Bundestagswahl in Prenzlauer Berg

von Kristina Auer 24. September 2017

Stefan Liebich verteidigtDirektmandat im Wahlkreis Pankow, Kopf-an-Kopf-Rennen im Wahlkreis 83. Beide Prenzlauer Berger Wahlkreise stimmen gegen die Offenhaltung von Tegel.


Prenzlauer Berg hat gewählt. Die Ergebnisse der Bundestagswahl in den beiden Wahlkreisen im Stadtteil haben wir für Euch im Überblick zusammengefasst:

 

WAHLKREIS 76 – PANKOW

Erststimmen

 

Stefan Liebich (Linke) kann sein Direktmandat im Wahlkreis Pankow verteidigen – hier seine Reaktion auf Twitter:

 

Liebich kommt  auf 28,8 Prozent der Wählerstimmen, gefolgt von Gottfried Ludewig (CDU) mit 19,6 Prozent. Klaus Mindrup (SPD) erreicht 16,4 Prozent.  Stefan Gelbhaar (Grüne) kommt auf 14,2 Prozent vor Georg Pazderski (AfD), der 12,0 Prozent erreicht. Daniela Kluckert erreicht für die FDP 4,2 Prozent und kann das Erststimmen-Ergebnis der AfD im Vergleich zur Bundestagswahl 2013 fast verdreifachen.

Auch Klaus Mindrup wird sein Bundestagsmandat über den Landeslistenplatz behalten. Ebenso über die Landesliste werden Stefan Gelbhaar und Daniela Kluckert im neuen Bundestag sitzen. Die FDP Pankow freute sich auf Twitter:

Zweitstimmen

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Auch bei den Zweitstimme ist die Linke im Wahlkreis Pankow stärkste Partei – sie erreicht dort 23,4 Prozent. Der Vorsprung der Linken auf die CDU ist hier allerdings deutlich geringer, sie landet mit 19,8 Prozent auf Platz 2. Die SPD hat 6,3 Prozent verloren und kommt nur noch auf 15,7 Prozent.  Die AfD lag nach den ersten Auszählungen noch in Pankow bei fast 15 Prozent, nach Auszahlung aller Stimmen kommt sie auf 12,5 Prozent und fällt hinter die Grünen zurück, die mit 14,3 Prozent viertstärkste Partei in Pankow sind. Die FDP kommt in Pankow auf 6,6 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag im Wahlkreis Pankow bei 79,6 Prozent und  damit gut 5 Prozentpunkte höher als bei der letzten Bundestagswahl 2013.

 

Volksentscheid Flughafen Tegel

 

 

Beim Volksentscheid über den Fortbetrieb des Flughafens Tegel hat sich berlinweit eine deutliche Mehrheit von rund 56,1 Prozent für die unbefristete Offenhaltung des Flughafens Tegel ausgesprochen. Die Nähe Pankows zum Flughafen und der damit einhergehende Fluglärm machen sich jedoch allem Anschein nach bei den Ergebnissen im Wahlkreis 76 bemerkbar: Hier ist das Ergebnis fast umgekehrt,  55,1 Prozent stimmten gegen den Beschlussentwurf der FDP, 44,7 Prozent sind für das Fortbestehen des Flughafens. Die Pankower Linken, die gegen den Weiterbetrieb von Tegel eintreten, freuten sich trotz der berlinweiten Niederlage über das Ergebnis im Wahlkreis:

WAHLKREIS 83 – FHAIN-KREUZBERG-PRENZLAUER BERG OST

 

Erststimmen

 

Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen war am Sonntagabende bei den Direktkandidaten im Wahlkreis 83 zu beobachten: Letztlich hat sich Ströbele-Nachfolgerin Canan Bayram (Grüne) mit wenigen Prozentpunkten Vorsprung doch noch gegen ihren schärfsten Konkurrent Pascal Meiser (Linke) durchgesetzt. Mit 26,3 Prozent der Stimmen gewinnt Bayram das Direktmandat, hat im Vergleich zu ihrem Vorgänger Ströbele 13,5 Prozent der Stimmen verloren. Auf Twitter schrieb Bayram am frühen Morgen erleichtert:


Pascal Meiser erreicht 24,9 Prozent und hat im Vergleich zur letzen Wahl 7,7 Prozent mehr der Erststimmen geholt. Pascal Meiser zieht über seinen Landeslistenplatz in den Bundestag ein.

Platz 3 geht im Wahlkreis 83 an Cansel Kiziltepe (SPD) mit 16,9 Prozent, die ebenfalls über ihren Listenplatz Bundestagsabgeordnete bleiben wird. Timur Husein von der CDU kommt auf 12,2 Prozent, Sibylle Schmidt (parteilos für AfD) erreicht 6,1 Prozent vor Athanasia Rousiamani-Goldthau von der FDP mit 3,1 Prozent der Erststimmen.

 

Zweitstimmen

 

Bei den Zweitstimmen zeigt sich im Wahlkreis 83 ein ganz anderes Bild, dort liegt die Linke mit 28,6 Prozent klar auf Platz 1. Die Grünen folgen hier mit 20,4 Prozent. Am stärksten verloren hat auch hier die SPD und kommt in Friedrichshain-Kreuzberg und Prenzlauer Berg Ost nur noch auf 15,9 Prozent, das sind über acht Prozent weniger als bei der letzen Bundestagswahl. Die CDU erreicht mit 13,9 Prozent Platz 4. Dicht beieinander liegen die AfD mit 6,3 Prozent und die FDP mit 5,9 Prozent. Bemerkenswert hoch ist im Wahlkreis 83 traditionell der Stimmanteil für die sonstigen Parteien – von denen beispielsweise mit Exoten wie der Bergpartei auch viele zur Wahl stehen. 8,9 Prozent der Zweitstimmen entfallen auf die Übrigen, bei den Erststimmen sind es sogar über zehn Prozent.

Die Wahlbeteiligung in Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost lag bei 77,7 Prozent – das sind gut drei Prozent mehr als bei der Bundestagswahl 2013.

 

Volksentscheid Flughafen Tegel

 

Auch der Wahlkreis 83 ist mehrheitlich gegen die Offenhaltung von Tegel: 52,3 Prozent stimmten Beschlussentwurf der FDP, 44,5 Prozent sind dafür.

 

*Die Ergebnisse in allen einzelnen Wahllokalen könnt Ihr Euch auf der Seite der Landeswahlleiterin anschauen.

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