Ein Stück Gesundbrunnen wird zu Prenzlauer Berg

von Anja Mia Neumann 27. Januar 2016

Die Grenze zwischen den Bezirken Mitte und Pankow wird verschoben. Prenzlauer Berg wächst um sieben Hektar – am Mauerpark in Richtung Westen. Gleichzeitig wackelt laut Stadtrat der Baubeginn im Mai.

Prenzlauer Berg wird größer. Ein Grund zum Jubeln ob der wachsenden Einwohnerzahl? Nun ja. Tatsächlich ist es „nur“ so, dass künftig der komplette Mauerpark – auch nach der Erweiterung und den Neubauten am Rande – zum Bezirk Pankow gehört. Konkret geht es um das Gelände südlich des Gleimtunnels bis nördlich der Bernauer Straße und östlich der Wolliner Straße (siehe Kartenauszug unter diesem Artikel).

Pankow soll das sieben Hektar große Gelände (fünf Hektar Park und zwei Hektar so genannte Sondernutzungsfläche mit dem Flohmarkt, den Cafés Mauersegler und Schönwetter und dem Blumenladen) übernehmen – und hat dem Ganzen am Mittwochabend im Saal der Bezirksverordnetenversammlung zugestimmt. Nun muss Mitte dasselbe tun.

„Herzlichen Glückwunsch zur Gebietserweiterung“, sagte der Bezirksverordnetenvorsteher Ronald Rüder (SPD) nach der einstimmigen Abstimmung.

Nach Angaben von Stadtrat Jens-Holger Kirchner (Grüne) wackelt der Termin zum Baubeginn im Mai. Es gebe Streit um den Gleimtunnel – das ansässige Immobilienunternehmen möchte ihn los werden, das Land Berlin möchte ihn nicht haben. „Weil er kaputt und teuer ist“, sagte Kirchner. Von einer Einigung hängt ab, wann der Bau beginnen kann.

 

Grenzverschiebung als Chaos-Vermeidungsstrategie

 

Der Grund nun für die Grenzverschiebung: eher langweilig. Es geht um die Parkpflege und darum, dass ein Bezirk darüber das Sagen behält. Im Grunde ist es also eine Chaos-Vermeidungsstrategie. Im Beamtendeutsch: Die ordnungsrechtliche Zuständigkeit und die Bewirtschaftung soll bei einer Bezirksverwaltung gebündelt werden.

Auf das Melderegister hat die neue Grenze übrigens keine Auswirkungen, da auf der neuen Gebiet von Prenzlauer Berg niemand wohnt – und nach jetzigem Planungsstand auch niemand wohnen wird.

Das Gelände, auf dem die Wohnungsneubauten entstehen werden, liegt in Mitte und nicht in Pankow. So hat jeder der beiden Bezirke etwas zu tun mit der Umgestaltungsaktion. Ausgleichende Gerechtigkeit.

Bald muss auch die Planung für die Gestaltung der neuen Parkfläche abgeschlossen sein. Nach Angaben von Stadtrat Kirchner sind geplant: ein zentraler Weg (auf der ehemaligen Grenze), eine Grillfläche, Toilettenhäuser und eine so genannte Multifunktionsfläche für Flohmarkt und Spielmobil.

 

Die rote Linie ist Pankows neue Grenze.     

Quelle: Bezirksamt Mitte, Auszug aus dem Liegenschaftskataster

 

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