Millionen von Moneten für Schulen

von Anja Mia Neumann 18. Februar 2015

Der Bezirk Pankow will mit vielen Millionen Euro Schulen sanieren und neue Sporthallen bauen. Dafür wird an anderer Stelle gespart.

Sie ist ein Wust an Zahlen, die neue Liste für die Investitionen des Bezirks Pankow. Es geht um Hochbaumaßnahmen, Tiefbaumaßnahmen, den Erwerb von beweglichen und unbeweglichen Dingen, um Zuschüsse und Darlehen. Und dazu gibt es jede Menge Tabellen.

Die entscheidende Zahl ist 214 Millionen Euro. So viel Geld wollen die Bezirksverordneten für ihren Fünfjahresplan von 2015 bis 2019 vom Land Berlin haben. In ihrer Versammlung am Mittwoch haben sie beschlossen, dieses Geld zu beantragen – das sind mindestens 12 Millionen Euro mehr als vom Senat vorgegeben.

„Es ist der absolute Regelfall, dass Bezirke mehr Geld beim Land beantragen“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende des Finanzausschusses, Rona Tietje (SPD). Man müsse verhandeln und schauen, zu welchem Ergebnis die Planung komme.

 

Bis zu 30 Millionen für einen Bau

 

Wofür will Pankow nun in den nächsten Jahren Geld springen lassen? Entscheidend sind die großen Investitions-Maßnahmen ab 5,5 Millionen Euro – meist geht es um Bau – denn die muss sich der Bezirk vom Land absegnen lassen. „Alles war darunter ist, sind pauschale Zuweisungen, mit denen der Bezirk selbst planen darf“, sagt Tietje.

In Prenzlauer Berg soll ein großer Batzen für die Schulen ausgegeben werden. Die Carl-Humann-Grundschule im Humannkiez bekommt eine neue Sporthalle für 10 Millionen Euro, ebenso die Grundschule im Blumenviertel für 6 Millionen Euro und der Schulstandort Pasteurstraße im Bötzowviertel soll für 30 Millionen instand gesetzt und mit einer Sporthalle ausgestattet werden. Bei der Tesla-Schule am Velodrom kommt zum Umbau für 18 Millionen Euro auch eine Sporthalle obendrauf.

An die Kleineren ist ebenfalls gedacht – mit weniger Geld jedoch: Für einen möglichen Kindergarten mit 150 Plätzen im Neubaugebiet Michelangelostraße hat der Bezirk 4 Millionen Euro auf die Merkliste gesetzt. In der Norwegerstraße im Nordischen Viertel wird ein neuer Spielplatz für 900 000 Euro gebaut, der Spielplatz an der Greifswalder Ecke Danziger Straße soll für 120 000 Euro saniert und erneuert werden.

Je rund 16 Millionen Euro will der Bezirk für zwei Gymnasien in Prenzlauer Berg ausgeben. Sie sollen laut Investitionsplan saniert und erweitert werden, um mehr Schüler aufzunehmen: das Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium nahe dem S-Bahnhof Greifswalder Straße und das Coubertin-Gymnasium in der Conrad-Blenkle-Straße.

 

Schulen versus Kultur

 

Gerade bei den Schulen müsse viel getan werden, sagt Tietje. „Wir haben immer höhere Schülerzahlen und der Investitionsstau ist bei den Schulen am größten.“ Die vergleichsweise vielen Gebäude machten sich finanziell bemerkbar, Investitionen lägen zum Teil brach.

Nachsehen hat da die Kultur. „Die Schule hat Priorität. Aber ich finde es bedauerlich, dass wir weniger für die Kultur machen können“, sagt Tietje, die auch im Kulturausschuss sitzt. Ein etwas größeres Projekt im Investitionsplan bis 2019 ist das Kultur- und Bildungszentrum „Sebastian Haffner“ – das soll denkmalschutzgerecht saniert und die Aula zu einem Veranstaltungssaal werden. 435 000 Euro gehen dafür drauf. Im Vergleich sind das tatsächlich Kinkerlitzchen.

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