Der Kiezblock kommt

von Julia Schmitz 1. März 2022

Kiezblocks machen Wohngebiete zu autofreien Zonen und sollen die Aufenthaltsqualität in der Nachbarschaft erhöhen. Jetzt soll das Modell im Arnimkiez getestet werden.


Während die Nachbarbezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte schon fleißig so genannte „Kiezblocks” eingerichtet haben, hinkt Pankow diesbezüglich mal wieder hinterher. Doch nachdem im Komponistenviertel in Weißensee im Sommer 2021 erste Maßnahmen geprüft wurden, soll es in absehbarer Zeit auch in Prenzlauer Berg losgehen: Das Gebiet rund um den Arnimplatz ist Teil eines Pilotprojektes, auf dessen Grundlage in Zukunft noch weitere Verkehrsberuhigungen dieser Art im Bezirk entstehen können.

Im März oder April sollen erste Verkehrserhebungen angeordnet und die vorgeschlagenen Maßnahmen geprüft werden, so Bezirkstadträtin Rona Tietje (SPD). Das können neben Fahrradstraßen und Einbahnstraßen auch autofreie Straßen oder Diagonalsperren sein. Umgesetzt werden sollen diese dann schrittweise im dritten Quartal des laufenden Jahres.

 

Vorbild Barcelona

Der Bezirk orientiert sich dabei an den „Superblocks“ in Barcelona: Dort wurde zunächst die Geschwindigkeitsbegrenzung gesenkt, dann ein Fahrverbot eingerichtet, von dem nur Anwohner*innen und das Gewerbe ausgenommen sind. In einem dritten Schritt wurde der Straßenraum mit Sitzplätzen, Pflanzenkübeln und Spielmöglichkeiten gestaltet.

Eigentlich habe sich das Bezirksamt bei der Planung die Unterstützung der Senatsverkehrsverwaltung erhofft, so Tietje; ihr Amtsvorgänger Vollrad Kuhn (Grüne) hatte die Einordnung des Kiezblocks als „Verkehrsversuch” beantragt. Doch der Senat lehnte ab: Die beabsichtigten Verkehrsmaßnahmen seien hinreichend bekannt, es sei also kein Versuch. „Nun ist der Bezirk als Konsequenz für sämtliche Anordnungen selbst zuständig”, so Tietje. Und das dauert.

 

Titelbild: Im Kreuzberger Wrangelkiez gibt es den Kiezblock schon länger / Foto: Kristina Auer

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