Güterbahnhof Greifswalder Straße

Schule und Wohnungen an der Greifswalder Straße?

von Kristina Auer 5. März 2020

Es kommt wieder Bewegung in die Diskussion um den ehemaligen Güterbahnhof Greifswalder Straße: Eine Machbarkeitsstudie untersucht, ob neben dem geplanten Schulbau noch Platz für Wohnhäuser ist.


Große Beunruhigung bei der Anwohnerinitiative im Ernst-Thälmann-Park: Hat es geheime Verhandlungen zwischen Baustadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) und Investor Christian Gérôme über Wohnungen am ehemaligen Güterbahnhof Greifswalder Straße gegeben? Das fragte ein Anwohner das Bezirksamt in der Sitzung der Pankower Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am Mittwoch. Wenn tatsächlich gebaut werde, wie viele Sozialwohnungen seien geplant, wollte eine weitere Anwohnerin von Kuhn wissen. Anlass der Beunruhigung war ein Artikel aus dem Tagesspiegel von Anfang Februar.

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Senat verlangt Prüfung der Wohnbaupotentiale am Güterbahnhof Greifswalder Straße

Der Stadtrat weist das entschieden zurück: Geheimverhandlungen habe es nicht gegeben. Man habe den Investor lediglich über den Stand des Bebauungsplanverfahrens informiert, das einen Schulcampus mit Schulgebäuden und einer Turnhalle auf dem Gebiet zwischen Bahngleisen und Thälmannpark vorsieht. Für dieses Vorhaben benötigt der Bezirk auch Teile der privaten Flächen, die dann angekauft werden sollen. Bei dieser Gelegenheit habe Gérôme dem Stadtentwicklungsamt auch eigene Pläne für die Flächen präsentiert. „Hierzu wurden aber seitens des Stadtentwicklungsamts keine Aussagen, geschweige denn Verbindlichkeiten getroffen“, betont Kuhn.

Die Senatsverwaltung habe dem Bezirk jedoch aufgetragen, im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens auch zu untersuchen, ob neben dem Schulstandort auch noch Platz für Wohnhäuser auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände sei, berichtet Kuhn. Das Grundstück sei ein wichtiger Bestandteil im „Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030„, den der Senat im vergangenen August beschlossen hat.

 

Machbarkeitsstudie soll offene Fragen klären

Um die Rahmenbedingungen für künftige Bauvorhaben an Ort und Stelle festzustecken, arbeitet der Bezirk gerade an einer Machbarkeitsstudie zum Thema Schulneubau am Standort. Diese soll im Anschluss zu einem städtebaulichen Konzept für das Gebiet ausgearbeitet werden. Erste Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen laut Kuhn noch im ersten Quartal 2020 vorliegen.

Das ursprüngliche Projekt, an der Greifswalder Straße 600 Wohnungen zu bauen, sei mit dem jetzigen Bebauungsplanverfahren aber definitiv vom Tisch, betont der Stadtrat. „Schule, Grünfläche, Bewegung – das ist die oberste Priorität des Bezirksamts“, so Kuhn.

Da die Machbarkeitsstudie noch nicht abgeschlossen ist, sei auch noch nicht klar, ob und wie viele Wohnungen auf dem Gelände zwischen Lilli-Henoch-Straße, Thälmannpark und Bahngleisen gebaut werden könnten. Falls Wohnungen geplant würden, werde aber auf jeden Fall das Berliner Modell angewendet, betont Kuhn. Demnach müssen 30 Prozent der neuen Wohnungen Sozialwohnungen sein.

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