Weniger Autos für die Choriner

von Thomas Trappe 11. Dezember 2012

Die Choriner ist für eine Fahrradstraße noch nicht beruhigt genug. Weitere „Anlieger frei“-Schilder sollen nun für weniger Autos und damit mehr Sicherheit für Radfahrer sorgen. 

Das Bezirksamt wird an der Kreuzung Schönhauser Allee zur Choriner Straße demnächst Schilder aufstellen, die es nur noch Anliegern erlauben, die Choriner zu befahren. Das erklärte der für Verbraucherschutz, Kultur, Umwelt und Bürgerservice zuständige Stadtrat Torsten Kühne (CDU) jetzt in einem Bezirksamtsbeschluss. Dadurch soll der Autoverkehr in der Straße „deutlich reduziert“ und mehr Platz für Radfahrer gemacht werden. Die Schilder „Anlieger frei“ seien vor den Ampeln der Kreuzung „straßenverkehrsbehördlich angeordnet“ worden, so Kühne, und sollen jetzt „zeitnah“ installiert werden. Bislang muss man dort schon in die Choriner Straße eingebogen sein, um zu merken, dass man hier falsch ist.

Die Choriner Straße ist für Fahrradfahrer und auch für die kommunale Verkehrspolitik ein besonders hartes Pflaster. Während im Süden der Torstraße, auf Seiten des Bezirks Mitte, der Verkehr ruhig fließt, müssen im Norden, also auf Prenzlauer Berger Seite, Radfahrer wesentlich achtsamer sein. Das liegt hauptsächlich daran, dass in Mitte die für Verkehr freigegebene Straße wesentlich schmaler ist – und Autofahrer so vorsichtiger fahren. Prinzipiell gilt auf der gesamten Straße Tempo 30, und eigentlich ist sie auch jetzt schon nur für Anlieger freigegeben. Nur wird das von der Schönhauser kommend bis jetzt nicht so recht deutlich.

 

Erfahrungsaustausch mit Mitte gescheitert

 

Vor eineinhalb Jahren wurde die Choriner Straße bereits zur Fahrradstraße erklärt. Schilder und überdimensionale Piktogramme weisen darauf hin, zusätzlich gibt es zwei Gehwegvorstreckungen zwischen Oderberger und Schwedter Straße. In Mitte geschah mehr: Hier wurde die Straßenaufteilung geändert, Autos parken schräg und machen so die Straße schmaler.

Da der Erfolg der Verkehrsberuhigung in der Choriner vergleichsweise unbefriedigend war, stellten vor einem Jahr dann die Mehrheitsfraktionen in der Pankower Bezirksverordnetenversammlung, SPD und Grüne, einen Antrag, der im Kern forderte, weitere Verkehrsberuhigungsmaßnahmen für die Choriner Straße zu untersuchen. Dabei sollte der Bezirk Mitte als Vorbild dienen; es ging zum Beispiel um Fahrbahnverengungen oder geänderte Parkraumanordnungen. Diesen Antrag beantwortete Kühne jetzt und verwies dabei auf die geplanten Beschilderungen.

Und auch darauf, dass der Erfahrungsaustausch mit dem Nachbarbezirk noch auf sich warten lässt: „Die erforderlichen Zuarbeiten durch das Bezirksamt Mitte sowie die Polizeibehörde stehen nach wie vor aus“, so Kühne.

 

 

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