Kulturfonds präsentiert unbekannte Superstars

von Anja Mia Neumann 18. Juni 2015

Eine Literatur-Woche mit unbekannten Superstars und ein Heiner-Müller-Festival: Vier Kultur-Projekte aus Prenzlauer Berg bekommen Fördergelder vom Bund. Fast eine halbe Million.

475 000 Euro werden aus dem Hauptstadtkulturfonds nach Prenzlauer Berg kommen – so hat es die Jury aus Künstlern, Kritikern, Journalisten und Wissenschaftlern empfohlen. Vier Projekte sind im Viertel beheimatet und werden gefördert, wie der Leiter der Geschäftsstelle des Hauptstadtkulturfonds, Siegfried Langbehn, mitteilte. Die Mittel kommen vom Bund und sind für das Jahr 2016 gedacht.

Die Berliner Literarische Aktion mit ihrem Büro in der Kastanienallee plant mit ihren 100 000 Euro im Herbst kommenden Jahres ein Literaturfestival zu veranstalten. „Wir werden ein Thema umsetzen, das mir schon lange auf den Nägeln brennt“, sagt Martin Jankowski. Es geht um fremdsprachige Autoren in Berlin, die zum Teil hier schon jahrelang leben und eben nicht auf Deutsch schreiben. „Viele sind literarische Superstars in ihren Ländern.“ Und in Deutschland unbekannt.

 

Literatur in den Sprachen der Stadt

 

120 von ihnen sollen auf dem Festival Stadtsprachen lesen und übersetzt werden. Als voraussichtliche Teilnehmer nennt Jankowski die französisch-senegalesische Schriftstellerin Marie N’Diaye und den gebürtigen Kongolesen Wilfried N’Sondé. „Wir sind eine multilinguale Weltstadt und das wollen wir zeigen.“

Im Bereich Performance/Theater bekommt die Heiner-Müller-Gesellschaft mit Sitz in der Lychener Straße Fördermittel aus dem Hauptstadtkulturfonds. Mit 170 000 Euro ist das die größte Summe, die nach Prenzlauer Berg geht. Anja Quickert möchte im Hebbel am Ufer verschiedene Künstler auf die Bühne holen.

 

Heiner Müller beim Wort nehmen

 

„Mit kleinen, flexiblen Formaten und experimentellen Formen: Performance, Musik, Bildende Kunst und Film suchen sie nach einem neuen Zugriff auf Heiner Müllers Texte“, heißt es im Antragstext. „Sie nehmen Heiner Müllers Umgang mit Texten von Anna Seghers, Bertolt Brecht oder Shakespeare als „Steinbruch“ beim Wort – Müller Material.“ Geplant ist das Festival mit dem Arbeitstitel „Wie es bleibt, ist es nicht“ im März 2016.

Zu den weiteren Geförderten: Eines der vier Projekte kommt aus dem Bereich Musik. Das Solistenensemble Kaleidoskop bekommt 130 000 Euro. Und die Antonia Baehr make up productions planen für 75 000 Euro ein Tanztheater mit dem Arbeitstitel Feminist Trans*Dance. Zunächst vergibt der Hauptstadtkulturfonds für das Jahr 2016 rund 3,4 Millionen Euro für 44 Projekte.

 

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