Seltsame Paare

von Juliane Schader 23. April 2013

Diese Woche trifft Kaspar auf Tod und Teufel, Bier auf Bauvorhaben, eine norwegische Dichterin den blauen Affen und der vergessene Farbfilm die DDR.

Schwarz, Weiß und dazwischen viel Grau, so zeigte sich die DDR bis zuletzt auf allen Fotos. Was meist nicht daran lag, kleiner Kalauer, dass Michael den Farbfilm vergessen hatte, sondern dass es schlichtweg keinen gab. Eine bemerkenswerte Ausnahme hat nun der Lehmstedt-Verlag mit den Bildern von Harald Hauswald veröffentlicht.

Schon vor der Wende wurde der Fotograf und spätere Mitbegründer der Fotoagentur Ostkreuz von den Westmedien, für die er illegaler Weise arbeitete, mit Farbmaterial ausgestattet. Die Alltagsaufnahmen, die dabei zwischen Oderbruch und Prenzlauer Berg entstanden, sind nun in dem Buch „Ferner Osten. Die letzten Jahre der DDR“ erschienen (einen kleinen Einblick gewinnt man zum Beispiel hier). Am heutigen Dienstagabend wird der Band im Dock 11 vorgestellt.

„Harald Hauswald: Ferner Osten. Die letzten Jahre der DDR. Fotografien 1986-1990″, Buchpremiere, Dienstag, 23. April, 20 Uhr, Dock 11, Kastanienallee 79, Karten kosten 5 Euro.

 

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Der blaue Affe ist wieder da. Was nur diejenigen verwundern dürfte, die noch nicht wissen, dass eine regelmäßige Lesereihe in der Staatsgalerie Prenzlauer Berg so heißt. Am Donnerstag ist dort die norwegische Dichterin, Dramaturgin und Performancekünstlerin Tone Avenstroup zu Gast. „durch blanke landschaften“ heißt ihre Videopräsentation mit Texten aus intermedialen Produktionen, wie es in der Ankündigung heißt.

Tone Avenstroup: „durch blanke landschaften“, Donnerstag, 25. April, 21 Uhr, Staatsgalerie Prenzlauer Berg, Greifswalder Str. 218, Karten kosten 4 Euro.

 

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Prenzlauer Berg und die Brauerein, wir sprachen an anderer Stelle ja schon davon. Das größte noch anstehende Projekt, der Umbau der Bötzow-Brauerei, kommt nun so langsam in Gang. Und damit hinterher niemand sagen kann, er hätte nicht gewusst, was da so läuft, werden am Wochenende die Tore geöffnet: „Frühlingserwachen auf Bötzow“ steht drauf, Führungen, eine Open-Air-Ausstellung über die Bau- und Nutzungspläne sowie eine Ausstellungseröffnung des Künsterduos Eva und Adele sind drin. Dazu gibt es Kinderbelustigung und Currywurst und am Sonntag auch Frühshoppen.

„Frühlingserwachen auf Bötzow“, Freitag, 26. bis Sonntag, 28. April, jeweils 10 bis 18 Uhr, Bötzow-Brauerei, Prenzlauer Allee 242, Eintritt frei.

 

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Kaspar will einfach nur seine Ruhe haben. Vom Gutmenschentum, das sein Name von ihm zu verlangen scheint, von der Anpassung an die Mehrheit, von allem. Es gibt nur ein Problem: Man lässt ihn nicht. Es sind gleich Teufel und Tod, die ihn herausfordern. Während sie den Lauf der Geschichte immer wieder Richtung Abgrund drehen, setzt Kaspar Anarchie und Schlagkraft dagegen. Wer letztendlich gewinnt, und was Kind und Köter in dieser Konstellation verloren haben, ist im Stück „Teuflische Zeiten“ zu erfahren, das am Freitag in der Schaubude Premiere feiert.

„Teuflische Zeiten“, Premiere am Freitag, 26. April, weitere Aufführungen Samstag, 27. und Sonntag, 28. April, jeweils 20 Uhr, Schaubude, Greifswalder Str. 81 – 84, Karten kosten 10,50 Euro, ermäßigt 7. 

 

 

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