Paradies: Tellerrand

von Juliane Schader 3. Juli 2013

Diese Woche gucken wir über den Tellerrand, und zwar in die Auguststraße von 1979. Außerdem: Der Untertan im Theater unterm Dach, Paradies-Trilogie im Lichtblick und Blutspende im Bus.

Es ist Sommer, es ist Sommerpause, vielleicht ist sogar fast schon Sommerloch – so viele gute Gründe, einfach mal über den Teller- bzw. Ortsteilrand zu schauen. Und zwar im doppelten Sinn. Denn ab Donnerstag läuft im Kino der Brotfabrik (Weißensee!) ein Dokumentarfilm über die Auguststraße (Mitte!). DEFA-Regisseur Günter Jordan hat ihn 1979 gedreht und damit das Milieu festgehalten, das die Straße ausmachte, bevor Kernsanierung und Galerien kamen. Die Musik dazu stammt von Hanns Eisler.

„Berlin – Auguststraße“, Dokumentarfilm, Donnerstag, 4. bis Mittwoch, 10. Juli, jeweils 19 Uhr, Brotfabrik, Caligariplatz 1, Karten kosten 6 Euro, am Donnerstag (Kinotag) 3 Euro.

 

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Da wir gerade von Sommer und Kino sprechen, die in diesem Jahr unerwartet gut zueinander zu passen scheinen: Auch in Prenzlauer Berg gibt es Sehenswertes. Im Lichtblick etwa läuft in dieser Woche eine kleine Ulrich-Seidl-Werkschau. Genau, das ist der Regisseur der Paradies-Trilogie, die sich nun Menschen mit starken Nerven hintereinander weg anschauen können: Paradies: Liebe (Alternde Österreicherin reist als Sextouristin nach Kenia), Paradies: Glaube (Ultra-katholische Frau, die sich gerne selbst geißelt und die Nachbarn missioniert, bekommt nach Jahren plötzlich Besuch von ihrem ägyptischen, muslimischen und querschnittsgelähmten Ehemann) und Paradies: Hoffnung (Die Tochter der Sextouristin und Nichte der Christin verbringt ihren Sommerurlaub im Diätcamp, wo sie sich in den viel älteren Arzt verliebt).

Ulrich-Seidl-Filmreihe, Mittwoch, 3. Juli, Paradies: Liebe – 18 Uhr, Paradies: Glaube – 20 Uhr, Paradies: Hoffnung – 22 Uhr / Samstag, 6. und Sonntag, 7. Juli, Paradies: Liebe – 14 Uhr, Paradies: Glaube – 16 Uhr, Paradies: Hoffnung – 18 Uhr. Die Termine für weitere Vorstellungen stehen hier. Lichtblick-Kino, Kastanienallee 77, Karten kosten 5,50, ermäßigt 4,50 Euro. 

 

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Das Theater unterm Dach hat sich der Sommerpause noch am längsten widersetzt. Doch nach Samstag fällt auch hier erstmal für ein paar Wochen der Vorhang. In die Auszeit verabschiedet es sich mit der Aufführung „Untertan – Wir sind Dein Volk“ nach dem Roman von Heinrich Mann. Dessen Hauptperson Diederich Heßling ist die personifizierte blinde Obrigkeitstreue der wilhelminischen Zeit. In seiner Welt muss Zucht und Ordnung herrschen; was der Kaiser befielt, wird schon seine Ordnung haben; Sie wissen schon, „Der Untertan“ halt. Am Samstag auf der Bühne und danach dann Hitzefrei.

„Untertan – Wir sind Dein Volk“, Samstag. 6. Juli, 20 Uhr, Theater unterm Dach, Danziger Str. 101, Karten kosten 8, ermäßigt 5 Euro.

 

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Zu guter Letzt möchten wir noch die Bitte aus dem Bezirksamt weitergeben, dass Sie Blut spenden sollen. Im Sommer machen das nämlich noch weniger Menschen als eh schon immer. Jeden Mittwoch hält zwischen 14.30 und 18.30 Uhr in der Wichertstraße/Ecke Schönhauser Allee der DRK-Blutspende-Truck. Wer zwischen 18 und 65 Jahre alt ist, mehr als 50 Kilo wiegt und gesund ist, darf mitmachen. Personalausweis nicht vergessen. Weitere Infos gibt es unter www.blutspende.de oder telefonisch unter 0800.1194911.

Der Bus des DRK-Blutspendedienstes Berlin und Brandenburg hält in der Wichertstraße 2 (Ecke Schönhauser Allee), Mittwoch, 3., 10., 17., 24. und 31. Juli, 14.30 bis 18.30 Uhr. 

 

 

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