Ein neues Gymnasium für Prenzlauer Berg

von Anja Mia Neumann 10. Juni 2015

ARCHIV, aber aktuell mit Eröffnungstermin. Jedes Fleckchen Schulraum wird in Prenzlauer Berg für Unterricht genutzt. Oberschüler bekommen ein neues Gymnasium. Start ist im September 2016.

UPDATE vom 10.02.2016

Seit gestern können Eltern ihre Kinder für das neue Gymnasium am Europasportpark anmelden. Zum Schuljahr 2016/17 werden zunächst drei siebte Klassen eingeschult. Das neue Gymnasium steht unter dem Motto „Eine gesunde Schule“ und ist wettkampfsportlich ausgerichet. Die Schule soll außerdem ein innovatives Unterrichtskonzept anwenden, bei dem selbstorganisiert und fächerübergreifend gelernt werden soll. Der Unterricht soll projektorientiert werden und Bewegungselemente einbeziehen. Anmelden kann man sich noch bis zum 23. Februar.

(Update: Kristina Auer)

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Dass es bald Container für Grundschüler geben wird – eindrücklicher lässt sich das Platzproblem an Prenzlauer Berger Schulen kaum zeigen. Immer größere Klassen reichen nicht mehr aus für die steigenden Schülerzahlen. Noch enger zusammenrücken, geht nicht mehr. „Wir haben einen Zustand, wo es knirscht“, sagt Pankows Schulausschuss-Vorsitzender, Stefan Blauert (CDU).

Von der Container-Notlösung berichtete Blauert den Prenzlauer Berg Nachrichten. Und auch Pankows Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD) hatte bei einer Bezirksverordnetenversammlung (BVV) schon über die Notunterrichtsräumen für Erstklässler gesprochen. So wie es aussieht, werden sie zum kommenden Schuljahr Wirklichkeit.

 

Neue Schule an der Conrad-Blenkle-Straße

 

Wie geht es nach der Grundschule weiter? Die Kleinen werden groß und müssen in die siebte Klasse, also in die Oberschule wechseln. Eine neue Lösung für sie: ein neues Gymnasium. Es soll an der Conrad-Blenkle-Straße 34 entstehen. Dort, wo bis Ende des Schuljahres 2013/2014 eine Filiale des Sport- und Leistungszentrums Berlin war. Seitdem steht ein Gebäude an der Tesla-Gemeinschaftsschule leer.

„Die starken Jahrgänge, die bereits jetzt in den Pankower Grundschulen lernen, werden mit einer zeitlichen Verzögerung auch in die Pankower weiterführenden Schulen hoch wachsen“, heißt es in einer Vorlage zur Beschlussfassung von der BVV am Mittwoch. Mit ihr haben Pankows Politiker die Gründung des neuen Gymnasiums beschlossen. Im Schuljahr 2016/17 könnte es losgehen mit dem Schulbetrieb und den siebten Klassen. Nach dem Willen der Schulstadträtin soll das Gymnasium sportorientiert werden.

 

Zahl der Gymnasiasten steigt um 36,5 Prozent

 

Die Schülerzahlen, die im Raum – oder eher in den fehlenden Räumen – stehen, sind in der Tat enorm: Konkret beruft sich das Bezirksamt auf eine Modellrechnung, nach der es zum Schuljahr 2023/2024 in Pankow 1766 Gymnasiasten mehr geben wird als im neuen Schuljahr. Das ist ein Anstieg um 36,5 Prozent in acht Jahren.

Einige von ihnen soll die neue Schule in der Pasteurstraße 7-11 aufnehmen, weitere die neue Schule in der Conrad-Blenkle-Straße. Reichen tut das nicht. Den Rechnungen zufolge fehlen bis 2023 insgesamt 15 gymnasiale Schulzüge, acht wären mit den Schulen an Pasteurstraße und Conrad-Blenkle-Straße gedeckt. „Der Rest bedeutet: Aufstocken an anderen Schulen“, sagt Blauert aus dem Schulausschuss voraus.

 

Lieber eine Gemeinschaftsschule

 

Auch saniert werden, muss das alte Gebäude für die neue Schule noch. Dafür sollen 15,6 Millionen Euro fließen. Allerdings nicht sofort, kritisiert Blauert. „Man will erst mal dafür sorgen, dass die Fenster dicht sind und dann peu à peu weitermachen. Die Frage ist nur, wie das funktionieren soll während des laufenden Schulbetriebs.“

Bei der Abstimmung votierten die meisten Bezirksverordneten für die Gründung des Gymnasiums, auch wenn es im Ausschuss von einigen Linken Bedenken gab. Aus ihrer Sicht würde die Gründung einer weiteren Gemeinschaftsschule mehr Sinn machen als die eines Gymnasiums.

 

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