School-Leaks

von Susanne Grautmann 8. Februar 2016

„Ich könnte mich tagelang ereifern.“ Das schreibt ein Teilnehmer unserer Umfrage zur Lage an den Schulen – und spricht damit wohl vielen von Euch aus dem Herzen. Wo der Schuh drückt, lest Ihr hier.

 

Anlass unserer Umfrage war der Brandbrief zur Schulsituation in Pankow, den der Bezirksschulbeirat an drei Senatsverwaltungen verschickt hat. Viele von Euch sind unserem Aufruf gefolgt und haben sich an der Umfrage beteiligt.Die Ergebnisse sind ziemlich eindeutig: Eine große Mehrheit von Euch macht sich erhebliche Sorgen um die Qualität der Schulen hier. 

 

Unsere Leserinnen und Leser machen sich Sorgen um die Schulen ihrer Kinder.  

 

Am heftigsten kritisiert Ihr den Mangel an Lehrern und qualifizierten Erziehern. Die Folge: Unterrichtsausfall, hohe Fehlzeiten und ständige Lehrerwechsel. Der traurige Rekord lag in unserer Umfrage bei neun Lehrerwechseln innerhalb von vier Jahren – in einem einzigen Fach. 

Fast genauso besorgniserregend findet Ihr den Platzmangel in den Schulen und den Zustand vieler Gebäude. Toiletten und Turnhallen kommen dabei besonders schlecht weg. An der Tesla-Schule gibt es zwar noch eine nutzbare Sporthalle, aber warm anziehen müssen sich die Kinder trotzdem: Eine Lehrerin erzählt, dass in der Turnhalle im Winter einstellige Plusgrade herrschen. Da kann man eigentlich gleich draußen bleiben. 

 

Der Schulhof ist zu voll

 

Doch selbst das ist in Prenzlauer Berg nicht immer einfach. An der Heinrich-Roller-Grundschule sind mittlerweile die Pausenzeiten verkürzt worden, weil es auf dem Pausenhof zu voll war. Wie eine Mutter erzählt, war es dort vermehrt zu Unfällen gekommen. 

In unserer Umfrage haben besonders viele Eltern, deren Kinder die Homer Grundschule oder die Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftschule besuchen, über Missstände in diesen Bereichen geklagt. 

Mit den Forderungen, die der Bezirksschulbeirat in seinem Brandbrief aufgestellt hat, seid Ihr größtenteils einverstanden. Knapp 80 Prozent von Euch finden, dass er damit die dringlichsten Probleme angesprochen hat.

 

 Kein Zweifel: Knapp 80 % stimmen dem Brandbrief zu.

 

Der Übergang zur Oberschule ist ein „Irrsinn“

 

Was nicht im Brief des Beirats steht: Viele von Euch finden, dass der Übergang von der Grundschule an eine weiterführende Schule das reinste Desaster ist. „Irrsinn“ war noch eine der freundlicheren Formulierungen. Was da alles im Argen liegt, lest Ihr passend zum Start der Anmeldungen an den weiterführenden Schulen auf unserer Seite. 

Außerdem haben wir uns angeschaut, wie es um die Aussichten für die Schulen im Bezirk in den nächsten Jahren steht. Und den Bildungsexperten Kai Maaz vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung haben wir um seine Einschätzung der Lage gebeten. Stay tuned. 

 

Hier geht es zu den Texten zum aktuellen Schwerpunkt „Schule“: 

Baustelle Schulpolitik: Pankow braucht in den nächsten Jahren Schulen ohne Ende: Es fehlt an Grundschulen, Sekundarschulen und Gymnasien. Der Bezirk wächst seit Jahren, doch der Schulbau hinkt hinterher. 

Was nun, Herr Maaz? Wir haben Prof. Dr. Kai Maaz vom Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung gefragt, wie er die momentane und die zukünftige Schulsituation in Pankow einschätzt.

Schulplatz-Poker: Russisches Roulette, irrsinnig, würdelos. So beschreiben Eltern das Anmeldeverfahren für die Oberschulen in Pankow. In unserer Umfrage zur Schulsituation war der „Übergang“ ein großer Aufreger. 

 

 

 

Vielen Dank, dass Du diesen Artikel gelesen hast. Bildung und Bildungspolitik sind für uns besonders wichtige Themen, denn sie entscheiden mit über die Zukunft unserer Kinder.

Uns war es wichtig, hier einmal genau hinzuschauen. Deswegen haben wir uns viel Zeit genommen, Gespräche geführt mit Betroffenen, Politikern und Wissenschaftlern, Daten zusammengetragen und eine Umfrage durchgeführt.

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