Kulturtipps der Woche (#7)

von Cosima Lutz 4. August 2011

Lang sind die Listen mit Kulturterminen in Prenzlauer Berg. Wer hat schon Zeit, sie zu durchforsten? „It‘s a dirty job, but someone‘s gotta do it“ – wir suchen die spannendsten heraus.

Wer tagtäglich seine Runden um den Kleinen und den Großen Bunkerberg rennt, mag hin und wieder an Sisyphos denken. Dass man absurde menschliche Körperarbeit allerdings auch in äußerst zarte, aber völlig unzimperliche Körper-Poesie übersetzen kann, beweist die „Halle Tanzbühne Berlin“ mit ihrem neuen Stück „every single day, frei nach dem Mythos von Sisyphos. Das Absurde, heißt es auf der Homepage von Toula Limnaios’ Compagnie, sei „ein emotionales Gefühl. Wen das Absurde nicht ängstigt, der scheut eben auch Tautologien nicht und schon gar nicht den magischen Realismus dieser kraftvollen Choreografin.

4.-7., 10.-13. August, 21 Uhr, Eberswalder Str. 10-11. Karten: 15, ermäßigt 10 Euro. Tel. 030/440 44 292. Weitere Informationen unter halle-tanz-berlin.de.

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Lesen ohne Kindle, Netz und doppelten Boden: Die Buchhandlung „Die Insel“ verlockt wie jeden Samstag die Kleinsten zum Lesezirkus“. Vorgelesen wird ein kompletter Klassiker der Kinderliteratur, nur welcher? Wichtig ist dabei vor allem auch der Überraschungs-, Rätsel- und Geheimnisaspekt. Sicher ist, dass es im Anschluss jeweils einen Lesezirkus-Ausweis gibt. Feine Sache.

6. August, 10.30 bis 12 Uhr, Greifswalder Str. 41, geeignet für Kinder von 5 bis 8 Jahren. Der Eintritt ist frei. Telefon 030/425 06 04. Mehr unter insel-buchladen.de 

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Und noch zwei dringende Filmempfehlungen! Erstens: Der MDR zeigt am Montag, 8. August, um 22.50 Uhr „Berlin – Ecke Schönhauser…“, Gerhard Kleins und Wolfgang Kohlhaases hochdramatische Ost-Antwort auf die westlichen „Halbstarken“-Filme. Das DEFA-Werk aus dem Jahr 1957 gilt zu Recht als einer der bedeutendsten deutschen Filme überhaupt. Muss man als Prenzlauer-Berg-Bewohner gesehen haben. Der örtliche Kinotipp dagegen ist diesmal nicht so einfach. Sagen wir mal: Wer sich weder für den jüngsten deutschen Humor-Gefrierschocker „Arschkalt“ (z. B. tägl. 18 Uhr und 22.15 Uhr im Filmtheater am Friedrichshain) noch für den ewigen Sexbomben-Hit „Some Like it Hot“ (OmU, Freiluftkino Friedrichshain, 7. August, 21 Uhr) erwärmen kann, der darf zur Not den Bezirk auch verlassen. Aber nur, um wirklich ganz, ganz unbedingt „Vier Leben“ nachzuholen (ein Elend! Nur noch im Eiszeitkino!).

Die aktuellen Programme des Filmtheaters am Friedrichshain finden Sie hier, zum Freiluftkino Friedrichshain geht’s da lang.

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