Unser Mauerpark soll größer werden

von Redaktion der Prenzlauer Berg Nachrichten 5. Mai 2011

Die Stiftung Welt-Bürger-Park sammelt Geld, um das für die Fertigstellung des Mauerparks benötigte Grundstück zu kaufen.

Nachdem sämtliche Bemühungen der Bezirke Mitte und Pankow, die Erweiterung des Mauerparks von staatlicher Seite aus auf den Weg zu bringen, bislang ohne Ergebnis geblieben sind, ergreifen nun die Bürger die Initiative. Am heutigen Donnerstag stellte sich die Stiftung Welt-Bürger-Park der Öffentlichkeit vor. Ihr ehrgeiziges Ziel: Ausreichend Geld zu sammeln, um die sechs Hektar Land von der Immobilienfirma Vivico zu kaufen, die bislang noch zur Fertigstellung des Mauerparks benötigt werden. Sie sollen unbebaut bleiben und ausschließlich als Park genutzt werden.

Derzeit ist der Park etwa acht Hektar groß und damit mindestens zwei Hektar zu klein, um der Forderung der Allianz Umweltstiftung zu genügen, die zu Beginn der 1990er Jahre 4,5 Millionen Euro für die Realisierung des Parks zur Verfügung gestellt hatte.

 

Etwa 10 Millionen Euro soll die Stiftung für den Kauf benötigen

 

„Ich nenne bewusst keine Summe, da bislang noch nicht feststeht, wie viel die Vivico für das Gelände haben will“, sagte Heiner Funken von der Stiftung. Um die zehn Millionen Euro sollen es laut Medienberichten sein. Auch konkrete Angaben, bis wann man das Geld zusammenbekommen wolle, und wer sich um die Grünanlage kümmern solle, falls der Plan erfolgreich sein sollte, machte Funken nicht. „Wir wollen auf dem Weg über das Flächenmanagement entscheiden.“

Prominente Unterstützung erhält die Aktion von den Stiftungsräten Stefan Liebich (Die Linke), Bundestagsabgeordneter für Pankow, Volker Ratzmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus sowie Peter Unfried, Chefreporter der taz, die tageszeitung. Zudem habe man für Werbeaktionen zum Beispiel die Schauspielerin Heike Makatsch und die Band Ramstein gewonnen, sagte Funken.

 

Grüne von Mitte fordern konkrete Ergebnisse bis April 2012

 

Auch die beiden Bürgermeisterkandidaten der Grünen für Pankow und Mitte, Jens-Holger Kirchner und Andrea Fischer, hatten sich in der vergangenen Woche auf die Seite der Stiftung geschlagen und sich gegen eine Bebauung des Parks ausgesprochen. Die Grünen-Fraktion der BVV Mitte ist mittlerweile ein Stück zurückgerudert und hat in einer Erklärung das Vorhaben der Stiftung zwar gelobt, aber gefordert, dass es „in einem zeitlich vertretbaren Rahmen finanziell realisierbar“ sein müsse. Bis April 2012 sollen darüber Nachweise vorliegen; ansonsten müsse man andere Wege finden, um das Kapitel Mauerpark Fertigstellung möglichst schnell abzuschließen.

Die Stiftung will sich von solchen Forderungen nicht unter Druck setzen lassen. „Wir lassen uns keine Ultimaten setzen“, meinte Funken. „So lange wie die Politik werden wir aber nicht brauchen.“

Das könnte Dich auch interessieren

Hinterlasse einen Kommentar