Fêten feiern wie sie fallen

von Constanze Nauhaus 19. Juni 2017

Wie jedes Jahr heißt es auch am Mittwoch wieder: Umsonst und (nicht nur) draußen. Wir sagen Euch, welche Highlights Ihr auf der diesjährigen Fête de la Musique in Prenzlauer Berg auf keinen Fall verpassen dürft.

Ende Mai trudelt eine Infomail von der Kita ein: Elternabend am 21.Juni. Postwendend hagelte es Proteste, das geht nicht, es ist doch Fête de la Musique! Also draußen tanzen und nicht drinnen diskutieren. Der Elternabend wurde anstandslos verlegt, nun können die Eltern am kommenden Mittwoch beim wohl familienfreundlichsten Musikevent des Jahres bei Bionade und Lammbräu mal wieder so richtig steilgehen.

 

Größte Bühne wie immer im Mauerpark

 

Zum mittlerweile 35. Mal wird dann, am internationalen World Music Day, wieder ein vielfältiges Musikprogramm in weltweit 540 Städten die Menschen zum Tanzen bringen. Wie immer natürlich umsonst und draußen (und auch drinnen). In Prenzlauer Berg findet die größte und bekannteste Veranstaltung wie eh und je im Mauerpark statt. Headliner sind am Abend der amerikanische DJ und Produzent Flying Lotus mit einem Mix aus Hip Hop und experimenteller Electronica sowie Grammy-Gewinner und Bassist Thundercat, bei dem es eher soulig-funky zugeht. Ansonsten kommen schon ab 16 Uhr Freunde von House und Elektro bei Alis oder Jameszoo auf ihre Kosten.

Im Biergarten vom Frannz Club geht’s gediegener zu. 30er Swing von Fuchs von Zimmer, Jazz und sogar Schlager stehen auf dem Programm. Wobei „Die Herr’n von der Tankstelle“ eher an die Comedian Harmonists als an die Kastelruther Spatzen erinnern.

Geografisch zwar schon Pankow, jedoch im Herzen eines jeden Prenzlauer Bergers fest verankert: Die Willner Brauerei. Hier spielen am Abend Son Kapital chansonigen Ska, und auch sonst geht’s mit einem Potpourri aus Funk, Folk, Pop, Nu Jazz, Indie und so weiter und so fort äußerst fusionistisch zu.

Fast über den Wolken tanzt und trinkt es sich auch ganz gut, auf dem Deck 5 auf den Schönhauser Allee Arcaden lassen Minimal und Reggae von u.a. Breakdennis und The Great Apes eine eher loungige Atmosphäre vermuten. Tierfreunde aufgepasst: Die Schafe sind leider schon weg.

 

Für, mit und von Kindern

 

Und damit auch wirklich alle ihren Spaß haben (und vor allem auch vorher wissen, worauf sie sich einlassen), können Familien sich am Nachmittag zunächst mit dem „Für-Mit-Von-Kindern-Programm“ einstimmen, bevor die Brut abends bei Oma und Opa geparkt wird. Am Kollwitzplatz spielen Musiker der Berlin Bilingual School bei Fette Musike. Auch auf Maries Bühne in der Winsstraße treten diverse Kinderbands mit klangvollen Namen wie Shit Happens auf. Im Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz können Kinder Musikinstrumente basteln und bei Karambole gleichzeitig singen und spielen – etwa beim Erlernen des „Fluges der Libelle“.

Abseits des offiziellen Programms nutzen natürlich auch zahlreiche Straßenmusiker, Feierfreudige und Bars die eintägige Erlaubnis, ohne Verstärker frei draußen musizieren zu dürfen. Im Zweifelsfall also einfach loslaufen und dem nächsten Beat folgen. Mike etwa, einer der Jungs aus dem neuen italienischen Café Red Rooster an der Greifenhagener Brücke, legt als DJ unter anderem manchmal im Chalet auf und hat angekündigt, am Mittwoch auch eine kleine „festa“ auf dem Wendehammer vor der Brücke veranstalten zu wollen. Leider ohne ItaloDisco.

 

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