„30 Years of Freedom“

von Victoria Scherff 5. Oktober 2019

„Jede Menge Spaß“ versprach David Hasselhoff seinen Fans vorab – am Tag der Deutschen Einheit gab er im Rahmen seiner Deutschlandtour ein Konzert in der Max-Schmeling-Halle. Über Nostalgie, enthusiastische Fans und einen Überraschungsgast.


Dies ist ein Text aus unserer Reihe
„Mauerfall revisited“


 

In bester Laune warten die Fans von „The Hoff“ am Tag der Deutschen Einheit auf ihren Star. In der nicht ganz gefüllten Max-Schmeling-Halle stimmen sie sich mit „Hasselhoff“-Gesängen auf ihn ein. Sie sind gekommen in passendem Fan-Shirts oder gleich dem Outfit von Silvester 1989 und folgten somit Hasselhoffs Aufruf „Come Party Hoff Style“.

In blinkender Lederjacke und Keyboardschal sang David Hasselhoff Ende 1989 am Brandenburger Tor seinen Hit „I’ve been Looking for Freedom“. Sein Lied über die Freiheit traf den damaligen Zeitgeist des Landes.

„Ich bin ein Berliner“

Knapp 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist er wieder in Ostberlin. In der Max-Schmeling-Halle gehen die Lichter aus, dramatische Musik – auf der Bühne ein Bildschirm mit Szenen aus Hasselhoffs größten TV-Erfolgen, Knight-Rider und Baywatch.

„The Hoff“ liebt den großen Auftritt – und so erscheint er statt hinter den Nebelschwaden auf der Bühne plötzlich inmitten der Fans. Auf einem auftauchenden Turm, umgeben von Heliumluftballons in Form einer 30. Während Hasselhoff „Here I go again“ aus seinem neuen Album „Open Your Eyes“ singt, begleiten ihn Personenschützer auf die Bühne.

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„Hallo Berlin, ich bin ein Berliner“ ruft Hasselhoff dem größtenteils jungen Publikum an dem Abend zu. Und die Menge tobt. Seinen Kultstatus hat der Schauspieler und Sänger in Deutschland immer noch inne. „Jump in my Car“ singt der Entertainer, der von einer Live-Band unterstützt wird als nächstes, und eines wird klar: Auch wenn man seine Songs nicht kennt – nach kurzer Zeit kann jeder mitsingen.

 

„Don’t hassel the Hoff“

Während Hasselhoff neue Songs und alte Hits singt, flankieren ihn Szenen aus seiner filmischen und musikalischen Vergangenheit auf dem riesigen Bühnenscreen. Man sieht ihn mit seinem Auto K.I.T.T. in der Kult-Serie Knight Rider oder als Rettungsschwimmer Mitch Buchannon in der erfolgreichen Serie Baywatch.

David Hasselhoff beherrscht die Kunst der Selbstdarstellung. Sei es, dass er mit seinen Fans „Na, na, na, hey, hey, hey, Hassel-hoff“ singt, den rechten Arm mit dem Schriftzug „Hoff“ präsentiert oder dem Publikum seinen nackten Rücken zeigt. Darauf zu sehen: „Don’t hassel the Hoff!“. Ein Wortspiel, das bedeuten soll „Ärgere nicht David Hasselhoff!“.

 

Volksfest-Stimmung

Je mehr Nostalgie, desto besser die Laune. „Do the Limbo-Dance“ weckt sogar eine Polonaise in den Fan-Reihen, bei „True Survivor“ aus dem Film „Kung Fury“ singt das Publikum lauthals mit.

Spätestens, als Hasselhoff den Baywatch-Titelsong „I’m Always Here“ singt, in seiner Hand die rote Rettungsboje, stehen die Fans und tanzen ausgelassen. Sie selbst lassen Luftballons in Form von Rettungsbojen auf- und abwippen.

 

Ein bisschen Gänsehaut

Und dann holt „The Hoff“ plötzlich „Blümchen“ alias Jasmin Wagner auf die Bühne. Die Zeit der Hits liegt für beide mehrere Jahrzehnte zurück – Grund genug, gemeinsam eine Single herauszubringen? „Make the Summer Go Away“ singen Hasselhoff und Wagner, nicht ganz synchron.

„30 Years of Freedom“ ruft Hasselhoff immer wieder. Und bei dem David Bowie-Cover „Heroes“, im Hintergrund Bilder des Mauerfalls, gibt es etwas Gänsehaut-Stimmung. Natürlich darf Hasselhoffs wichtigster Song für Berlin nicht fehlen: Mit „Looking for Freedom“ und dem Outfit von 1989 verabschiedet „The Hoff“ nach gut drei Stunden seine Fans. Mit „Na, na, na, hey, hey, hey, Hassel-hoff“ im Ohr geht es nach Hause.

David Hasselhoff spielt auf seiner Tour „Freedom! The Journey Continues Tour 2019“ bis Ende Oktober noch in mehreren deutschen Städten sowie in Österreich und der Schweiz.

Titelfoto: © KBKGmbH

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