Stundenlang nichts getrunken

In diesem Wochenrückblick geht es um eine Flüchtlingshelferin, um eine unsagbar niedrige Nettokaltmiete, um den neuen Thälmann-Spielplatz und um die Stille, wo mal Lärm war. (Mitglieder-Ausgabe)

Liebe Mitglieder!

Keine Zeit. Zu wenig Schlaf. Besseres zu tun. Ausreden – oder nennen wir es Gründe – sich nicht ehrenamtlich zu engagieren, gibt es viele. Huch, fühlen Sie sich ertappt? Wir wollen keinen Zeigefinger heben. Sondern Ihnen eine junge Frau vorstellen, die sich um unsere neuen Nachbarn in den Notunterkünften kümmert. Tagtäglich.

Thema der Woche

Und das – jetzt kommt der Moment, an dem Sie staunend den Mund öffnen dürfen – obwohl sie junge Mutter ist. Schlafmangel, Rückenschmerzen, neue Verantwortung für ein kleines Wesen: Alles egal. Nina Reithmeier hilft – in der Storkower Straße und in der Winsstraße. Mit ihr startet unsere neue Serie über die Flüchtlingshelfer in Prenzlauer Berg: Helfen mit dem Baby auf dem Arm.

Wer sich für Flüchtlinge im Kiez engagieren möchte, kann sich in unserem kleinen Flüchtlingshandbuch oder unter www.pankow-hilft.de informieren.

Was war sonst los bei uns?

• Der Bezirk glaubt an sechs Euro fünfzig: So viel soll ein Großteil der 600 geplanten neuen Wohnungen am alten Güterbahnhof Greifswalder Straße nettokalt kosten. Ein Mondniedrigpreis.
• Keep on Rocking: Die Partymeute feiert bis in die Morgenstunden, während die Anwohner selig schlafen. So geschehen in der Kulturbrauerei.
• Wie lange bleiben die Sporthallen Unterkünfte für Flüchtlinge? „Bis längstens zum 31.05.2016, 24:00 Uhr“ hieß es z.B. in der Winsstraße. Vom überforderten Senat wirkt die Ansage wie eine Beruhigungspille.
• Übrigens Notunterkunft: Die NUK in der Schulsporthalle der Picasso-Schule in Weißensee (Komponistenviertel) wurde wegen unhaltbarer Zustände geschlossen: Kein Trinken, keine Sicherheit und kein Licht auf den Toiletten. 
• Blick nach oben und Lust, Sternen bei ihrer Entstehung zuzusehen? Der Dezember ist ein perfekter Monat dafür, erklärt der Leiter des Planetariums in unserer Sternen-Kolumne.
• Er ist zurück: der Spielplatz im Ernst-Thälmann-Park. Der Boden – verseucht wegen des abgerissenen Gaswerks zu DDR-Zeiten – wurde komplett ausgetauscht.

Unsere Netz-Lese-Stücke für Prenzlauer Berg:

• „Dummes Zeug.“ Das sagt unser Bezirksbürgermeister laut Tagesspiegel zur angeblichen Verzögerungstaktik für den Bau einer Flüchtlingsunterkunft an der Landsberger Allee. Symptomatisch für den Zoff zwischen Bezirk und Senat.
• „Heute liegt uns das Thema Migration besonders am Herzen.“ In der Buchhandlung Mundo Azul kümmert sich eine gebürtige Argentinierin um Kinderbücher aus aller Welt. Titel in der Berliner Zeitung: Die Mutmacherin.

• Der Lageso-Chef Allert ist Geschichte. Für den Tagesspiegel ist Bürgermeister Michael Müller dabei, die rot-schwarze Koalition in Berlin zu sprengen.
• Lieber in Brandenburg leben und nach Berlin pendeln, statt in der Hauptstadt teuer zu wohnen? Laut RBB macht das durchaus Sinn.

• Wenn Sie am Samstag noch nichts vorhaben: Wir hätten da drei Veranstaltungen im Angebot. Ein crosskultureller Erzählabend im Theater o.N. mit Plattdeutsch und Aserbaidschanisch, Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium (mit extra Kinderaufführung) und Drehorgel-spielende Politiker – zum Beispiel Wolfgang Thierse – für den guten weihnachtlichen Zweck auf dem Kollwitzmarkt.
• Und zum Schluss noch der Tipp einer Leserin: Am 19. Dezember soll es eine Lichterkette von München nach Berlin geben. Gegen Angst, Terror und Gewalt.