Pankow wird 700 Jahre alt und der Bezirk spart sich die Feier

von Juliane Schader 19. April 2011

Vor 700 Jahren wurde „Pankow“ das erste Mal urkundlich erwähnt. Eigentlich ein Grund zu feieren -  nur fehlt dem Bezirk dazu das Geld.

Ein Glück, dass Markgraf Woldemar ein so guter Buchhalter war. Als er im Jahr 1311 seine Mühle verkaufte, hielt er alles schriftlich fest. Und sorgte damit für die erste urkundliche Erwähnung „Pankows“, das somit in diesem Jahr seinen 700. Geburtstag feiert. Oder feiern könnte, hätte der Bezirk, der heute noch diesen Namen trägt, denn Geld für solche Auswüchse.

„Das Bezirksamt Pankow sieht sich außer Stande, einen größeren Festakt auszurichten, unterstützt aber jede dahingehende, bürgerschaftliche Initiative“, schreibt Michail Nelken (Die Linke), Bezirksstadtrat für Kultur, Wirtschaft und Stadtentwicklung auf eine entsprechende kleine Anfrage des Bezirksverordneten Thomas Brandt (FDP). Bereits im vergangenen Frühjahr habe auf Einladung des Museumsverbundes Pankow in Anwesenheit der Heimat- und Geschichtsvereine des Bezirks eine Besprechung zur Klärung der urkundlichen Ersterwähnung und des bevorstehenden Jubiläums stattgefunden, so Nelken. „Die Anwesenden kamen überein, dass die Vorbereitung eines separaten Festaktes o.Ä. angesichts der vielen traditionell stattfindenden Feste wohl nur schwer leistbar sei.“ Statt dessen wolle man sich dafür einsetzen, dass alle 2011 eh angesetzten Feste unter dem gemeinsamen Motto „700 Jahre Pankow“ gefeiert würden.

Wenn das der penible Markgraf Woldemar wüsste.

Wer Pankow dennoch die Ehre erweisen und den Geburtstag angemessen begehen möchte, kann entweder der Aufforderung des Stadtrats nachkommen und eine bürgerschaftliche Initiative starten. Oder am 17. Mai zwischen 18 und 20 Uhr ins Rathaus Pankow kommen. Der Museumsverbund Pankow lädt unter dem Arbeitstitel „700 Jahre Pankow. Quellen zu den Anfängen unseres Bezirks“ ein. Präsentiert wird, was während der Vorbereitung der Dauerausstellung „Vom Rittergut zur Metropole. Beginn der Besiedelungen im heutigen Nordosten Berlins (Pankow, Weißensee, Prenzlauer Berg)“ über die Gründung des Dorfes Pankow herauszufinden war.

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