Heizungsausfall: Schulen wegen Kälte geschlossen

von Kristina Auer 9. Oktober 2017

Kältefrei im Oktober: Wegen eines totalen Heizungsausfalls mussten die Tesla-Grundschule und das Gymnasium am Europasportpark letzte Woche vorübergehend schließen.


Zwölf bis 16 Grad sind zu kalt für Unterricht. In den Klassenzimmern im Gymnasium am Europasportpark in der Conrad-Blenkle-Straße musste letzten Mittwoch der Unterricht ausfallen – wegen eines Totalausfalls der Heizung. Die 213 Schülerinnen und Schüler bekamen bis zum Wochenende „kältefrei“ – im Oktober.

 

Wegen Krankheit kamen in einer Klasse nur noch elf Schüler zum Unterricht

 

Über den Sommer hinweg hat Vattenfall den Fernwärmeanschluss des Schulgebäude erneuert. Das sei dringend nötig gewesen, erklärt Schulstadtrat Torsten Kühne (CDU).  „Aufgrund eines Bombenfundes sowie der anschließenden Untersuchung des Areals, mussten die Bauarbeiten wochenlang unterbrochen werden. Dadurch konnte der enge Zeitplan bis zum Beginn der diesjährigen Heizungsperiode am 1. Oktober nicht eingehalten werden“, so Kühne.

 

 

Das Schulgebäude ist daher immer noch nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen. Viele Schüler und Lehrkräfte seien wegen der Kälte krank geworden, heißt es in einem Brief der Elternvertreter, der den PBN vorliegt. In einer achten Klasse seien deshalb in der vorangegangenen Woche nur elf Jugendliche zur Schule gekommen.

Damit der Unterricht weiter stattfinden kann, hat der Bezirk eine mit Heizöl betriebene, provisorische Heizungsanlage besorgt. Auch die konnte aber wegen Lieferengpässen von wichtigen Materialien nicht wie geplant zum 29. September in Betrieb genommen werden, so Stadtrat Kühne. Das Ergebnis: Die 213 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums wurden am Mittwoch bis zum Wochenende vom Unterricht befreit. In der Tesla-Grundschule, die sich bis zur Fertigstellung ihres Neubaus im selben Schulgebäude befindet, fiel am Donnerstag ebenfalls der Unterricht aus.

 

Kritik an Gesamtzustand der Schule

 

Inzwischen ist die Übergangsheizung in Betrieb und der Unterricht kann wieder bei normalen Zimmertemperaturen stattfinden, wie das Sekretariat der Tesla-Grundschule am Montag bestätigte. Wann die Baumängel am Fernwärmenetz beseitigt und das Schulgebäude angeschlossen werden kann, sei aber weiterhin unbekannt, so die Elternvertreter. Sie üben scharfe Kritik am Zustand des Gymnasiums, das erst vor einem Jahr eröffnet hat. So fehle es an Unterrichtsmaterialien und Sanitäranlagen, der Gesamtzustand sei marode. „Es sollte im Herbst 2017 selbstverständlich sein, dass alle Berliner Schulen nicht in einem gesundheitsgefährdenden Zustand sind und Mindeststandards bei den Unterrichtsbedingungen gewährleistet werden können“, so die Elternvertreter.

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