Zwei Polizisten bei Demonstrationen verletzt

von Redaktion der Prenzlauer Berg Nachrichten 2. Februar 2016

Die NPD hat gestern Abend in Prenzlauer Berg und Weißensee demonstriert. Bei den Gegendemonstrationen kam es teils zu Ausschreitungen. Zwei Polizeibeamte wurden leicht verletzt.

Unter dem Motto „Das Boot ist voll – Asylbewerber abschieben“ hatten sich am Montagabend circa 90 Rechtsradikale zu einer Demonstration am S-Bahnhof Greifswalder Straße versammelt, teilte die Polizei mit. Der Demonstrationszug sollte von dort über die Langhansstraße zum S-Bahnhof Prenzlauer Allee führen.

Mehrere Gegendemonstrationen waren rund um den Antonplatz angemeldet. Einige Gegendemonstranten versuchten, den Demonstrationszug der NPD zwischen S-Bahnhof Greifswalder Straße und Antonplatz zu blockieren, wie die Polizei mitteilte. Auf Höhe der Schieritzstraße seien die Polizisten an der Aufmarschstrecke aus einer Gruppe von 150 Gegendemonstranten heraus vereinzelt mit Steinen und Flaschen beworfen worden. Zwei Polizeibeamte wurden dabei verletzt, konnten ihren Dienst aber fortsetzen.

 

Die Polizei setzte Pfefferspray ein

 

Auch von Seiten der Polizei sei es zu Gewaltanwendung gegenüber den Demonstranten gekommen, die die Strecke der Anti-Flüchtlings-Demonstration blockierten, so Andreas Ziehl von der Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus moskito. Die Organisation hat die Protestkundgebungen mitveranstaltet. Außerdem sei von der Polizei Pfefferspray eingesetzt worden. Mehrere Gegendemonstranten hätten Verletzungserscheinungen wie Atemnot und verdrehte Gelenke von sich getragen. „Es ist immer bedauerlich, wenn Polizeibeamte verletzt werden. Leider kann es vorkommen, dass sich Situationen hochschaukeln“, sagt Ziehl. Beides sei passiert, sowohl Gewalt von Seiten der Polizei als auch aus den Reihen der Gegendemonstranten. Im Vergleich zu anderen Demonstrationen sei aber alles recht glimpflich verlaufen.

 

Demonstrationsstrecke musste verkürzt werden

 

Aufgrund der vielen Gegendemonstranten sei die Demonstrationsstrecke nach Rücksprache mit dem Veranstalter verkürzt worden. Gegen Ende der Kundgebung begannen laut Polizei sowohl einige Demonstrationsteilnehmer als auch Gegendemonstranten, sich zu vermummen. Die Polizei hat daraufhin zwölf Männern und einer Frau kurzzeitig die Freiheit entzogen und ihre Personalien kontrolliert. Gegen sie werden Ermittlungen, unter anderem wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Versammlungsrecht sowie versuchte gefährliche Körperverletzung eingeleitet, so die Polizei.

Die Organisatoren der Gegendemonstrationen werten den Montagabend als Erfolg. Es sei erfreulich, dass so viele Menschen bei den Protestkundgebungen teilgenommen und es geschafft hätten, dass die ursprüngliche Route der NPD-Demonstration verkürzt werden musste, so Ziehl. „Prenzlauer Berg und Weißensee verfügen über eine breite Zivilgesellschaft, die sich Nazis in den Weg stellt“, sagt Ziehl.

 

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