Abwarten und nachrechnen

von Juliane Schader 6. November 2013

Kulturareal am Thälmannpark – war da nicht was? Genau, der Bezirk möchte es übertragen. Vor eineinhalb Jahren hat er das beschlossen. Jetzt wird nachgefragt, ob sich das überhaupt lohnt.

Irgendwann reißt auch den ausdauernsten Immobilien-Abwicklern der Geduldsfaden. Eineinhalb Jahre ist es nun her, dass die Pankower Bezirksverordneten beschlossen, das Kulturareal am Thälmannpark an die Gesellschaft für Stadtentwicklung (GSE) zu übertragen. Diese sollte die dringend nötige Sanierung angehen, weil dem Bezirk das Geld dafür fehlt. Die Kultureinrichtungen wie die Wabe, die Galerie Parterre und das Theater unterm Dach sollten ihre Räume von der GSE zurückmieten. „Schnellstmöglichst“ sollte das Ganze ablaufen. Und dann passierte: nichts.

Das ist zu wenig, finden die Bezirksverordneten nun. Bei ihrer Tagung am heutigen Mittwoch forderten sie daher vom Bezirksamt „bis 31.12.2013 einen Maßnahme- und Zeitplan für die treuhänderische Übertragung des Kulturareals am Thälmannpark vorzulegen“, wie es in dem entsprechenden Beschluss heißt. In einem Finanzierungsplan soll zudem aufgedröselt werden, ob sich die Abgabe der Immobilien überhaupt noch lohnt.

 

Sparen durch verschenken

 

Denn mittlerweile machen Gerüchte die Runde, dass das nicht der Fall sei. Von außen betrachtet erscheint der Plan, ein eigenes Gebäude erst zu verschenken und dann zurückzumieten, weil man das Geld für die Renovierung sparen will, tatsächlich fragil.

Höchste Zeit also, dass die Bezirksverordneten da nun endlich Fakten fordern. Die eigentliche Frage ist aber, warum sie diese eineinhalb Jahre nach ihrem Beschluss und mehrere Monate, nachdem der Vertrag zwischen Bezirk und GSE als unterschriftsreif verkündet wurde, noch nicht vorliegen haben.

Ende des Jahres wissen wir mehr – falls der Beschluss von heute pünktlich umgesetzt wird. Das wäre dann der erste Zeitplan, der in Zusammenhang mit der Abgabe von Immobilien in Pankow eingehalten würde.

 

 

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