Weihnachten allein in Prenzlauer Berg

von Redaktion der Prenzlauer Berg Nachrichten 22. Dezember 2017

Ihr seid an Weihnachten hier und habt keine große Familienfeier oder Ähnliches geplant? Kein Grund, traurig zu sein! Auch in diesem Jahr gibt es in Prenzlauer Berg wieder reichlich Beschäftigung!

Es soll ja entgegen aller Klischees in Prenzlauer Berg auch Leute geben, die Weihnachten weder inmitten des zahlreichen eigenen Nachwuchses verbringen, noch spätzleschabend in der süddeutschen Heimat. Vielleicht habt ihr keinen Urlaub genommen, kommt von ganz weit her, oder Eure Familie ist Euch einfach zu anstrengend? Gründe gibt es viele, um Weihnachten allein in Prenzlauer Berg zu verbringen. Trübsal blasen ist aber in jedem Fall unangebracht, denn der Tag und die Stadt gehört Euch! Mal ehrlich, wann hat man schon mal so viel Zeit für sich? Wir haben eine kleine Liste mit Vorschlägen zusammengetragen, was ihr an Heiligabend alles machen könntet:

 

Tagsüber

  • Während alle anderen kurz vor dem Nervenzusammenbruch stehen und sich noch in den letzten geöffneten Geschäften abhetzen, wie wäre es denn mit etwas Wellness? Das Stadtbad Oderberger Straße hat mit angenehmen 27 Grad Wassertemperatur die ganzen Feiertage durch von 7-22 Uhr geöffnet, die Sauna jeweils ab 16 Uhr. Falls ihr Euer Wellnessprogramm etwas ausdehnen möchtet: Das Saunabad in der Rykestraße hat am 25. und 26. Dezember jeweils von 15 bis 24 Uhr geöffnet, die Olivin Sauna am Pfefferberg immerhin am 26.12. ab 12 Uhr.
  • Wer doch ein wenig Lust auf Weihnachtsstimmung hat, der kann zu traditionellem Krippenspiel und Kinderschar ins Ballhaus Ost gehen. Das läuft dort nämlich gleich viermal hintereinander, ab 11 Uhr zu jeder vollen Stunde. Der Eintritt ist frei, man muss nicht reservieren.
  • Auch ins Kino kann man an Heiligabend in Prenzlauer Berg gehen, allerdings besser tagsüber. Das Kino Lichtblick in der Kastanienallee hat in diesem Jahr am 24. Dezember leider geschlossen, am 25. laufen dafür Filme von Charlie Chaplin und am 26. zwei Klassiker der Coen-Brüder. An Heiligabend selbst könnt Ihr immer noch im Kino in der Kulturbrauerei oder im Colosseum an der Gleimstraße vorbeischauen. Im Colosseum laufen neben einer Reihe von Kinder- und Teeniefilmen immerhin zwei Vorstellungen des neuen Starwars-Films und – für Nostalgiker – ein Weihnachtsfilm der Augsburger Puppenkiste. Auch in der Kulturbrauerei ist die Augsburger Puppenkiste zu sehen, nachmittags aber auch noch das Drama „La Mélodie“ über einen Geigenlehrer in einem armen Pariser Vorort oder die mit Hollywoodstars prall gefüllte Neuverfilmung von „Mord im Orient Express“ nach Agatha Christie. Am Vormittag läuft außerdem die Tragikkomödie „Lieber leben“ über eine Gruppe Tetraplegiker in einem Reha-Krankenhaus.

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Kirche

  • So ein freier Heiligabend eignet sich auch dazu, mal etwas zu machen, das man sonst nie tut. Warum also nicht dorthin gehen, wohin es auch die meisten anderen nur an Weihnachten verschlägt: in die Kirche. Dort ist es weihnachtlich, man ist nicht allein und kann auch gleich noch ein paar Liedchen schmettern. Und in der Gethsemane-Kirche in der Stargarder Straße ist es doch sowieso meistens ganz nett. Um 14.30 Uhr und 16 Uhr gibt es dort Gottesdienste mit Krippenspiel und Kinderchor. Wer lieber weniger Kindern begegnen will: um 23 Uhr ist Christmette mit dem Jugendvokalensemble. Im Stadtkloster Segen an der Schönhauser Allee könnt Ihr stattdessen bei der Heiligabendbesinnung etwas meditieren. Oder Ihr geht zur Kiezweihnachtsfeier in den Hof des Elias-Kuppelsaals in der Göhrener Straße. Für und mit allen, die Weihnachten nicht allein verbringen wollen, wird dort von 18 bis 20 Uhr gemeinsam gegessen und getrunken, Weihnachtslieder gesungen und ein Krippenspiel zum Mitmachen veranstaltet.

 

Essen

  • Nur weil kein großes Familienmahl geplant ist, muss in Prenzlauer Berg an Heiligabend trotzdem niemand auf ein richtig gutes Essen verzichten. Im Salt’n’Bone in der Schliemannstraße ist man es gewohnt, fernab von der Familie Weihnachten zu feiern. Die Eigentümer sind nämlich Iren und die Gastrobar ein Zufluchtsort für einsame Auswanderer. Deswegen gibt es hier am 24. Dezember von 14 bis 21 Uhr einen weihnachtlichen Sonntagsbraten. Wer allein kommt, setzt sich einfach an die Bar und muss nicht alleine essen. Vorbestellung ist eine gute Idee.
  • Ein bisschen schicker geht es im Lesendro in der Knaackstraße zu. Auch das hat an Heiligabend geöffnet, es gibt ein Weihnachtsmenü mit vier Gängen für 44 Euro. Das Restaurant ist auf Fisch und Meeresfrüchte aus dem Mittelmeer spezialisiert.
  • Für ein frühes Weihnachtsessen eignet sich auch das berühmte Café Pasternak am Wasserturm – dort ist am 24.12 bis 17 Uhr geöffnet. Das israelische Restaurant Masel Topf um die Ecke hat bis 18 Uhr geöffnet.

 

Kneipe

  • Wer es etwas bodenständiger mag, geht an Heiligabend einfach in die Kneipe. Das Schwarzsauer in der Kastanienallee ist an Heiligabend traditionell ab 19 Uhr geöffnet, am 25. und 26. Dezember sogar schon ab 17 Uhr.  Die Bar ist bekannt für ihr Flirtpotential zu später Stunde. An Weihnachten müssten die Chancen also besonders gut stehen!
  • Nur eine Ecke weiter hat auch das Nemo in der Oderberger Straße an Heiligabend offen. Ebenfalls ab 19 Uhr gibt es dort wie jeden Abend Gitarrenmusik, Lärmpegel, Herzlichkeit, Billard und Hörbücher auf der Toilette.
  • Etwas weiter nördlich auf der Schönhauser Allee ist in der Bar zum starken August auch an Heiligabend was los: Der starke Sonntag verspricht einen glitzernden Bar-Tänzer und Mexikaner aufs Haus.
  • In der Raumerstraße hat Speiche’s Rock- und Blueskneipe auch an Heiligabend ab 19.30 Uhr zur Jazzweihnacht geöffnet. Hier findet der einsame Weihnachtswandler Live-Musik der Roamer Street Rag Band, gute Laune, offene Herzen und eine proppenvolle Hütte.
  • Auch in der famosen 8MM-Bar am Fuße des Pfefferbergs wird dieses Jahr Weihnachten gefeiert – mit Rock’n’Roll, Glamrock, Postpunk und natürlich ein paar Weihnachtshits.

 

Party

  • Und wer nach Sauna, Krippenspiel, Festessen, Kinobesuch, Gottesdienst und Kneipe immer noch nicht genug hat und völlig erschöpft ins Bett fällt, der kann auch noch feiern gehen. Bei den Clubs ist Prenzlauer Berg an Heiligabend zugegeben spärlich aufgestellt, aber zum Glück gibt es immer noch den: Bassy Club! An der Schönhauser Allee ist ab 23 Uhr Sixties Swinging Christmas.
  • Oh ja, auch im Dunckerclub in der gleichnamigen Straße steigt am 24. Dezember eine Party. Nämlich die Depeche Mode & 80’s Party. Los geht’s ab 22 Uhr.
  • Wer sich am ersten Feiertag einige Meter über die Grenzen von Prenzlauer Berg hinauswagt, kann am 25.12.  zum Tanzen in den Roten Salon in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz gehen. Dort lädt das Prenzlauer Berger Urgestein Wladimir Kaminer zum russischen Weihnachtsfest mit Lesung und berühmt-berüchtiger Russendisko. Beginn ist um 21 Uhr.

 

Die ganze Prenzletten-Redaktion wünscht Euch fröhliche, friedliche und beglückende Weihnachten!

 

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