Schule

Eröffnung mit Mängelliste

von Julia Schmitz 11. Dezember 2023

Am Freitag weihte Stadtrat Jörn Pasternack (CDU) die Schuldrehscheibe an der Werneuchener Wiese mit einer feierlichen Rede ein. Doch von Eltern und Schüler*innen hagelte es Protest.


Nach nur 14 Monaten Bauzeit ist der Gebäudekomplex an der Kniprodestraße fertiggestellt: In den kommenden Jahren ziehen in die Schuldrehscheibe an der Werneuchener Wiese verschiedene Schulgemeinschaften ein, damit ihre Bestandsgebäude saniert werden können. Den Anfang macht das Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium, das sich normalerweise in der Eugen-Schönhaar-Straße befindet und die Räume mit Beginn des Schuljahres bezogen hat. Rund 800 Schüler*innen haben hier Platz.

„Es ist ein wunderschönes und, wie ich finde, sehr gelungenes Gebäude geworden“, sagte Bezirksstadtrat Jörn Pasternack (CDU) bei der Eröffnung am Freitag. Die anwesenden Elternvertreter*innen waren allerdings anderer Meinung: Sie hielten Protestplakate in die Höhe und unterbrachen die Rede des Stadtrats immer wieder mit lauten Zwischenrufen. Hier und da habe das Gebäude seine Krankheiten, sagte der Stadtrat, und dass er auf die Kritikpunkte später eingehen werde – was er dann in seiner weiteren Rede allerdings nicht tat.

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Zu kalt, zu dreckig

Es gibt etliche Mängel, welche die Eltern und Schüler*innen an der neu gebauten Schule festgestellt haben. Einige Räume könnten nicht benutzt werden, weil die Heizung nicht funktioniere, heißt es; auch die Turnhalle sei nicht beheizt. Die Brandschutztüren im Gebäude funktionierten nicht, die Jalousien an den Fenstern im Klassenraum ebenfalls nicht. Es gebe keine Lüftung in den Toiletten und den Chemie-Räumen, so dass keine Experimente durchgeführt werden könnten. Auch werde die Schule nur mangelhaft gereinigt.

„Seit Wochen gibt es aufgrund von nicht behobenen Baumängeln gravierende Einschränkungen im Schulbetrieb“, sagt Bettina Bönisch, die den Elternprotest betreut. Am kommenden Mittwoch will sie die Mängelliste per Einwohnerfrage in die Bezirksverordnetenversammlung einbringen und von Jörn Pasternack beantworten lassen.

Der äußerte sich am Freitag im Gespräch mit den Protestierenden dann doch noch zu der Sache: Die Behebung der einzelnen Mängel sei bereits in Auftrag gegeben, sagte er. Dass diese noch etwas dauern könne, liege unter anderem am Personalmangel in seiner Abteilung und den allgemeinen Lieferverzögerungen der Materialien, sagte er. Pasternak hatte seinerseits ebenfalls etwas zu kritisieren: Es sei schade, dass ihn seitens der Eltern nur die Vorwürfe an der Schuldrehscheibe erreicht hätten; Lob habe es bisher nicht gegeben.

 

Titelbild: Schüler*innen und Eltern protestieren im Vorfeld der Eröffnung der Schuldrehscheibe / Foto: Julia Schmitz

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