Bäume zu Spielgeräten

von Juliane Schader 30. September 2014

Kein Baum soll auf unseren Straßen vergebens sterben! Wie wäre es mit einer Nachnutzung als Spielplatz-Inventar?

Dass da noch nicht früher jemand drauf gekommen ist, ist eigentlich ein Wunder: In Prenzlauer Berg werden immer mal wieder, meist unter großer Aufmerksamkeit, Bäume gefällt. Außerdem gibt es bei uns viele Kinderspielplätze, für deren ordentliche Ausstattung das Geld fehlt. Warum also nicht gefällte Bäume zu Spielgeräten umnutzen?

Die Idee stammt von SPD und Grünen, die nicht nur Ressourcen schonen, sondern auch die sportlichen Fähigkeiten von Kindern im Kiez fördern wollen. „Auf einem Bein stehen, rückwärts zu laufen oder eine Rolle rückwärts zu machen, fällt Kindern erwiesenermaßen zunehmend schwer“, heißt es in dem dazugehörigen Antrag. Lägen etwa am Kollwitzplatz oder dem Abenteuerspielplatz an der Marie Baumstämme herum, könnte darauf balanciert und damit etwas für das Körpergefühl getan werden. Die begleitenden Eltern könnten derweil auf Bänken sitzen, die ebenfalls aus gefällten Bezirksbäumen zu fertigen wären.

 

Bäume Fällen ist kein Spaß

 

Schöne Idee, meint Jens-Holger Kirchner (Grüne), Pankows Stadtrat für Stadtentwicklung. Umsetzbar sei das aber nur in Einzelfällen. „Wir fällen die Bäume ja nicht zum Spaß. Viele sind krank, und die lege ich dann garantiert nicht auf einen Spielplatz.“

Zudem gibt Kirchner zu bedenken, dass schon heute die Ressource gefällter Baum ja nicht ganz ungenutzt verloren ginge: Häckseln und Kompostieren sei auch Recycling. Wenn es von den Bezirksverordneten gewünscht würde, könne aber in Zukunft der ein oder andere Baumstamm, wenn er denn dafür tauge, auch auf einen Spielplatz wandern. „Eigentlich ist das aber ein Luxusproblem.“

 

 

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