Planetarium Frühling

Liebesgöttin als Abendstern

von Tim Florian Horn 14. April 2015

Passend zum Frühling strahlt die Liebesgöttin Venus am Himmel. In seiner Sternen-Kolumne erklärt der Leiter des Planetariums, was der Sternenhimmel im April zu bieten hat.

Sternenhimmel
Beim Weg der Erde um die Sonne sehen wir in jeder Jahreszeit in eine andere Richtung und können unterschiedliche Sternbilder erkennen. Wunderschön bilden die Sterne Spica in der Jungfrau, Arktur im Bärenhüter und Regulus im Löwen das Frühlingsdreieck. Der Winterhimmel verabschiedet sich endgültig. Arktur gehört immerhin zu den fünf hellsten Sternen am Himmel. 
 
Direkt über uns steht der Große Bär (~Großer Wagen) als verlässlicher Wegweiser zum Polarstern, der uns wiederum den Weg gen Norden weist. Verlängern wir diese gedachte Linie weiter, kommen wir zum Himmel-W, dem Sternbild Kassiopeia.
 
Entschädigt werden wir vom Planeten Venus, die als Abendstern strahlt. So wird sie genannt, obwohl sie deutlich ein Planet unseres Sonnensystems ist und nur so hell strahlt, da ihre dichten Wolken das Licht der Sonne zurückspiegeln. Am 11. April passiert die Venus das goldene Tor der Ekliptik – sie wandern am Himmel zwischen den imposanten Sternhaufen der Hyaden und Plejaden im Sternbild Stier hindurch. Gegen Ende des Monats geht sie erst gegen 0:30 Uhr unter. Ebenfalls am Abendhimmel kann Merkur in der Zeit vom 24. April bis 5. Mai aufgefunden werden. Merkur steht als innerster Planet immer sehr dicht an der Sonne. Ende April kommt es aber zur besten Sichtbarkeit des Jahres! Am 30. April geht der flinke Planet erst gegen 22:30 Uhr unter.
 
Unübersehbar steht der Planet Jupiter hell strahlend im Sternbild Krebs. Seine Untergänge verfrühen sich leicht von 5:20 Uhr am 1. April auf 3:30 Uhr zum Ende des Monats. Als größter Planet des Sonnensystems versammelt Jupiter über 67 derzeit bekannte Monde. Die vier größten Monde, die bereits Galileo Galilei ausgiebig beobachtete, lassen sich bereits im besseren Fernglas, oder im kleinen Teleskop beobachten. Ebenso wie die Ringe des Saturn, der im Laufe des Monats seine Aufgänge deutlich in Zeit vor Mitternacht verlagert – von 0:30 Uhr am 1. April auf 22:25 Uhr am 30. April. Er steht dabei im Sternbild Skorpion tief am Himmel. In den nächsten Monaten wird der Ringplanet dann deutlich besser zu beobachten sein.

 

Planeten

Merkur kann ab dem 22. April am Abendhimmel beobachtet werden. Beste Sichtbarkeit des Jahres!

Mars kann aufgrund seiner Nähe zur Sonne nicht beobachtet werden.

Venus ist Abendstern. Hell strahlend im Sternbild Stier.

Jupiter ist Planet der ganzen Nacht. Unübersehbar im Sternbild Krebs.

Saturn steht im Sternbild Skorpion tief am Horizont, geht im Laufe des Monats schon vor Mitternacht auf.

 

 Info: Eine Komplett-Ansicht der Sternenkarte findet sich in der Bildergalerie.

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