird so ein Verfahren nur bei besonders komplexen Infrastrukturmaßnahmen durchgeführt, etwa vor dem Bau einer Autobahn oder Eisenbahntrasse. Es geht darum, Bürger und Behörden intensiv an den Planungen zu beteiligen und zum einen deren Sichtweisen zu berücksichtigen. Zum anderen will man sich damit aber auch gegen spätere Klagen absichern.

Genau darum gehe es der Deutschen Bahn in diesem Fall, erklärt Jens-Holger Kirchner (Grüne), Pankows Stadtrat für Stadtentwicklung. „Die Bahn hat hier aus ihren Erfahrungen am Ostkreuz gelernt.“ Dort hatte es zuletzt Ärger gegeben, weil die Anwohner gegen eine Verlegung der Straßenbahn aus der Boxhagener in die Sonntagsstraße klagen wollten.

 

Ende des Jahres wissen wir mehr

 

Aus der Berliner Pressestelle der Deutschen Bahn ist zu erfahren, dass das Planfeststellungsverfahren laufe und eine öffentliche Auslegung der Pläne noch ausstehe. Man rechne damit, dass der Prozess Ende dieses Jahres abgeschlossen werde. Erst danach könne Konkreteres über den Bauverlauf gesagt werden.

Schon vor einem Jahr hatte ein Sprecher der Bahn angekündigt, dass für die Bauarbeiten eine Sperrung des S-Bahnrings an zwei Wochenenden nötig sei. Damals war von einer Bauzeit von neun Monaten und Kosten von einer Millionen Euro die Rede. Ob es dabei bleibt, diese Frage ließ die Bahn vorerst offen.

 

 

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