Historische Wochen!

von Juliane Schader 5. November 2012

In dieser Woche wird es geschichtlich, und dabei geht es nicht nur um den 9. November. Sondern um Bombennächte in der 40ern, Marlene Dietrich in der 60ern und Punk in den 80ern.

Wenn das Jahr sich dem 9. November nähert, ist für Guido Knopp und Konsorten ja immer Hochsaison. Auch in Prenzlauer Berg sind historische Wochen, wobei jedoch nicht immer nur besagter Novembertag den Anlass liefert.

Im Theater unterm Dach zum Beispiel geht es am Dienstag auf Zeitreise in das Jahr 1964, als Hertha Koch, 42-jährige Besitzerin eines kleines Kreditbüros in Graz und nebenher Chanson-Texterin, beschloss, Marlene Dietrich einen Brief zu schreiben. Die dann überraschender Weise tatsächlich antwortete. Die Dietrich telefonierte zwar lieber, aber Hertha Koch blieb dem guten alten Brief treu, was den Vorteil hat, dass man ihre Texte heute noch vorlesen kann. „Das Herz findet immer den richtigen Ton – Hertha Koch an Marlene Dietrich“ heißt der dazugehörige LiveHörSpielAbend der Gruppe PortFolio Inc.

„Das Herz findet immer den richtigen Ton – Hertha Koch an Marlene Dietrich“, Dienstag, 6. November, 21 Uhr, Theater unterm Dach, Karten kosten 8, ermäßigt 5 Euro.

 

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An die Pogromnacht des 9. November 1938 erinnert der Bezirk in dieser Woche am Freitag. Zum Gedenken an die Opfer legen Sabine Röhrbein, Vorsteherin der Pankower Bezirksverordnetenversammlung, und Bürgermeister Matthias Köhne (beide SPD) zunächst um 11 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee Kränze nieder. Eine Stunde später sind sie dann noch auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee. Beide Veranstaltungen sind öffentlich.

Kranzniederlegungen zum Jahrestag der Pogromnacht, Freitag, 9. November, 11 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee, Herbert-Baum-Straße 45, 12 Uhr auf dem Jüdischen Friedhof in der Schönhauser Allee 23 – 25.

 

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Vier Jahre später, im November 1943, erreichten die Bombenangriffe auf den Prenzlauer Berg ihren ersten Höhepunkt. Mit Verlauf und Ergebnissen der Bombardierungen beschäftigt sich am Samstag eine Veranstaltung der Rohnstock Biographien. Zeitzeugenberichte wie die des Historikers Klaus Grosinskis rufen in Erinnerung, was angesichts der frisch verputzen Fassaden und geschlossenen Baulücken des Prenzlauer Bergs 2012 unvorstellbar erscheint. Ein Spaziergang führt an die Orte der Zerstörung, zum Beispiel das frühere Haus der Familie Kollwitz.

„Erinnerungen an die Bombennächte – Prenzlauer Berg als Ziel alliierter Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg“, Vortrag, Zeitzeugengespräch und Spaziergang, Samstag, 10. November, 11 bis 15 Uhr, Treffpunkt ist der Salon der Rohnstock Biographien, Schönhauser Allee 12, die Teilnahme kostet 10, ermäßigt 3 Euro. Anmeldung bis zum 8. November unter 40 50 43 30 oder per Mail an info@rohnstock-biografien.de.

 

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Und dann gibt es natürlich noch die Zeitreise zu den DDR-Punks, von denen hier schon die Rede war. In der Staatsgalerie Prenzlauer Berg sind die Bilder aus den 80ern von sieben Fotografen ab Donnerstag zu sehen.

„East End – Punk in der DDR (Fotografien 1982 – 1984)“, Vernissage am Donnerstag, 8. November um 20 Uhr, Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr, Samstag 13 bis 18 Uhr, Staatsgalerie Prenzlauer Berg, Greifswalder Straße 218, Eintritt frei. Die Ausstellung läuft bis zum 29. November.

 

 

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