Kein Kind bleibt ohne Schulplatz

von Juliane Schader 22. Mai 2012

Entwarnung für besorgte Eltern: Auch in diesem Jahr bekommt jeder Schulanfänger in Prenzlauer Berg einen Schulplatz. Die Bescheide werden in dieser Woche verschickt.

Unter den Eltern der zukünftigen Erstklässler ist die Unruhe groß: Die Bescheide, auf welche Schule ihr Kind nach dem Sommer gehen wird, sind immer noch nicht verschickt. Dafür macht sich das Gerücht breit, dass es nicht ausreichend Plätze an den Schulen gebe. Im kinderreichen Prenzlauer Berg läuft das so nun schon seit Jahren. Doch auch diesmal seien die Sorgen unbegründet, sagt Pankows Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) auf Anfrage: „Alle Kinder bekommen einen Schulplatz.“ Die Bescheide dafür gingen in dieser Woche raus.

Allerdings – auch das ist jedes Jahr so – musste ein wenig herumgeschoben werden. So gab es laut der Schulstadträtin an der Grundschule im Eliashof zu viele Anmeldungen aus dem Einzugsgebiet rund um den Helmholtzplatz, das nicht nur besonders dicht besiedelt ist, sondern aus dem auch überproportional viele Kinder staatliche Schulen besuchen. Einige der neuen Erstklässler mussten daher an benachbarten Schulen untergebracht werden. „Die Eltern konnten sich zwischen Thomas-Mann-Grundschule und der Grundschule in der Danziger Str. 50 entscheiden, die beide fußläufig gut zu erreichen sind“, meint Zürn-Kastantowicz. Dieser Prozess sei mittlerweile abgeschlossen. Darüber hinaus habe man auch nicht alle Wünsche von Eltern erfüllen können, die ihre Kinder lieber an eine andere Schule schicken wollten als diejenige, in deren Einzugsgebiet sie leben. „Aber auch das ist jedes Jahr so.“ 

 

Schulplatzvergabe im Schneeballsystem

 

Das vermeintliche Chaos ist also Routine. Aber warum werden die Bescheide dennoch immer nur mit Verspätung rausgeschickt? Schuld daran ist laut der Stadträtin, dass es durch neue Meldungen von Privatschulen und Kinder, deren Einschulung noch einmal vertag würde, sehr lange noch zu Verschiebungen komme. „Jeder dieser Tatbestände löst eine Kettenreaktion aus“, erklärt Zürn-Kasztantowicz.

Wenn etwa an Schule A zwei Plätze frei werden, können dort Kinder nachrücken, wodurch wiederum an Schule B und C Kapazitäten entstehen – ein endloser Prozess, den man irgendwann unterbrechen muss. Sobald der Schnitt jedoch gemacht ist und die ersten Klassen verbindlich und mit einer festgelegten Schüleranzahl eingerichtet sind, hat jeder dann noch folgende Abgang Auswirklungen auf die Schulen. Denn unterfrequentierte Klassen wirken sich zum Beispiel negativ auf die Zumessung der Lehrerstunden aus. Daher versucht man im Amt den Zeitpunkt der verbindlichen Einrichtung der Klassen und damit das Verschicken der Bescheide herauszuzögern. Auch wenn das die Eltern der Schulanfänger jedes Jahr aufs Neue in Aufruhe versetzt. 

 

 

 

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