Es regnet Sternschnuppen

von Tim Florian Horn 1. August 2017

Die Sternschnuppen-Nacht des Jahres, Mondfinsternis und eine partielle Sonnenfinsternis in den USA: Im Weltall ist im August mächtig was los. Das können wir zumindest teils auch von Prenzlauer Berg aus beobachten, verrät die Sternenkolumne direkt aus dem Zeiss-Großplanetarium.

 

Astronomische Höhepunkte im August

 

  • Jupiter am Abend
  • Saturn in der 1. Hälfte der Nacht
  • Venus als Morgenstern
  • 12./13. – DIE STERNSCHNUPPEN-NACHT DES JAHRES

 

Mondphasen

 

Planeten

 

JUPITER ist am Abendhimmel zu sehen. Er steht direkt nach Sonnenuntergang in west-südwestlicher Richtung knapp über dem Horizont. Da Jupiter heller am Himmel ist als die Sterne in seiner Nähe, ist er leicht zu finden. Er ist jeden Tag kürzer zu sehen, am Ende des Monats ist er nur noch in der Dämmerung zu erkennen.

SATURN ist im August der Planet der ersten Nachthälfte. Mitte August steht er nach Sonnenuntergang in südlicher Richtung recht hoch über dem Horizont. Er ist ähnlich hell wie manche der helleren Sterne, deshalb muss man wissen, wo man ihn zu suchen hat. Rechts unterhalb von Saturn findet ihr einen helleren, rötlichen Stern: Antares im Sternbild Skorpion.

VENUS ist weiterhin der frühe „Morgenstern“ in ost-nordöstlicher Richtung. „Früh“ heißt in diesem Fall, dass ihr zwischen 4:30 und 6:00 Uhr die Möglichkeit habt, den hell strahlenden Planeten zu finden.

 

Sternbilder

 

Der GROSSE WAGEN und der POLARSTERN bieten einen einfachen Einstieg am Sternenhimmel. An Abenden im August sind vor allem folgende Sternbilder von Berlin aus leicht zu finden: das SOMMERDREIECK mit den Sternen WEGA in der LEIER, DENEB im SCHWAN und ATAIR im Sternbild ADLER. Im Westen ist der rötliche, helle Stern ARKTUR im Sternbild BÄRENHÜTER auszumachen. Im Osten geht gerade das Sternbild PEGASUS, auch HERBSTVIERECK genannt, auf.

Die Lange nacht der Astronomie am 5. August

 

JUPITER, SATURN und der zunehmende MOND können bei klarem Wetter während der Langen Nacht der Astronomie am 05.08. im Park am Gleisdreieck mit Teleskopen beobachtet werden. Infos dazu findet ihr auf unserer Facebookseite sowie auf unserem Twitter-Kanal jeweils unter dem Hashtag #lnda2017 oder unter www.langenachtderastronomie.de.

 

Die Sternschnuppennacht des Jahres

 

Der August ist bekannt für die meisten Sternschnuppen im gesamten Jahr. Besonders viele „fallende Sterne“ können zwischen dem 10. und 14. August in der Nacht beobachtet werden. Bei klarem Wetter und außerhalb der Stadt können wir pro Stunde bis zu 100 Meteore zählen, wie Sternschnuppen mit dem Fachbegriff bezeichnet werden. In Berlin werden allerdings die schwächeren Meteore vom Licht der Stadt überstrahlt.

Sternschnuppen haben übrigens nichts mit Sternen zu tun, sondern sind kleine Staubteilchen, die mit unserer Erdatmosphäre zusammenprallen. Das Verglühen der Staubteilchen regt die umgebende Luft zum Leuchten an – wir sehen von weit unten am Boden eine Sternschnuppe und können uns etwas wünschen. Die Staubteilchen sind übrigens meistens nicht größer als Reiskörner. Ab und zu sind auch größere Bröckchen dabei, die dann deutlich heller leuchten und die man als Feuerkugeln oder Boliden bezeichnet.

Die Staubteilchen stammen aus dem Schweif eines Kometen, der die Bahn unserer Erde um die Sonne gekreuzt hat. Jedes Jahr kommt die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne an ungefähr derselben Stelle vorbei, wir sehen dann besonders viele Sternschnuppen. Die beste Sternschnuppen-Nacht ist in diesem Jahr die vom 12. auf den 13. August.

Die August-Schnuppen werden Perseiden genannt, da sie aus der Richtung des Sternbildes Perseus zu kommen scheinen. Es ist allerdings nicht nötig, das Sternbild zu finden, um die Sternschnuppen zu beobachten. Auch ein Fernglas oder Fernrohr ist eher hinderlich. Am besten legt man sich auf eine Matte oder in einen Liegestuhl, um einen möglichst großen Teil des Himmels im Blick zu haben. Die Sternschnuppen kommen dann wie von selbst.

 

Sonnenfinsternis in den USA

 

In den USA ist am 21.08. eine totale Sonnenfinsternis zu sehen Der Mond steht genau zwischen Erde und Sonne, sodass an bestimmten Orten der Vereinigten Staaten die Sonne für wenige Minuten verdunkelt wird – ein außergewöhnliches Ereignis. Von Deutschland aus ist leider nichts zu beobachten.

 

Partielle Mondfinsternis

 

Am Abend des 07.08. findet eine von Deutschland aus beobachtbare partielle Mondfinsternis statt. Normalerweise bemerken nur wenige Menschen so ein Ereignis, da sich der Vollmond nur leicht verdunkelt. Eine Mondfinsternis findet immer bei Vollmond statt. Nur dann kann die Erde genau zwischen Sonne und Mond stehen, sodass der Mond ganz oder teilweise in den Schatten der Erde tritt. Am 07.08. tritt nur ein kleiner Teil des Mondes in den Kernschatten der Erde (siehe Grafik). Damit gelangt noch relativ viel direktes Sonnenlicht auf die Mondoberfläche, was die Verdunklung verringert. Die Finsternismitte ist bereits erreicht, bevor der Mond um 20:37 Uhr in Berlin aufgeht. Wenn eine Beobachtung geplant wird, benötigt man einen freien Blick auf den Südost-Horizont.

 

VIEL FREUDE BEI DER HIMMELSBEOBACHTUNG! Bei Fragen: info@planetarium.berlin / Infos unter: www.planetarium.berlin

Grafiken und Satz: Luise Wilhelm, www.völligohne.de

 

Heute schon was fürs Karma getan? Wie wärs hiermit: Unabhängigen Lokaljournalismus unterstützen!

Das könnte Dich auch interessieren

Hinterlasse einen Kommentar